Real Madrid ist Borussia Dortmund ins Champions-League-Finale gefolgt. Toni Kroos sieht die Königlichen eindeutig im Vorteil.
Madrid – Während sich Borussia Dortmund erstmals seit 2013 für das Finale der Champions League qualifiziert hat, steht Real Madrid zum sechsten Mal seit der Saison 2013/14 im Endspiel des höchsten europäischen Vereinswettbewerbs. Die Königlichen wittern den 15. Turniersieg, für Toni Kroos wäre dies gleichbedeutend mit dem sechsten Triumph im siebten Finale.
Kroos: „Wir nehmen die Favoritenrolle gegen den BVB an“
Auf dem Papier ist die Ausgangslage klar. Real wird am 1. Juni den Rasen im Londoner Wembley-Stadion als Favorit betreten, Borussia Dortmund gilt nach dem Viertelfinale gegen Atlético Madrid und dem Halbfinale gegen Paris St. Germain erneut als Underdog. In diesem Kontext ließ sich Kroos am Mittwochabend bei DAZN eine kleine Spitze entlocken: „Wir nehmen die Favoritenrolle an, damit haben wir gar kein Problem. Ich bin auch überzeugt, dass wir der gerecht werden. Dortmund hat ein Champions-League-Finale noch nicht so oft gespielt, das ist dann noch mal ein ganz anderes Ambiente. Im Wembley machen noch ein paar andere Gefühle etwas mit dir.“
Er hoffe, „dass das Wembley mit uns ein bisschen weniger macht, wir den Vorteil Erfahrung hinbringen und das Ding wollen“, betonte Kroos, der versicherte, es handele sich um keine Kampfansage an den BVB. Nötig ist das ohnehin nicht, zu groß ist der Glaube an die eigenen Stärken. So sagte Kroos in Bezug auf die Chance, zum sechsten Mal den Henkelpott in den Nachthimmel zu stemmen: „Wenn man mir das zu Beginn der Karriere gesagt hätte, hätte ich das nicht geglaubt. Wenn man mir das vor der Saison gesagt hätte, hätte ich es geglaubt.“
Kroos: „Wir mussten uns immer durchbeißen“
Der Weg ins Finale sei „immer brutal“, doch Real Madrid findet in der Königsklasse stets einen Ausweg. „Wir mussten uns immer durchbeißen, aber wir haben es getan — und deswegen kann man nicht meckern, dass wir ins Finale gekommen sind“, sagte Kroos. Das Halbfinal-Rückspiel gegen den FC Bayern dient als Paradebeispiel für die Stärken der Madrilenen. Im Estadio Santiago Bernabéu drückte Real in der zweiten Halbzeit aufs Gaspedal, ließ nach dem Rückstand durch Alphonso Davies (68.) nicht locker und feierte dank Edeljoker Joselu (88., 90.+1) den 2:1-Sieg.
„Das sind unsere unkontrollierbaren Minuten, für die wir bekannt sind. Ich glaube trotzdem, dass wir heute die deutlich bessere Mannschaft waren“, urteilte Kroos über den dramatisch wirkenden Spielverlauf und betonte: „In der ersten Halbzeit gab es den Pfostenschuss, in der zweiten Halbzeit hatte Vinícius zwei bis drei gute Aktionen nach dem Eins-gegen-eins. Ich hatte das Gefühl, dass wir das Spiel im Griff haben, aber klar reichen Bayern mit ihrer Qualität ein, zwei Konter.“ Im Finale soll das Spiel nicht so lange auf der Kippe stehen - doch der BVB wird etwas dagegen haben, wie Marco Reus am Dienstagabend angekündigt hat.