Kein Elfmeter für den BVB? DFB äußert sich zur Schlager-Entscheidung

Schiedsrichter Daniel Schlager verweigert dem BVB in Frankfurt einen Strafstoß – eine kontroverse Entscheidung. DFB-Sprecher Alex Feuerherdt nimmt Stellung.

Frankfurt – Borussia Dortmund unterlag am Freitagabend in der Bundesliga mit 0:2 gegen Eintracht Frankfurt. Besonders verärgert zeigte sich der BVB über eine Schiedsrichterentscheidung in der 77. Minute. Jamie Gittens beschleunigte auf der linken Seite und drang in den Strafraum ein, wo Eintracht-Verteidiger Nnamdi Collins den Dortmunder Flügelflitzer zu Fall brachte.

Schiedsrichter Daniel Schlager ließ das Spiel weiterlaufen und entschied sich gegen einen Elfmeter für Borussia Dortmund. War das die richtige Entscheidung?

DFB-Sprecher: „Strafstoß wäre angebracht gewesen“

Alex Feuerherdt erklärt gegenüber fussball.news: „Entscheidend für die Beurteilung des Zweikampfs ist der Kontakt zwischen Gittens‘ Knie und Collins‘ Wade. Für Daniel Schlager reichte die Intensität dieses Kontakts nicht aus, um es als Foulspiel zu werten. Wir hingegen würden argumentieren, dass es sich um ein Beinstellen von Collins handelte – der den Ball nicht spielte – und Gittens aufgrund des Kontakts fiel. Daher wäre aus unserer Sicht ein Strafstoß angebracht gewesen.“

Bei der Szene zwischen Gittens und Collins habe er ein Laufduell erkannt, „ein robustes Verhalten des Verteidigers, der in eine bessere Position kommen will. Ich sehe den Kontakt. Und dann ist die Frage, ob der Kontakt ursächlich für das Fallen war. Und da hatte ich große Zweifel. Für mich war es nicht ursächlich“, sagte Schlager selbst am Freitagabend beim Streaminganbieter DAZN.

Dortmunds Kapitän Emre Can war anderer Meinung und kritisierte: „Wenn du mit 35 Kilometern pro Stunde durch den Sechzehner läufst, wie kann man bei so einem Kontakt keinen Elfmeter geben? Da muss man in Frankfurt den Mut haben, rauszugehen und sich die Szene anzugucken.“

Auch Szene um Guirassy sorgt für Aufsehen

In der 85. Minute kam es zu einer weiteren umstrittenen Situation. Frankfurts Arthur Theate hielt Serhou Guirassy, der daraufhin im Sechzehner leicht zu Boden ging. Auch hier blieb der Elfmeterpfiff von Schlager aus. „Serhou kann ein bisschen länger oben bleiben. Aber diese Situation wurde in der Bundesliga-Geschichte definitiv schon gepfiffen“, kommentierte BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl.

„Natürlich sieht das Halten in der Zeitlupe viel länger aus als im Livebild, aber wenn man es ohne Zeitlupe sieht, dann gibt es wenige, die sagen, dass es ein Strafstoß ist“, schilderte Schlager seine Sicht auf die Szene um Guirassy.

Feuerherdt erklärt hierzu: „In diesem Fall stimmen wir völlig mit Daniel Schlager überein. Die Entscheidung, keinen Strafstoß zu geben, ist für uns korrekt. Es gibt zwar ein kurzes, leichtes Halten, das aber nicht ursächlich dafür ist, dass Guirassy zu Boden geht. Impuls und Wirkung passen insoweit nicht zusammen.“

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