Nnamdi Collins wurde von Borussia Dortmund im Jahr 2023 an Eintracht Frankfurt abgegeben. Ein kluger Schachzug von Sportvorstand Markus Krösche.
In den letzten zwei Wochen hat Nnamdi Collins bei Eintracht Frankfurt für Aufsehen gesorgt. Der ausgebildete Innenverteidiger hat seit dem DFB-Pokalspiel gegen Borussia Mönchengladbach die rechte Verteidigungsposition übernommen und dabei von zwei Umständen profitiert: Erstens fiel Rasmus Kristensen, der bisherige Dauerbrenner, verletzungsbedingt aus. Zweitens wurde Arthur Theate im Spiel gegen die Fohlenelf bereits nach 15 Minuten vom Platz gestellt.
Eintracht hat Collins günstig geschnappt
Collins nutzte seine Chance und bereitete den Siegtreffer von Omar Marmoush mit einem energischen Lauf vor. Dieses Kunststück wiederholte er wenige Tage später beim beeindruckenden Sieg gegen den VfL Bochum (7:2). Selbst gegen die deutlich stärkeren Gegner Slavia Prag (1:0) und VfB Stuttgart (3:2) hielt er sich gut - trotz einiger Schwierigkeiten in den Duellen mit Nationalspieler Chris Führich.
Sportvorstand Markus Krösche hat also erneut ein gutes Händchen bewiesen. Wie fussball.news enthüllt, kostete der vielseitige Verteidiger nicht eine Million Euro, sondern lediglich 700.000 Euro - ohne Rückkaufoption oder Beteiligung am Weiterverkauf! Hat Borussia Dortmund bei diesem „Juwel“ einen Fehler gemacht? Oder war diese Entwicklung nicht vorhersehbar? In Dortmund ist es oft ein schmaler Grat. Bei Collins fehlte jedoch offensichtlich ein überzeugender Plan, um ihn an die Spitze zu bringen. Das Onlineportal Spox bezeichnete ihn sogar als ein „Reizthema beim BVB“.
Stetige Entwicklung in der Mainmetropole
Nach seiner Trennung vom BVB im Sommer 2023 sammelte Collins zunächst Erfahrungen in der U21 von Eintracht Frankfurt, die gerade frisch in die Regionalliga aufgestiegen war. Nach einem halben Jahr in der vierten Liga wurde er von Trainer Dino Toppmöller regelmäßig in die erste Mannschaft berufen. Collins durfte am 27. Spieltag gegen Werder Bremen (1:1) sein Bundesligadebüt feiern. In der Sommerpause zeigte der 1. FC Nürnberg Interesse an einer Leihe, doch Krösche lehnte in Absprache mit dem Spieler ab. „Er hatte eine sehr gute Vorbereitung und konnte für sich werben, als Willian Pacho nicht da war“, erklärte der Sportvorstand.
Obwohl Pacho mittlerweile zu Paris Saint-Germain gewechselt ist, bot sich die große Chance für Collins erst, als die beiden Neuzugänge Kristensen und Theate ausfielen. Krösche lobte: „Nnamdi ist drangeblieben und hat sich weiterentwickelt.“ Seine spektakulären Läufe begeistern bereits jetzt die Fans. Das Kraftpaket, das bis zu 36 km/h auf den Platz bringen kann, hat auch das Interesse von U21-Nationaltrainer Antonio Di Salvo geweckt. Er plant, Collins in den Test-Länderspielen gegen Dänemark und Frankreich (gegen Teamkollege Hugo Ekitiké) zu beobachten.
Konkurrenzkampf mit Kristensen steht an
Trotzdem ist weiterhin Geduld und eine angemessene Förderung gefragt. Bei jungen Spielern ist es oft normal, dass auf einen Höhepunkt auch eine schwierige Phase folgt. Eintracht-Legende Alexander Schur erklärte einst bei fussball.news, dass es entscheidend sei, dass man sich aus einem Tief herausarbeite und stabilisiere. Doch darüber wird Collins aktuell nicht nachdenken. Er sollte versuchen, den Schwung mitzunehmen und sich auch nach der Länderspielpause zu behaupten. Denn Kristensen wird nach seiner Verletzung bald zurückkehren - und ebenfalls alles dafür tun, seinen angestammten Platz wieder einzunehmen. Es ist ein Konkurrenzkampf, wie er Eintracht-Coach Toppmöller nur gefallen kann.