Schweden-Experte über Causa Larsson: „Alle sind Verlierer“

Hugo Larsson ist - offiziell verletzungsbedingt - vom schwedischen Nationalteam abgereist. Doch es gibt viele Fragezeichen rund um das „Juwel“ von Eintracht Frankfurt.

Frankfurt - Hugo Larsson ist aktuell das große Gesprächsthema bei den Fans der schwedischen Nationalmannschaft. Der 20-Jährige ist am Sonntagvormittag abgereist. Die Begründung: Verletzung. Doch es brodelt im Hintergrund. Bei Eintracht Frankfurt gehen die Verantwortlichen weiterhin davon aus, dass der Mittelfeldspieler am Dienstag auf dem Trainingsplatz auftauchen wird. Es gibt viele Fragezeichen in dieser Causa.

Larsson saß beim ersten Spiel nur auf der Bank

Keven Bader ist Blogger und Podcaster bei dem bekannten Fotbollskanalen/TV4. Er erklärte fussball.news: „Es ist schon lange ein Gesprächsthema, wie der neue Nationaltrainer Jon Dal Tomasson seine Startelf künftig sieht. In seinen ersten Monaten hat er deutlich gemacht, dass er alles ausprobieren und mit einem klaren Plan in die Nations League starten wird.“ Der frühere Profi Tomasson trat das Amt als Coach der schwedischen Nationalmannschaft am 1. März dieses Jahres an.

Larsson verpasste die ersten beiden Partien im Frühjahr noch verletzungsbedingt. Bei den Niederlagen in Dänemark (1:2) und gegen Serbien (0:3) durfte das „Juwel“ der Eintracht zweimal jeweils 45 Minuten auflaufen. Beim Auftakt der Nations League in Aserbaidschan (3:1) saß Larsson jedoch - zur großen Überraschung der Experten und Journalisten - 90 Minuten auf der Bank. Tomasson forderte öffentlich „mehr Vertikalität“ im Passspiel. Und er ließ den zentralen Mittelfeldmann in einer Trainingseinheit als Rechtsverteidiger auflaufen.

Tomasson-Antworten haben bei Larsson für Unmut gesorgt

Bader erklärte: „Ich kann es verstehen, wenn Tomasson die Dinge etwas anders sieht. Allerdings bin ich überrascht, weil Larsson bei Eintracht einen guten Saisonstart hingelegt und gezeigt hat, dass er das meistern kann, was Tomasson verlangt.“ Larsson war in den ersten drei Pflichtspielen an zwei Treffern beteiligt. Er habe prinzipiell das Recht, für seine Position einzustehen - vor allem, wenn er Dinge sachlich einordnet. Ihn ärgerte es, dass die Gesprächsinhalte nicht „in der eigenen Familie“ geblieben sind. Er hätte bei den Nachfragen der Medienvertreter eine andere, diplomatischere Antwort von Tomasson erhofft. So kam es zu einem Zerwürfnis.

Beim Thema Larsson wurden vor dem Sieg gegen Estland (3:0) alle schmallippig. Sportdirektor Stefan Pettersson sagte Fotbollskanalen: „Wir haben geredet, und am Ende wurde beschlossen, dass er gehen soll.“ Auf Nachfrage, ob die Aussagen des Spielers der ausschlaggebende Grund seien, entgegnete Pettersson: „Nein, das war es nicht. Es war eine medizinische Beurteilung.“ Und was halte er von den Berichten, die diese Meldung anzweifeln? „Das wurde hier festgestellt. Was an anderen Orten festgestellt wird, weiß ich nicht.“ Tomasson selbst sagte nichts mehr zu dem Thema.

Schweden-Experte fordert: „Es muss etwas getan werden

Der gesamte Fall lässt Beobachter der Nationalmannschaft teilweise kopfschüttelnd zurück. Bader kann nur spekulieren, warum Larsson in Aserbaidschan nicht auflaufen durfte: „Im Nachhinein fühlt es sich so an, als sei es eine Machtdemonstration gewesen. Ich weiß es natürlich nicht, aber wenn man das Gesamtbild betrachtet, dann wäre das nicht verwunderlich.“ Ist diese Beziehung noch zu kitten? Aktuell sind die Fronten offenbar verhärtet.

Dies darf nicht so bleiben, fordert Bader: „Es muss etwas getan werden - und zwar in naher Zukunft. Im Moment gibt es viele Fragezeichen.“ Eine Sache sei aber sicher, so der Journalist deutlich: „Alle sind Verlierer. Niemand profitiert davon.“ Jedes Land muss das Ziel haben, die stärksten Spieler einzubauen. Eine Perle wie Larsson, der von Transferguru Fabrizio Romano vor Monaten schon sehr gelobt wurde, gehört - trotz starker Konkurrenz - unumwunden mit dazu.

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