Die UEFA hat offenbar klein beigegeben: Die FIFA will den Confed-Cup abschaffen - und stattdessen den Klubs viel Geld bescheren. Aber auch neuen Stress. Die Reaktion folgt prompt.
Update vom 14. März, 22.07 Uhr:
Die UEFA hat sich in den vergangenen Monaten deutlich gegen die Reform der Klub-WM ab 2021 ausgesprochen. Das verdeutlichen die internen Dokumente für die Sitzung des FIFA-Councils am Freitag (14.00 Uhr MEZ) in Miami, die der SID einsehen konnte. Allerdings steht der Europa-Verband alleine da - die weiteren fünf Konföderationen befürworten das neue Format.
Im Anhang zum Tagesordnungspunkt sechs ("Zukunft von Wettbewerben") ist zu lesen, dass während der Sitzungen der FIFA-Arbeitsgruppe im Vorfeld allein die UEFA dagegen war, dass das Council über die Einführung eines "Pilotprojekts" für die neue Klub-WM mit 24 Mannschaften im Sommer 2021 abstimmen soll. "Nicht vor 2025", steht als Zusatzvermerk bei der UEFA-Entscheidung.
Einzig mit einer seichten Aufstockung auf 14 Teams und der Beibehaltung des bisherigen Dezember-Termins hätte sich die UEFA abfinden können - im Gegensatz zu den anderen Konföderationen.
Europäische Klub-Vereinigung ECA droht mit Boykott der Klub-WM
Update vom 14. März, 21.28 Uhr:
Die Europäische Klub-Vereinigung ECA stellt sich offenbar gegen die Pläne einer reformierten Club-WM von FIFA-Präsident Gianni Infantino. Der Zusammenschluss von 232 europäischen Vereinen kündigte kurz vor der Sitzung des FIFA-Councils am Freitag in Miami demnach an, dass jedes wie auch immer überarbeitete Format des Turniers angesichts des bis 2024 fixierten Spielkalenders „nicht akzeptabel“ sei und kein europäischer Top-Klub „an so einem Wettbewerb teilnehmen“ werde.
Das geht aus einem Brief der ECA an die Europäische Fußball-Union (UEFA) mit Kopie an Infantino hervor, wie die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet. Das Papier sollen alle 15 Vorstandsmitglieder der ECA, darunter auch Bayern München in Person von Michael Gerlinger, unterschrieben haben. Damit wird der Poker um die Club-WM weiter angeheizt. Die ECA hat im FIFA-Council allerdings keinen Sitz.
FIFA-Boss will Klub-WM mit 24 Mannschaften einführen
Mainz - FIFA-Präsident Gianni Infantino will nach ZDF-Informationen in der kommenden Woche auf einer Council-Sitzung in Miami die umstrittene Reform der Klub-WM durchboxen. Nach den Plänen des Schweizers wird der Confederations Cup, das WM-Testturnier, das die deutsche Nationalmannschaft 2017 gewonnen hat, abgeschafft und stattdessen eine neue, gigantische Klub-Weltmeisterschaft eingeführt. Dabei sollen die besten 24 Mannschaften, darunter zwölf Teams aus Europa, schon ab 2021 aufeinandertreffen.
"Ja, so wird es kommen, wir wollen die neue Klub-WM verabschieden und werden diese Entscheidung treffen", bestätigte das brasilianische FIFA-Councilmitglied Fernando Sarney dem Zweiten Deutschen Fernsehen. Auch DFB-Präsident Reinhard Grindel ist Mitglied im FIFA-Council. Dem Bericht zufolge wird der umstrittene FIFA-Boss zunächst einmal auf die Einführung einer globalen Nations-League verzichten und will diese Pläne auf einen späteren Zeitpunkt verschieben.
FIFA will Klub-WM, UEFA gibt offenbar auf - Neuer Geldsegen für FC Bayern und Co.?
Die Europäische Fußball-Union (UEFA) hat sich bislang gegen die Einführung einer neuen Klub-WM ab 2021 gestellt. "Fakt ist: unsere Position bleibt gleich. Der Fußball steht nicht zum Verkauf, man kann ihn nicht einfach veräußern, der Fußball gehört uns nicht", hatte UEFA-Präsident Aleksander Ceferin noch Ende Januar in einem ZDF-Interview betont.
Die UEFA sei umgeschwenkt und müsse einsehen, dass sie keine Mehrheit für ihre ablehnende Haltung bekommen würde, sagte ein anderes FIFA-Councilmitglied dem ZDF, das allerdings nicht namentlich genannt werden wollte.
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Noch ist nicht genau klar, wie der Verteilungsschlüssel aussehen, wie viel Geld jedes Team für die Teilnahme an der Klub WM bekommen soll. Die europäischen Mannschaften, wie Real Madrid, Bayern München oder auch Manchester United sollen aber fürstlich entlohnt werden.
Bislang findet die Klub-WM ohne große internationale Resonanz im Dezember mit sieben Mannschaften statt. Zuletzt hatte Real Madrid dreimal in Folge den Titel gewonnen - so auch in der jüngsten Ausgabe 2018. Kurz vor Weihnachten besiegten die Königlichen den al Ain Club aus den Vereinigten Arabischen Emiraten mit 4:1.
Ein fußballerisches Highlight steht auch an diesem Mittwoch an:
SID, dpa, fn