Eintracht Frankfurt verfügt über eine Mannschaft voller Talent und Wachstumsmöglichkeiten. Die Prägung durch Sportvorstand Markus Krösche ist deutlich erkennbar.
Frankfurt - Eintracht Frankfurt hat aktuell einen der spannendsten Kader der Bundesliga. Die Marktwerte sind nur bei den wenigen Routiniers wie Kevin Trapp, Mario Götze, Ellyes Skhiri Timothy Chandler oder Robin Koch vollständig ausgereizt. Ansonsten ist es Sportvorstand Markus Krösche und seinem Team gelungen, die Hessen weiterzuentwickeln und das Erbe von dem damaligen Trio Fredi Bobic, Ben Manga und Bruno Hübner erfolgreich fortzusetzen.
Eintracht so wertvoll wie noch nie zuvor
Oliver Frankenbach hat an seinem letzten Tag als Finanzvorstand der Frankfurter die Zahlen vorgestellt. Anhang einer Power Point-Präsentation stellte er die Finanzdaten 2023/24 vor. Besonders beäugt wurde dabei Seite elf des Handouts. Die Überschrift lautete: „Entwicklung Erlöspotentiale Spielerkader“. Die interne Bewertung zeigt: Eintracht ist so wertvoll wie wohl noch nie zuvor in der 125-jährigen Vereinsgeschichte.
Die interne Einschätzung zeigt auf, dass die von Trainer Dino Toppmöller betreute Mannschaft aktuell einen Gesamtwert von 300 Millionen Euro hat. Als Krösche 2021 auf einem gesunden und stabilen Fundament anheuerte, lag man geschätzt noch bei 73 Millionen Euro. Diese Summe wurde seitdem Jahr für Jahr gesteigert. Warum das so ist, zeigt ein genauer Blick auf das Team, das 2022 die Europa League holte. Bobic, Manga und Hübner hatte eine Mannschaft zusammengestellt, die in diesem Jahr auf ihrem Maximum agierte.
So hat sich der Eintracht-Wert entwickelt
Filip Kostic, Sebastian Rode oder Makoto Hasebe waren 29 Jahre und älter, auch Rafael Borré oder Djibril Sow waren fertige Akteure, zudem liefen die Verträge von Daichi Kamada und Evan N‘Dicka nur noch eine Saison. Der Sprung von 2020/21 zu 2021/22 war daher mit elf Millionen Euro nur minimal. Erst nach dem Erfolg in der Europa League explodierten die Marktwerte und verdoppelten sich 2022/23 auf 159 Millionen Euro.
2023/24 schätzte die Eintracht die Mannschaft auf 282 Millionen Euro - und aktuell wurde eben die 300-Millionen-Marke erreicht. Wer sieht, wie Omar Marmoush, Hugo Ekitiké oder Hugo Larsson sich derzeit entwickeln, der ist über diese Summe nicht überrascht. Die nächsten Akteure, deren Werte durch die Decke schießen können, scharren bereits mit den Hufen: Can Uzun, Igor Matanovic, Nathaniel Brown, Nnamdi Collins oder Aurele Amenda.
Buchwerte sind gestiegen, aber die Marktwerte förmlich explodiert
Frankenbach erklärte: „Wir haben unseren Hebel im Laufe der Jahre verändert. 2020/21 waren die Erlöspotenziale das 1,26-fache des Buchwerts. Das haben wir gesteigert über das 2,15-fache auf das 3,13-fache.“ Zur Veranschaulichung: 2020/21 lag der Buchwert bei 58 Millionen Euro und der Marktwert bei 73 Millionen Euro. Heute prognositiziert die Eintracht einen Buchwert von 96 Millionen Euro und erwartet dafür einen Gesamtmarktwert von 300 Millionen Euro auf dem Rasen.
Die Frankfurter haben dadurch eine immense „stille Reserve“ und das gibt über einige Jahre eine enorme Sicherheit. Finanzieller und sportlicher Erfolg gehen Hand in Hand. Diese Sicherheit ist wichtig, um gute Entscheidungen zu treffen. Die Eintracht muss sich nicht treiben lassen, sie befindet sich nicht in finanzieller Not. Dadurch sind die Chancen größer als die Risiken.
So bildet sich der Marktwert eines Profis
Der Marktwert eines Spielers setzt sich dabei vor allem aus drei Faktoren zusammen: Alter, Vertragslaufzeit und Einsätze in der Nationalmannschaft. Die Länderspielpausen mögen für Fans oftmals lästig erscheinen. Der Eintracht jedoch hilft es, wenn Matanovic und Co. eingeladen werden und überzeugen. „Das ist unser Geschäftsmodell. Die Erzielung von Transfererlösen sind daher ein Standbein und ermöglichen uns weitere Investitionen in den Spielerkader“, so der Finanzvorstand, dessen Nachfolger Julien Zamberk am Montag vorgestellt wird. Er übernimmt einen Verein, der Herausforderungen zu meistern, aber auch „sehr gute Zahlen“ auf dem Papier stehen hat.