Fußballer bei Busfahrt tödlich verunglückt: Neue Details zur Unfallursache - eine Frage bleibt offen

Josef Sural starb bei einem Busunglück in der Türkei.
 ©picture alliance/dpa / Marius Becker

Ein Kleinbus mit Spielern des türkischen Erstligisten Alanyaspor ist verunglückt. Der tschechische Nationalspieler Josef Sural starb.

Update 13.01 Uhr: Die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu und die Nachrichtenagentur DHA meldeten, dass insgesamt sieben Spieler auf dem Rückweg von einem Auswärtsspiel im zentraltürkischen Kayseri (1:1) ins südtürkische Alanya gewesen seien, als ihr Minibus am frühen Morgen von der Straße abkam. DHA zufolge stürzte er in einen Wassergraben. Dabei sei Josef Sural aus dem Bus geschleudert worden.

Wie es zu dem Unfall kam, ist noch nicht abschließend geklärt. Ersten Angaben zufolge soll der Fahrer eingeschlafen sein. Wieso die Spieler in einem offenbar selbst gemieteten Minibus allein unterwegs waren statt im Mannschaftsbus, blieb zunächst unklar.

Den Mannschaftsarzt von Alanya, Ismail Yetkin, sagte laut Anadolu, dass Sural mehrere schwere Brüche erlitten habe, unter anderem Wirbel- und Rippenbrüche sowie Frakturen in den Beinen. Die anderen Spieler - Steven Caulker, Djalma Campos, Wanderson Baiano, Papiss Demba Cisse, Isaac Sackey und Welinton Souza - seien leichter verletzt worden. DHA berichtete, Isaac Sackey habe sich den rechten Arm gebrochen, Welinton Souza einen Finger und Steven Caulker habe Schürfwunden erlitten. Auch die übrigen Spieler seien im Krankenhaus behandelt worden. Sural sei nach einer Operation gestorben.

Der türkische Fußballbund teilte am Montag mit, dass vor allen Profi-Ligaspielen zwischen dem 29. April und dem 6. Mai eine Schweigeminute eingelegt werden solle. Außenminister Mevlüt Cavusoglu und Sportminister Mehmet Kasapoglu twitterten Beileidsbekundungen. Trauerbotschaften kamen auch von anderen türkischen Erstligisten wie den Vereinen Galatasaray, Fenerbahce und Besiktas.

Josef Sural stirbt bei Unfall - Ex-Bundesliga-Star geschockt: „Hätte vielleicht auch in dem Bus gesessen“

Update 11.14 Uhr: Nach dem furchtbaren Busunglück nahe Alanya hat einer von Josef Surals Teamkollegen seine tiefe Trauer bekundet. Ceyhun Gülselam, früher in Deutschland für die SpVgg Unterhaching und Hannover 96 aktiv, sagte gegenüber Bild (hinter Bezahlschranke): „Eine fürchterliche Nachricht, wir sind alle total geschockt. Es ist so unfassbar traurig. Josef war erst vor zwei Monaten zum zweiten Mal Papa geworden. Die Familie war gerade nach Alanya gezogen.“

Gülselam war nach der Süper-Lig-Partie gemeinsam mit Teamkollegen nach Istanbul geflogen, verzichtete auf die frühere Heimreise nach Alanya mit dem Kleinbus. „Ich bin dann in Istanbul geblieben, weil ich dort einige Termine hatte. Wer weiß, ohne die Termine hätte ich vielleicht auch in dem Bus gesessen“, sagt der 31-Jährige am Tag nach dem Unglück.

Mitten in der Nacht erfuhr Gülselam vom Unglück seines Mitspielers. „Um halb 5 hieß es, die OP sei gut verlaufen, aber der Puls unruhig. Ich war bis 6 Uhr wach, da war noch alles in Ordnung. Jetzt ist er tot. Als ich das erfuhr, war es, als wenn ich in ein tiefes Loch fallen würde“, trauert der gebürtige Deutsche. 

Erstmeldung: Auf Rückfahrt von Auswärtsspiel - Fußball-Star tödlich verunglückt 

Alanya - Der tschechische Fußball trauert um Josef Sural. Der 20-malige Nationalspieler verstarb nach einem Verkehrsunfall am Sonntag im Alter von 28 Jahren, das teilte sein türkischer Klub Alanyaspor am Montagmorgen mit.

Auf der Rückreise vom Auswärtsspiel bei Kayserispor (1:1) verunglückte der Minibus mit dem Offensivspieler an Bord, Sural und sechs seiner Teamkollegen wurden in ein Krankenhaus eingeliefert. Dort erlag er seinen schweren Verletzungen. Im Spiel am Sonntag kam er nicht zum Einsatz. 

Josef Sural bei Busunfall tödlich verunglückt - Klub-Präsident macht schlimme Andeutung

Nach Angaben des Klub-Bosses Hasan Cavusoglu, der sich auf Polizei-Informationen berief, seien zwei Fahrer an Bord des Busses gewesen. Diese seien jedoch beide eingeschlafen.

Video: Josef Sural bei Busunfall gestorben - mit nur 28 Jahren

Sural war erst im Januar von Sparta Prag zu Alanyaspor gewechselt. Er absolvierte bislang 20 Länderspiele für die tschechische Nationalmannschaft. In seiner Ligazeit bei Sparta Prag, Slovan Liberec und Zbrojovka Brünn erzielte er in 217 Begegnungen 52 Tore. „Er war ein bescheidener und ehrlicher Kerl“, teilte der Nationaltrainer Jaroslav Silhavy am Montag in Prag mit.

lks

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