Pfannenstiel: Island das "Darmstadt 98 der EM"

TV-Experte Lutz Pfannenstiel traut Island auch gegen Frankreich eine Überraschung zu.
 ©dpa

Island ist die Überraschung der EM. TV-Experte und Lutz Pfannenstiel traut der kleinen Insel gegen Frankreich den nächsten Coup zu - nicht aber den ganz großen.

TV-Experte Lutz Pfannenstiel hält Island für "das Darmstadt 98 der EM" und traut dem Sensationsteam zwar einen weiteren Coup gegen Frankreich, nicht aber den Titel wie Griechenland 2004 zu. "Die Isländer sind absolute Kämpfer, Mentalitätsspieler, die können über sich hinauswachsen. Irgendwann fressen sie dich auf", sagte Weltenbummler Pfannenstiel, der für das ZDF und die BBC alle Spiele des EM-Debütanten analysierte, dem SID.

Im Viertelfinale am Sonntag (21.00 Uhr/ZDF) in St. Denis gegen den Gastgeber schätzt der 43-Jährige, der als Torhüter auf jedem Kontinent gespielt hat, die Isländer als "nicht chancenlos ein. Die Franzosen verkrampfen leicht, sie leiden schon das gesamte Turnier unter dem Erwartungsdruck, der auf dem Gastgeber lastet. Island dagegen hat doch nichts zu verlieren. Wenn es lange 0:0 steht oder die Isländer sogar in Führung gehen, können sie Frankreich auch rausschmeißen."

Dass der furchtlose Außenseiter den ganzen Weg gehen werden wie Otto Rehhagels Griechen beim Sensations-Titel 2004, glaubt Pfannenstiel aber nicht: "Da sie auf der schweren Seite des Turnierbaumes spielen, ist das fast ein Ding der Unmöglichkeit. Wenn sie drei Top-Mannschaften nacheinander ausschalten wollen - England, Frankreich und dann Deutschland oder Italien - müssten sie dreimal 1000 Prozent abzurufen. Das durchzuziehen, wird enorm schwer."

Zumal die Nordeuropäer "fußballerisch limitiertes Talent" haben und "eher bieder spielen. Schöner Fußball ist das nicht", so Pfannenstiel: "Aber jeder erfüllt zu 100 Prozent seine Aufgabe. Sie spielen mit guter Ordnung und Disziplin, versuchen das Spiel langsam zu machen und zu unterbrechen. Körperlich sind das riesige Brocken und gegen diese beiden Viererketten zu spielen, ist ein Geduldsspiel. Daran scheitern dann letztendlich viele."

Auf die Frage, welcher Spieler neben dem überragenden Ex-Hoffenheimer Gylfi Sigurdsson von Swansea City und dem Augsburger Alfred Finnbogason sich in der Bundesliga durchsetzen könnten, nennt Pfannenstiel sofort Birkir Bjarnasson vom FC Basel.

"Das ist ein absoluter Wikinger", sagte der Verantwortliche für Internationale Beziehungen und Scouting beim Bundesligisten 1899 Hoffenheim: "Eine Maschine hoch drei. Was der abräumt, ist eine Augenweide. Er könnte in jeder Mannschaft spielen."

sid

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