In der Türkei kam es zu einem kuriosen Geschäft. Ein Verein verkaufte aus Geldsorgen einige Spieler um mit dem Geld eine Ziegenherde zu kaufen.
Ein Fußballverein, der sein Geld in Beine investiert: So weit so gewöhnlich. Dass die jüngsten Transfers des türkischen Provinzklubs Gülspor dennoch für Aufsehen sorgen, liegt an der Tatsache, dass die neu erworbenen Beine zu einer Herde Paarhufern gehören. Die Ziegen, von denen vermutlich keine einzige bisher wissentlich gegen einen Ball getreten hat, ging für 2.200 Euro in den Besitz Gülspors über. Zur Finanzierung wurden 18 vom Verein ausgebildete Spieler an andere Teams verkauft.
Die Neuinvestition des Klubs ist durchaus zukunftsgerichtet und langfristig. Der Verkauf von Milch- und Käseprodukten soll dringend notwendiges Geld in die leeren Kassen spülen. Zudem soll die natürliche Reproduktion der Ziegen für kontinuierliches Wachstum der Herde sorgen. Als Zielvorgabe wurde die Zahl von 140 Ziegen innerhalb der nächsten sechs Jahre ausgegeben, wie spox.com und sport1.de berichten.
Grundlegende Problematik
Trotz des amüsanten Lösungsansatzes verweist die Notwendigkeit der Maßnahme auf ein grundlegendes strukturelles Problem im Profifußball. Ausbildungsvereine wie Gülspor, die seit Jahren für andere Vereine der Region sowie Profimannschaften ausbilden und somit erst die Basis für Milliarden-Umsätze an der Spitze schaffen, werden bei der Verteilung des finanziellen Kuchens nur mit Krumen abgespeist.
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