Bundestrainer Julian Nagelsmann setzt gegen Bosnien-Herzegowina auf die Routiniers Robert Andrich und Pascal Groß im Mittelfeld-Zentrum.
Freiburg - Julian Nagelsmann steht für frischen Wind. Doch am Samstag (20.45 Uhr, RTL) in der Nations League gegen Bosnien-Herzegowina muss der Bundestrainer im Mittelfeld-Zentrum auf Oldie-Power setzen. Der Grund: Bayern-Star Aleksandar Pavlovic (20) fehlt aufgrund eines Schlüsselbeinbruchs, der Münchner Angelo Stiller (23) vom VfB Stuttgart reiste wegen muskulärer Probleme am Mittwoch aus dem Teamquartier in Frankfurt ab.
Anstelle der beiden Super-Bubis, die im Oktober beim 1:0 gegen die Niederlande noch geglänzt hatten, stehen Leverkusens Robert Andrich (30) und Pascal Groß (33) von Borussia Dortmund in der Startelf der deutschen Nationalmannschaft.
„Wir haben viele unfassbar gute junge Spieler. Pavlo ist auf einem guten Weg nach seiner Verletzung. Es kommen viele junge Spieler nach, da brauchen wir uns keine Sorgen zu machen“, sagte Andrich, der auch Stiller lobend hervorhob, zu Sky.
Fakt ist: Stiller und Pavlovic sind spielerisch besser als die beiden Routiniers. Dennoch möchte Andrich klarstellen, dass er nicht nur kompromissloser Abräumer ist. „Damals wie heute war und bin ich nicht nur dafür verantwortlich, den Leuten den Rücken freizuhalten, zu treten und in Zweikämpfen präsent zu sein. Aber es steht fest: das sind meine Stärken“, so der Leverkusener Double-Sieger der Vorsaison.
Pascal Groß ist beim DFB nicht als Sprinter gefragt
Nach seinem Wechsel im Sommer von England-Club Brighton zum BVB hatte Groß einen guten Start. In den vergangenen Wochen waren seine Leistungen allerdings durchwachsen, auch deshalb, weil er teils als Rechtsverteidiger aushelfen musste. Laut „Sport Bild“ soll den Dortmund-Bossen vor allem sein Tempo Sorgen machen. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 29,9 km/h ist Groß der langsamste Stamm-Feldspieler der Bundesliga.
Immerhin: Gegen Bosnien-Herzegowina ist der Oldie nicht als Sprinter auf der Außenbahn gefragt, sondern als Ballverteiler im Mittelfeld. Dass er das draufhat, hat Groß, der für keine Kunststücke, aber für solide Leistungen steht, in der Vergangenheit bereits mehrfach unter Beweis gestellt. Manuel Bonke, Philipp Kessler