Nach 13 Jahren als Manager von Borussia Mönchengladbach wirft Max Eberl in einer emotionalen Pressekonferenz hin. Die Fohlen verlieren ihren Erfolgsmacher.
Update vom 28. Januar 18:47 Uhr: Immer mehr Menschen aus der Fußballwelt reagieren auf den Rücktritt von Max Eberl bei Gladbach. So schreibt der FC Bayern auf Twitter: „Höchster Respekt vor dem Menschen Max Eberl und seiner Arbeit für Borussia Mönchengladbach. Wir wünschen ihm alles Gute und Gesundheit, denn sie ist das Wichtigste.“
Auch der frühere Fußball-Nationalspieler Toni Kroos hat Eberl gewürdigt. „Chapeau Max Eberl. Überragender Manager und Typ mit richtig großen Eiern. Gute Erholung, Max“ schrieb der Mittelfeldspieler von Real Madrid am Freitag.
Max Eberl verkündet unter Tränen sofortigen Rücktritt - Erste Reaktionen
Update vom 28. Januar, 15.14 Uhr: Es gibt schon die ersten Reaktionen zum Aus von Max Eberl. Sogar vom Rivalen 1. FC Köln kommen warme Worte für den Ex-Sportdirektor: „Bei aller Rivalität: Respekt für diese Entscheidung, Max Eberl. Gesundheit steht über allem. Der Effzeh wünscht alle Gute für die Zukunft.“ Auch der VfB Stuttgart wünscht ihm alles Gute.
Update vom 28. Januar, 14.16 Uhr: Max Eberl macht Schluss! Auf einer denkwürdigen Pressekonferenz verkündet der Gladbach-Manager seinen Rücktritt nach 13 Jahren im Amt. Er kann seine Tränen nicht zurückhalten. „Das ist die mit Abstand schwerste Pressekonferenz, die ich je halten musste. Ich bin erschöpft, müde, habe keine Kraft mehr, die dieser Job erfordert. Es gibt keinen verletzten Stolz, keinen Frust, keine Liebe. Die Person Max Eberl ist müde.“
Der 48-Jährige ringt mit den Worten. „Ich beende was, was mein Leben war. Viele Dinge haben keinen Spaß mehr gemacht. Der Klub hat um mich gekämpft, aber ich muss auf den Menschen achten. Alles, was ich hatte, habe ich auf dem Platz gelassen. Es geht nicht mehr um Fußball, es geht um mich.“
Max Eberl ringt bei denkwürdiger PK um Fassung: „Ich will nichts mehr mit Fußball zu tun haben“
Mehrfach stockt Eberls Atem, dass er völlig am Ende ist, wird nicht nur durch seine Worte, sondern auch durch seine Mimik deutlich: „Ich will einfach raus, ich will mit Fußball nichts mehr zu tun haben. Ich will diese Welt sehen und einfach Max Eberl sein. Das ist der Grund, warum ich diese Entscheidung zu diesem unfassbar unglücklichen Zeitpunkt getroffen habe.“
An der Presserunde nehmen auch Präsident Rolf Königs und sein Vize Rainer Bonhof teil. „Es ist kein schöner Tag, ein Mist-Tag sogar. Als uns Max Eberl im vergangenen Oktober angesprochen hat, waren wir erschrocken. Wir haben alles daran gesetzt, ihn zu halten. Das ist uns nicht gelungen. Wir sind traurig, damit haben wir nicht gerechnet“, sagt der sichtbar mitgenommene Königs.
Auch Bonhof wirkt geschockt: „Mir tut das weh. ich werde die Daumen drücken, dass es ihm bald besser geht. Er hat die Bausteine hier aufeinandergestellt, wie werden nun alles versuchen, die Dinge in die richtige Richtung zu bewegen.“
Max Eberl vor Rücktritt - verliert Gladbach seinen Erfolgsmacher?
Update vom 28. Januar, 9.49 Uhr: Das Wintertransferfenster kriegt auch in der Bundesliga womöglich noch einen echten Knaller. Mit dem angeblich geplanten Rückzug als Sportdirektor von Borussia Mönchengladbach dürfte Max Eberl selbst zur größten Personalie beim kriselnden Fußball-Bundesligisten vom Niederrhein werden. Ob das der Mannschaft hilft, die zuletzt die siebte Niederlage in den vergangenen neun Pflichtspielen kassierte und dazu noch länger auf Kapitän Lars Stindl verzichten muss, könnte sich schnell herausstellen. Die Gegner nach der nun womöglich äußerst turbulenten Pause heißen Arminia Bielefeld (14.) und FC Augsburg (16.), vom FCA auf dem Relegationsplatz sind die Borussen nur noch drei Punkte entfernt.
Ist Eberl von seinem Weg abgekommen? Über 13 Jahre macht er diesen Job nun schon bei den Gladbachern. Im Oktober 2008 begann er als Sportdirektor bei der Borussia. Erfolgszeiten zeichneten ihn aus, machten ihn zu einem, dessen Name auch schon mit dem FC Bayern in Verbindung gebracht wurde.
Max Eberl: Abschied von Borussia Mönchengladbach?
