Das sagt Boateng zu seinem Rauswurf

Kevin-Prince Boateng ist aus dem Kader geflogen.
 ©dpa

Rio de Janeiro - Kevin-Prince Boateng ist aus der ghanaischen Nationalmannschaft geflogen. Es soll zu einem Vorfall im WM-Camp des Teams gekommen sein.

Als die ghanaische Fußball-Nationalmannschaft gegen Portugal um ihre letzte Chance auf den WM-Achtelfinaleinzug kämpfte, hatten Kevin-Prince Boateng und Sulley Muntari ihre Koffer schon gepackt. Ghanas Verband hatte den Schalker Bundesliga-Profi und Muntari zuvor wegen Undiszipliniertheiten aus dem Kader geworfen, ihre WM-Akkreditierungen mussten die beiden Spieler abgeben.

Boateng habe Trainer Kwesi Appiah „vulgär beschimpft und keine Reue gezeigt“, hieß es in einer offiziellen Erklärung auf der Internetseite des Verbandes. Muntari, der nach zwei Gelben Karten für die Begegnung gegen Cristiano Ronaldo und Co. ohnehin gesperrt gewesen war, sei während einer Sitzung gegen Verbandsfunktionär Moses Armah „handgreiflich geworden“.

Boateng bestätigte seine vorzeitige Abreise, wies die erhobenen Vorwürfe aber entschieden zurück. „Ich bin nicht mehr Teil des Teams“, sagte der 27-Jährige Sport Bild online und fügte seine Sicht der Dinge an: „Nach dem Training bin ich zum Trainer gegangen und habe ihn gefragt, ob er eine Minute Zeit für mich hätte. Ich fragte ihn, was er gegen mich habe? Daraufhin fing er an, mich anzuschreien. Er beleidigte mich auch. Es fielen Wörter wie: Fuck off.“

Der ehemalige Italien-Legionär will von Beleidigungen seinerseits gegenüber dem Coach nichts wissen. „Ich akzeptiere das absolut - nur sollte keiner glauben, dass ich den Trainer beleidigt hätte oder mir etwas zu Schulden kommen ließ.“

Der Vorfall hatte sich vor dem Spiel gegen die Portugiesen im Training ereignet. Auslöser, so Boateng, sei ein Zweikampf mit Muntari gewesen. „Ich sagte, er habe den Ball mit der Hand gespielt. Er verneinte. Daraufhin habe ich gelacht und gesagt: hey, bist Du hier der Schiri oder wie?“, erklärte Boateng: „Dann haben wir beide gelacht. Der Trainer unterbrach die komplette Einheit. Und fragte, warum wir lachen. Wir sagten, dass alles okay sei. Daraufhin schickte er mich in die Kabine.“

Das anschließende Gespräch mit Appiah brachte keine Klärung, auch wenn der Trainer noch am Mittwoch betont hatte, der Vorfall mit Boateng sei vergessen.

Die Suspendierung der beiden Spieler war ein weiterer unrühmlicher Vorfall beim viermaligen Afrikameister. Zuvor hatte ein Prämienstreit für Aufsehen gesorgt, die Spieler ließen wegen ausstehender Zahlungen sogar eine Trainingseinheit platzen. Erst auf Vermittlung von Staatspräsident John Mahama war der Streit am Mittwoch beigelegt worden.

Die Regierung hatte dem Verband die stattliche Summe von rund drei Millionen Dollar vorgestreckt. Das Geld wurde per Flugzeug in die brasilianische Hauptstadt gebracht. Eine offizielle Bestätigung, dass die Spieler das Geld erhalten haben, gab es am Donnerstag aber zunächst nicht.

sid

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