Neymar fordert Medien unter Tränen auf: „Keine Geschichten über mich erfinden“

Brasiliens Superstar Neymar.
 ©AFP

Mit einem emotionalen Auftritt vor der Presse hat Brasiliens Superstar Neymar auf die Medienberichterstattung in den letzten Wochen reagiert. Er wirft den Medien vor, Fake News über ihn zu verbreiten.

Lille - Immer wieder wischte sich Neymar die Tränen aus den Augen. Am Ende lehnte er sich mit seinem Kopf zum brasilianischen Fußball-Nationaltrainer Tite und verließ dann ganz schnell das Podium auf der Pressekonferenz. Der 25 Jahre alte und 222 Millionen Euro teure Superstar von Paris St. Germain zeigte am Freitag nach dem 3:1 (3:0)-Länderspielsieg der Selecao im französischen Lille gegen Japan viele Emotionen.

Der Ausnahmespieler des Rekord-Weltmeisters forderte die Journalisten auf, "keine Geschichten über mich mehr zu erfinden". Das PSG-Ass, das das Führungstor gegen Nippon erzielte, bezog sich damit vor allem auf seine angebliche Unzufriedenheit bei PSG, seine handfeste Auseinandersetzung mit dem uruguayischen Teamkollegen Edinson Cavani und Dissonanzen mit Paris-Coach Unai Emery.

Neymar unter Tränen: „Ich will glücklich sein“

"Ich sage, was ich denke. Ich bin total realistisch, und ich mag keine Unwahrheiten, die ich über mich lesen muss. Es gibt nichts, was mich an meinem Klub stört", betonte das Ex-Barca-Ass. Er sei sehr glücklich in Paris, er sei dorthin gewechselt, "weil ich es gewollt habe". Er sei ein Spieler, der auf dem Platz immer alles gebe.

"Was mich stört, sind die Storys, die über mich in die Welt gesetzt werden, über Probleme mit meinem Trainer oder mit Cavani. Diese Dinge stimmen einfach nicht", sagte Neymar, "ich will glücklich sein. Ich möchte keinen Ärger. Ich kenne meine Rolle auf Platz, und ich tue das, was der Trainer von mir verlangt." Natürlich sei er nicht perfekt, aber er sei noch jung und würde jeden Tag viel dazulernen.

Am 17. September hatte Neymar nach einem Elfmeterpfiff im Spiel von PSG gegen Olympique Lyon den Ball gefordert, doch Cavani bestand auf die Ausführung - und verschoss. In der Kabine soll es danach fast zu einer Prügelei gekommen sein, Neymar später den Verkauf des Rivalen gefordert haben. Vorstandschef Nasser Al-Khelaifi wollte angeblich Cavani das Elfmeter-Vorrecht zugunsten Neymars sogar für eine Million Euro abkaufen, doch der Uru lehnte ab.

Inzwischen haben sich die beiden PSG-Superstars wieder versöhnt, Cavani überließ dem teuersten Spieler der Welt sogar unlängst die Ausführung eines Elfmeters.

Auch Nationaltrainer Tite kann Neymars Tränen nicht stoppen

Neymar gingen seine Ausführungen sehr nahe. Aber selbst die Aussagen von Tite neben ihm auf dem Podium konnten seinen Tränenfluss nicht stoppen. Dieser lobte seinen Starspieler über alle Maßen.

"Es wurde auch berichtet, ich hätte Probleme mit Neymar. Das stimmt nicht", äußerte der Coach, "unser Verhältnis könnte nicht besser sein. Ich sage das nicht, weil es schön klingt, sondern weil es die Wahrheit ist. Neymar hat einen einwandfreien Charakter." Es folgte Neymars Geste in Richtung Tite und sein Abgang vom Podium.

sid

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