Kimmich als Rechtsverteidiger „ein Fluch und Segen gleichzeitig“

Über die Position von Joshua Kimmich gibt es immer wieder Debatten. Nun schaltet sich auch Ex-Bundesliga-Profi Gonzalo Castro ein.

München – Die Rangliste des kicker zählt Alejandro Grimaldo, Jeremie Frimpong (beide Bayer Leverkusen), Maximilian Mittelstädt (VfB Stuttgart) und David Raum (RB Leipzig) in der Kategorie defensive Außenbahnspieler der Bundesliga zur Internationalen Klasse.

Joshua Kimmich, Raphaël Guerreiro (beide FC Bayern), Benjamin Henrichs, Mohamed Simakan (beide RB Leipzig) und Julian Ryerson hingegen gehören laut dem Fachmagazin zur Nationalen Klasse. Gleiches gilt für Ian Maatsen (früher BVB, jetzt Aston Villa) und Max Finkgräfe (1. FC Köln), die mittlerweile nicht mehr in der Bundesliga aktiv sind.

Castro über Grimaldo: „Er hat beim Europameister nur auf der Bank gesessen“

Auf den ersten Blick mag Grimaldos Platzierung überraschen, denn der Spanier wurde im Winter noch als Weltklasse gelistet. Gonzalo Castro erklärt gegenüber dem kicker den Grund für Grimaldos Abstufung: „Er hat beim Europameister nur auf der Bank gesessen. Tatsächlich war seine Performance in dieser Halbserie nicht mehr so stark wie in der Hinrunde. Wobei sich die Abstufung ja auf höchstem Niveau abspielt.“

Bei Spaniens EM-Sieg war Marc Cucurella die erste Wahl, Grimaldo nur Joker. „Für Spanien musste mit Cucurella ein schneller und etwas defensiverer Außenverteidiger ran, weil Nico Williams Rückendeckung braucht. Grimaldo ist eher der Außen, der gerne ins Zentrum wechselt, das Spiel von der Halbposition aufzieht“, so Castro, der in der Bundesliga neben Bayer Leverkusen unter anderem für Borussia Dortmund und den VfB Stuttgart spielte.

Kimmich? „Gibt in Deutschland keinen besseren Rechtsverteidiger als ihn“

Bei Bayer Leverkusen bilde Grimaldo indes „mit Jeremie Frimpong, dem Sprinter, der gern die Tiefe sucht“ ein harmonisches Duo. Daher würden Grimaldo und Frimpong „zu Recht in der Internationalen Klasse“ angehören, so Castro. Das gelte laut dem 37-Jährigen „ebenso für die beiden deutschen Linksverteidiger, von denen ich auch Mittelstädt vorne sehen, weil er das bessere Gesamtpaket bietet. Aber Raum hat sich gefangen.“

Nach Meinung von Castro spielte auch Joshua Kimmich als Rechtsverteidiger eine gute Europameisterschaft. „Sein Pech: Er ist ein Typ, der mitgestalten will, aber das ist von dieser Position aus nicht immer gefragt“, so Castro. Dennoch gebe es „in Deutschland keinen besseren Rechtsverteidiger als ihn, das ist Fluch und Segen gleichzeitig“. Ob Kimmich auch künftig als Rechtsverteidiger aufläuft, wird sich schon bald beim FC Bayern und dann auch im DFB-Team zeigen.

Zu den weiteren Spielern äußert sich Castro wie folgt: „Maatsen sehe ich in der Internationalen Klasse, Guerreiro auch, er ist körperlich allerdings zu anfällig. Alles in allem kann ich mit dem Ranking des kicker gut leben.“ Dass ein Dutzend Bundesliga-Klubs in der Rangliste „nicht vertreten sind, liegt daran, dass in deren System der klassische Außenverteidiger nicht gefragt ist. Aber auch daran, dass nicht genug Klasse auf dieser Position vorhanden ist“, so Castro.

28.02.2021

Landpark Lauenbrück

12.02.2021

Winterlandschaft in Rotenburg

22.12.2020

Weihnachtsbilder

29.10.2020

Herbstfotos der Leser