Superstar Neymar ist der absolute König im Team von Paris St. Germain - das zeigen die fünf Privilegien, die der Brasilianer laut eines Medienberichts genießt. Seine Teamkollegen sind wenig erfreut.
Dass es nicht einfach werden würde, muss den Verantwortlichen von Paris St. Germain eigentlich von Anfang an klar gewesen. Mit der Verpflichtung von Neymar für die wahnwitzige Rekordablöse von 222 Millionen Euro sicherten sich die PSG-Bosse zwar den laut Fifa-Weltfußballer-Wahl drittbesten Kicker des Planeten. Doch gleichzeitig birgt die Personalie auch jede Menge Brisanz im Hinblick auf die Stimmung in der Mannschaft.
Neymar ist der mit Abstand bestbezahlte Spieler des Kaders - wobei natürlich nicht unerwähnt bleiben sollte, dass auch Neymars Teamkollegen sicher nicht am Hungertuch nagen oder sich den nächsten Ferrari vom Mund absparen müssen. Doch laut eines Berichts der französischen Tageszeitung Le Parisien genießt der brasilianische Superstar abgesehen vom astronomischen Gehalt einige weitere Privilegien, die bei seinen Mitspielern gar nicht gut ankommen. Ihm wird unterstellt, er wolle sich als Messi von Paris gerieren.
Neymar: Im Training nur mit Samthandschuhen anzufassen
So hat Neymar auf dem Platz offenbar alle Freiheiten und ist von jeglichen Defensivaufgaben befreit. Kritik an seiner mitunter eigensinnigen Spielweise ist von Trainer Unai Emery genausowenig zu hören wie Aufforderungen, seine Kollegen auf dem Rasen angemessen zu unterstützen. Ein Zustand, der nur dann funktioniert, wenn Neymar im Gegenzug Tore und Torvorlagen produziert, und nicht seine Mannschaft durch einen Platzverweis wie zuletzt gegen Olympique Marseille zusätzlich schwächt.
Außerdem genieße der Brasilianer im Training eine Sonderstellung, schreiben die französischen Kollegen: Hartes Einsteigen gegen Neymar ist den Kollegen untersagt. Nicht auszudenken, wenn die dreistellige Millioneninvestition durch einen unbedachten Tritt im Training monatelang ausfallen würde.
Dass der Offensivmann über herausragende Fähigkeiten am Ball verfügt, ist hinlänglich bekannt. Dass Neymar aber gleich zwei persönliche Physiotherapeuten mitbringen durfte, die sich ausschließlich um die derzeit wohl wertvollsten zwei Beine des Fußballgeschäfts kümmern, gefalle bei PSG nicht jedem. Zwar habe schon Zlatan Ibrahimovic während seiner Zeit in der französischen Hauptstadt einen eigenen Physio gehabt, dieser habe jedoch bereitwillig auch die Beine der Teamkollegen geknetet.
Vorschriften gelten für andere - aber nicht für Neymar
Als einziger Spieler des Starensembles scheint sich Neymar darüberhinaus nicht an Kleiderordnungen, Benimmregeln oder Sponsorenvorschriften halten zu müssen. Der Brasilianer darf auf den obligatorischen Klubanzug bei Auswärtsspielen ebenso verzichten wie auf die Verwendung des vom Verein gestellten und in den Klubfarben gehaltenen Reisegepäcks. Wenn die Mannschaft zur Platzbegehung geschlossen den grünen Rasen betritt, kommt Neymar erst eine halbe Minute später - Teamgeist sieht anders aus.
Und dann wäre da noch das Thema Standards. Bereits vor einigen Wochen wurde der Streit zwischen Neymar und seinem Sturmpartner Edinson Cavani öffentlich, als es um die Ausführung eines Elfmeters ging. Cavani ist der vorgesehene Schütze - doch Neymar interessieren bestehende Hierarchieregeln offenbar wenig, wie unter anderem tz.de* berichtete. Laut Parisien hat er sich für die kommende Saison das Recht erkämpft, den etatmäßigen Elfmeterschützen selbst auszuwählen. Unschwer zu erraten, wer ab 2018/19 die PSG-Strafstöße ausführen wird...
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