Kramer tadelt Bellingham: „Er muss wirklich aufpassen in seinem Alter“

Jude Bellingham hat Anteil daran, dass England im EM-Viertelfinale steht. Doch Christoph Kramer missfallen manche Charakterzüge des Real-Madrid-Stars.

Gelsenkirchen – England steht im Viertelfinale der Europameisterschaft – das auch dank Jude Bellingham. Der Star von Real Madrid traf gegen die Slowakei in der fünften Minute der Nachspielzeit per Fallrückzieher zum 1:1, FC Bayerns Harry Kane markierte für die Engländer in der Verlängerung (91.) den 2:1-Siegtreffer. Doch Bellingham fiel im Achtelfinale nicht ausschließlich positiv auf.

Kramer: Bellingham hat momentan „zu viel Selbstbewusstsein“

Christoph Kramer kritisierte den Ex-BVB-Spieler nach Spielende in seiner Rolle als TV-Experte im ZDF deutlich. Zwar seien die fußballerischen Qualitäten Bellinghams offensichtlich, er müsse mit seinen gerade mal 21 Jahren jedoch aufpassen, „nicht zu viel Allüren“ zu zeigen. Kramer monierte, Bellingham falle mitunter durch „dieses ganz theatralische Foul- und gelbe Karten-Ziehen bei Schiedsrichtern“ negativ auf.

„Ich mag selbstbewusste Spieler sehr, sehr gerne. Wenn es zu viel Selbstbewusstsein gibt, dann hat er das so ein bisschen momentan“, so Kramer über Bellingham. Doch Bellingham dürfe dies nicht zu Kopf steigen. Per Mertesacker merkte an, dass ihm bei Bellingham missfalle, dass dieser nach Fouls zu theatralisch reagiere. „Er wird ein bisschen berührt, aber dann muss er sich nochmal extra herumwälzen, um nochmal was zu provozieren“, bemängelte Kramers Weltmeister-Kollege von 2014.

Kramer kritisiert Bellingham-Verhalten gegenüber Kollegen

Kramer wiederum sagte daraufhin: „Er muss wirklich aufpassen in seinem Alter. Er winkt auch bei Mitspielern ab und alles Mögliche … das kommt nicht so gut an.“ Bei Lionel Messi oder Cristiano Ronaldo sei dies mit 21 Jahren „was anderes“ gewesen, beide hätten sich anders verhalten. „Wie gesagt, es ist natürlich auch gerade eine Welle, die Saison, die er gespielt hat, in dem jungen Alter. Das darf man auch nicht vergessen, da gestehe ich ihm das auch mal zu“, so Kramer. „Aber trotzdem muss man ein bisschen aufpassen, wenn man Jude Bellingham ist, dass sich das jetzt nicht in ein ganz blödes Ding entwickelt.“

Er hoffe deshalb, dass Bellingham nach der Europameisterschaft und in der Sommerpause „ein bisschen reflektiert“. Denn „ich glaube, ich bin nicht der Einzige, der sagt: ‚Boah, manchmal nervt er mich irgendwie‘“, fügte Kramer an. Als kurz darauf ein Interview von Bellingham eingespielt wurde, sagte Kramer im Anschluss: „Ich finde das krass zu sehen. Wenn ich Bellingham in fast jedem Interview so sehe, dann wirkt der für mich total aufgeräumt und voll klar.“ Deshalb „passt eigentlich gar nicht zu ihm“, was Kramer zuvor über Bellingham gesagt habe. In Interviews wirke Bellingham stets, als hätte er „voll den klaren Kopf“, so Kramer.

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