Januar 2022 - die Zeiten haben sich geändert. Die verkorkste bisherige Saison, vorläufig gekrönt vom peinlichen Pokal-Aus gegen den Zweitligisten Hannover 96 und den schon feststehenden Abgängen zweier wichtiger Spieler im Sommer, lässt Eberl an seiner Wirkung zweifeln. Und andere wohl an ihm. Der neue Trainer Adi Hütter - für 7,5 Millionen von Eintracht Frankfurt geholt - zündete bisher nicht. Der Kaderumbau erntete Kritik. Mittlerweile herrschen „zunehmende Querelen und Meinungsverschiedenheiten innerhalb des Vereins“, findet der Sender Sky, laut Sport1 sollen langjährige Wegbegleiter der Meinung sein, dass Eberl „von seinem geraden Weg abgekommen“ sei.
„In der Branche macht außerdem seit längerem das Gerücht die Runde, Eberl könnte ein interessantes Angebot eines anderen Vereins vorliegen“, schreibt der Kicker. Der Verein dürfte nicht so einfach beigeben. Laut Bild hat Eberl um die Auflösung seines Vertrages zum Monatsende gebeten, Vereinsboss Rolf Königs soll das aber abgelehnt haben. Es dürfte um eine mögliche Ablöse gehen, zumal Erlöse aus dem internationalen Geschäft für den ehemaligen Champions-League-Teilnehmer vorerst nicht in Sicht sind. Eberls Vertrag ist noch bis Ende Juni 2026 gültig. Wie die Bild auch berichtete, soll Königs Eberl zur Auflage machen, dass Eberl bei einer Trennung ein Jahr lang keinen anderen Bundesliga-Club übernehmen darf.
Beendet Eberl tatsächlich zum 31. Januar seine Arbeit, bleibt einem Nachfolger beim aktuellen Transferfenster kein Handlungsspielraum. Es wird einer für künftige Planungen. Dieter Hecking, der die Gladbacher von Januar 2017 bis Mai 2019 schon mal trainiert hat, wird gehandelt, als Duo mit dem ehemaligen Borussen-Spieler Martin Stranzl - spekuliert die Bild. Allerdings ist Hecking aktuell Sportvorstand beim 1. FC Nürnberg. Für Sky ist Rouven Schröder*, Sportdirektor von Nürnbergs Zweitligarivalen FC Schalke 04 ein Kandidat.
Bundesliga-Paukenschlag! Max Eberl schmeißt als Sportdirektor in Gladbach hin
Erstmeldung vom 27. Januar, 20.32 Uhr: Mönchengladbach - Paukenschlag in der Fußball-Bundesliga*: Wie die Bild und der Kicker an diesem Donnerstagabend übereinstimmend berichten, schmeißt Max Eberl als Sportdirektor von Borussia Mönchengladbach hin. Der einstige Spieler des FC Bayern München (1991 - 1994) habe die Vereinsbosse und die Mannschaft bereits informiert, heißt es weiter.
Max Eberl hört als Sportdirektor von Borussia Mönchengladbach auf
Nach 13 Jahren ist offenbar Schluss. Erst im Dezember 2020 hatte der 48 Jahre alte Eberl seinen Vertrag am Niederrhein noch bis 2026 verlängert. Zuletzt war das frühere Spitzenteam in der Bundesliga-Tabelle aber in Abstiegsnot geraten und hatte sich im DFB-Pokal-Achtelfinale bei Zweitligist Hannover 96 (0:3)* blamiert. Jetzt zieht Eberl offenbar Konsequenzen aus der sportlichen Talfahrt. Eine offizielle Bestätigung vom Klub gab es am Donnerstagabend noch nicht.
Eberl hatte seinen Posten im Oktober 2008 von einem anderen Ex-Münchner übernommen: Christian Ziege. Seither führte der ehemalige Bundesliga-Spieler (Bayern, Gladbach, Bochum)* den damaligen Abstiegskandidaten sukzessive nach oben. Höhepunkte waren ein 3. Platz (2014/15) und drei 4. Plätze (2011/12, 2015/16, 2019/20) sowie die damit verbundene Teilnahme am Europapokal und der Champions League*.
Max Eberl schmeißt als Sportdirektor hin - Gladbach hinkt Bundesliga-Zielen hinterher
Doch: Schon in der vergangenen Saison hatten die Gladbacher nach Bekanntwerden des Wechsels von Trainer Marco Rose zu Borussia Dortmund* ihre Ziele als Achter verpasst. Nach 20 Spieltagen rangieren die Westdeutschen aktuell auf dem 12. Rang - mit nur drei Punkten Vorsprung auf die Abstiegsplätze.
Zuletzt hatten mit dem deutschen Nationalspieler Matthias Ginter (28 Jahre) und dem Schweizer Mittelfeldmann Denis Zakaria zwei Leistungsträger erklärt, ihren im Sommer auslaufenden Vertrag am Niederrhein jeweils nicht zu verlängern. Zudem war nach sechs Niederlagen in den letzten acht Liga-Spielen darüber spekuliert worden, ob der österreichische Trainer Adi Hütter seinen Posten räumen muss - als möglicher Nachfolger wurde Ex-Bayern-Coach Niko Kovac* genannt. Jetzt räumt stattdessen offenbar Eberl, der als Vertrauter von FCB-Patron Uli Hoeneß gilt, seinen Posten. (pm) *tz.de und ruhr24.de sind Angebote von IPPEN.MEDIA