Der BVB scheitert im Champions-League-Achtelfinale an PSG - wohl auch, weil sich Trainer Lucien Favre einmal mehr mit der Taktik verzockt. Nach der Niederlage in Paris wirkt der Schweizer in einem TV-Interview reichlich unsortiert.
- Borussia Dortmund scheidet im Achtelfinale der Champions League aus - trotz guter Ausgangslage.
- BVB-Coach Lucien Favre wählt gegen PSG eine sehr zurückhaltende und defensive Taktik.
- Nach der Niederlage in Paris gibt der Trainer ein wirres Interview.
München/Paris - Ob er geplättet war von den Eindrücken aus dem Spiel? Ob er selber noch nach Antworten für den passiven Auftritt seiner Mannschaft suchte?
Oder ob er einfach nur beeindruckt war von der beklemmenden Kulisse beim Geisterspiel in Paris*?
Lucien Favre wirkt nach Aus des BVB in Paris sehr verwirrt
Lucien Favre wirkte nach dem 0:2 (0:2) von Borussia Dortmund bei Paris Saint-Germain zumindest etwas durch den Wind. Bildlich gesprochen. Konkret: Der BVB-Trainer gab nach dem weitgehend enttäuschenden Spiel seiner Mannschaft ein wildes und wirres TV-Interview.
Man solle wegen der Leistung seines Teams „nicht übertreiben. Wir haben hoch gepresst, sehr hoch gespielt, der letzte Pass hat gefehlt, dass wir die Lücke finden“, meinte der Schweizer noch sehr sachlich - wenn auch eigenwillig.
PSG gegen BVB: Dortmund-Trainer Lucien Favre muss sich sortieren
Dann wurde es unübersichtlich. Sky-Reporter Patrick Wasserziehr sprach den 62-Jährigen auf das 1:0 durch Superstar Neymar an, einen Flugkopfball nach einem Standard.
„Das gehört im Fußball dazu. Das ist ein Fehler, klar. Der Ball ist zu scharf, sehr, sehr schwer für Bürki, keine Chance für Bürki“, sagte Favre und geriet dabei ins Haspeln. „Und was ist mit Hummels?“, fragte Wasserziehr hartnäckig nach - Favre: „Kann nichts machen, kann nichts machen.“
Beide analysierten weiter das 2:0 durch Ex-Bayern-Profi Juan Bernat - jetzt wurde es richtig wild.
„Ballverlust hier, hier, und hier, weiter“, sagte Favre und suchte offenbar die Kommunikation mit der Regie: „Ja, ja, ja, wir können das besser machen.“ Und wieder wandte er sich hektisch an die Regie von Sky: „Wir müssen zurück, das ist näher am Mann. Hier, schnell, schnell, beide, der Ball kann für Cavani kommen. Wir verlieren vorher Zweikämpfe.“
BVB-Trainer Lucien Favre redet die Pleite bei PSG klein
Der BVB-Trainer war sichtlich bemüht, die Niederlage trotz der günstigen Ausgangslage nach dem 2:1 im Hinspiel klein zu reden. „Wir haben verloren, aber wir müssen nicht übertreiben“, sagte er und meinte: „Wir haben manchmal gut gespielt.“
Deutlich wurde Favre dann doch noch - als es um die Rote Karte gegen Emre Can nach Schwalbe von Neymar ging. „Neymar hat, denke ich, ein wenig übertrieben. Übertreiben, sorry“, sagte er - und richtete sich wieder an die TV-Regie: „Sie müssen stoppen, hier. Ich habe es nicht gern, darüber zu sprechen. Es war zu hart, fast lächerlich.“
Am Wochenende kann Favre sich nun erstmal sammeln. Das Revierderby gegen Schalke 04 wurde abgesagt.
Sein Interview war indes ziemlich verwirrend. Für Erheiterung sorgte dagegen der Torjubel-Konter der PSG-Profis - zumindest bei manchen Fans.
pm
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