Nach dem Fall der Sowjetunion wechselte Kristian Barbuscak von Slovan Bratislava zum FC Bayern. Er blieb auch später in Deutschland im Einsatz.
München – Noch nie trafen Slovan Bratislava und der FC Bayern München aufeinander. Das ändert sich am 8. Spieltag der Champions-League-Saison 2024/25. Auch sonst gab es bislang wenig Berührungspunkte zwischen den beiden Vereinen – bis auf einen fast vergessenen Transfer im Sommer 1992. Damals wechselte ein gerade mal 15-jähriger Nachwuchsspieler namens Kristian Barbuscak in die Jugend des FC Bayern.
FC Bayern entdeckte Bratislava-Torhüter bei internationalem Turnier
Aufmerksam wurden die Bayern auf den in Bratislava geborenen Nachwuchstorhüter bei einem Jugendturnier in Fürth. Dort spielte Barbuscak mit einer Auswahlmannschaft – und überzeugte. Noch im selben Jahr, 1992, ging es für das Nachwuchstalent dann alleine nach München zum FC Bayern. Einen Nachwuchs-Campus wie heutzutage gab es damals natürlich noch nicht.
„Ich hatte eine schöne Zeit in der Jugend dort“, sagte Barbuscak 2018 gegenüber der Mittelbayerischen Zeitung über seine Zeit beim FC Bayern. Parallel zur fußballerischen Ausbildung absolvierte er eine Ausbildung auf dem Bau. Noch so ein Unterschied zu den heutigen Nachwuchsstars der Münchner.
Barbuscak konnte sich beim FC Bayern nicht durchsetzen
So richtig durchsetzen konnte sich Barbuscak trotz allen Kämpfergeists aber schlussendlich doch nicht. Das lag auch an einer Verletzung, die ihn schon in jungen Jahren zurückwarf. Schließlich musste er München 1997 verlassen – nicht ohne die ein oder andere Trainingseinheit mit Oliver Kahn eingelegt zu haben – und wechselte zu Lazio Rom.
Doch weder in Rom, noch bei seiner späteren Station Austria Wien sollte sich Barbuscak so wirklich durchsetzen können. Ein letzter Anlauf führte ihn 1999 zu den New York Metrostars, doch auch dort machte ihn eine schwere Verletzung einen Strich durch die Rechnung und so beendete er 2000 im Alter von erst 23 Jahren seine Laufbahn.
Job als Torwarttrainer führte ehemaligen Bayern-Torhüter zurück in den Freistaat
Auch nach dem frühen Karriereende ließ Barbuscak der Fußball nicht los. Zunächst als Jugend, dann als Co-Trainer im Amateurbereich aktiv, schaffte er es schlussendlich als Torwarttrainer bis in den Profifußball. Von Ende 2014 bis 2020 war er beim Jahn in Regensburg, im Anschluss bis Juni 2023 dann beim FC Augsburg – inzwischen ist er in Island bei ÍBV Vestmannaeyjar angestellt.
In der Zeit beim FCA traf er siebenmal auf seine Ex aus Jugendzeiten, dreimal davon in der Münchner Allianz Arena. Und so schloss sich der 1992 begonnene Kreis für Barbuscak zumindest ein bisschen. Ob er beim ersten Aufeinandertreffen seiner einzig beiden Jugendvereine in München vor Ort sein wird (alle Infos zur Übertragung), ist nicht überliefert. Eine schöne Geschichte wäre es allemal... (sch)
