Die geheime Transfer-Strategie des FC Bayern: Mit Nicolas Kühn soll das nächste Juwel nach München kommen. Das Vorgehen hat bereits Methode.
- FC Bayern München steht vor Leihe von Nicolas Kühn von Ajax Amsterdam.
- DFB-Youngster gilt als großes Talent und verließ einst RB Leipzig.
- Auf den Spuren von Joshua Zirkzee und Leon Dajaku.
München - Nicolas Kühn soll also in dieser Winter-Transferperiode zum FC Bayern München kommen.
20 Jahre jung, ausgeliehen von Ajax Amsterdam, ausgebildet bei Hannover 96 undRB Leipzig. Markant: Der Rechtsaußen soll laut Sport1 die zweite Mannschaft des Rekordmeisters im Abstiegskampf der Dritten Liga unterstützen; er ist vorerst nicht für die Bundesliga-Truppe vorgesehen.
FC Bayern München: Bundesliga-Kader weiter ausgedünnt
Dabei kann die derzeit jeden (jungen) Mann gebrauchen, weil der Kader des FC Bayern nach wie vor nicht in voller Mannstärke zur Verfügung steht. Und das, obwohl mit Lucas Hernández ein Innenverteidiger nach langer Ausfallzeit gerade erst ins Mannschaftstraining der Münchner zurückgekehrt ist. Immerhin: Mit Alvaro Odriozola hat sich nun eine weitere Alternative ergeben.
Parallel zum Tagesgeschäft verfolgt der Double-Sieger offenbar eine Art geheime Transfer-Strategie, die sehr viel langfristiger ausgelegt ist als die im Winter üblichen Noteinkäufe anderer Klubs.
Transfermarkt: FC Bayern München holt Youngster für letzten Schliff
Konkret: Junge hochtalentierte Spieler werden im bestens fußballerisch formbaren Alter zum FC Bayern transferiert, um ihnen hier, auf dem Vereinsgelände an der Säbener Straße und am Campus im Norden der Stadt, den letzten Schliff zu geben.
UPDATE: Nicolas #Kühn wird morgen früh seinen Medizincheck in München absolvieren. @SPORT1 #FCBayern #Ajax
— Florian Plettenberg (@Plettigoal) 20. Januar 2020
Damit es vielleicht wieder was wird, mit den Lahms, den Schweinsteigers und den Müllers aus den eigenen Reihen. Und sicher auch, damit es günstiger wird.
FC Bayern München: Joshua Zirkzee und Leon Dajaku machen es Nicolas Kühn vor
Die Beispiele häufen sich und werden umso relevanter, je häufiger Bayern-Trainer Hansi Flick in der Bundesliga Youngster wie Joshua Zirkzee und Leon Dajaku einsetzt. So haben die Münchner in den vergangenen Jahren und vor allem in den letzten Monaten folgende Supertalente mit der Perspektive für mehr geholt:
- Lars Lukas Mai, Innenverteidiger, 19 Jahre jung: Kam 2014 von Dynamo Dresden, gilt als Thronfolger in der Innenverteidigung, hat unlängst seinen Vertrag bis 2022 verlängert, bisher zwei Bundesliga-Spiele.
- Jan-Fiete Arp, Stürmer, 20 Jahre jung: Kam 2019 vom Hamburger SV, gilt als deutsche Sturm-Hoffnung, 18 Bundesliga-Spiele und zwei Bundesliga-Tore für den HSV
- Jamal Musiala, Offensives Mittelfeld, 16 Jahre jung: Kam 2019 aus der Jugend des FC Chelsea. In Stuttgart geboren, spielt aber für England. Sechs Tore in der U17-Bundesliga.
- Bright Akwo Arrey-Mbi, Innenverteidiger, 16 Jahre jung: Kam 2019 aus der Jugend des FC Chelsea. Spielt mit 16 schon in der A-Junioren-Bundesliga. Gilt als Riesen-Talent. Deutscher U17-Juniorennationalspieler. War im Trainingslager der Bayern in Katar dabei.
- Leon Dajaku, Rechtsaußen/Sturm, 18 Jahre jung: Kam 2019 vom VfB Stuttgart. Wurde von Hansi Flick zuletzt in zwei Bundesliga-Spielen eingewechselt und war im Trainingslager in Katar dabei.
- Sarpreet Singh, Offensives Mittelfeld, 20 Jahre jung: Der Neuseeländer kam 2019 aus seiner Heimat nach München - und glänzt seither weitgehend bei der zweiten Mannschaft in der Dritten Liga. Am 15. Spieltag gab er gegen Werder Bremen sein Bundesliga-Debüt.
- Joshua Zirkzee, Sturm, 18 Jahre jung: Kam 2017 von Feyenoord Rotterdam nach München. In der U17- und U19-Bundesliga erzielte er in 32 Spielen 27 Tore. Traf in seinen ersten beiden Bundesliga-Spielen jeweils für die Bayern.
Kühn soll also der nächste sein, laut Sport1 an diesem Dienstag in München seinen Medizincheck absolvieren. Auch wenn er demnach nur ausgeliehen wird, heißt das freilich nicht, dass ein langfristiges Engagement ausgeschlossen ist.
FC Bayern München: Oliver Kahn pro Nachwuchs wie Nicolas Kühn
Zuletzt hatte der neue Vorstand Oliver Kahn bei seiner Antrittsrede in der Allianz Arena gesagt, dass der Nachwuchs ein ganz entscheidendes Projekt sei.
Als die zweite Mannschaft Ende Mai die Aufstiegsrelegation auf den letzten Drücker gegen den VfL Wolfsburg II gewann, jubelte Ex-Präsident Uli Hoeneß frenetisch mit. Schließlich brauchen die Youngster einen harten Wettbewerb. Die Bayern machen weiter Ernst, diesmal mit Nicolas Kühn.
pm
Auch interessant: Ein Ex-Löwe hatte zuletzt noch gegen die Bayern-Jugend geschossen - sein Fazit: „Viel Geld investiert, gar keine gute Jugendarbeit“.