Paul Wanner verbringt die Länderspielphase bei der deutschen U21-Nationalmannschaft. ÖFB-Coach Ralf Rangnick ist davon jedoch unbeeindruckt.
München – In den Plänen von Julian Nagelsmann spielt Paul Wanner bereits eine feste Rolle. Allerdings hat das Nachwuchstalent des FC Bayern noch gar nicht entschieden, für welche Nationalmannschaft er spielen will.
Für welche Nationalmannschaft wird Wanner spielen?
Der 18-jährige offensive Mittelfeldspieler, der für diese Saison an den 1. FC Heidenheim verliehen wurde, hat die Wahl zwischen Deutschland und Österreich. Beide Verbände bemühen sich um Wanners Dienste, wenngleich DFB-Sportdirektor Rudi Völler betonte, keine Entscheidung erzwingen zu wollen.
Es liegt an Wanner selbst, eine Entscheidung darüber zu fällen, welches Trikot er im Laufe seiner Karriere tragen wird. Da der Teenager auf seine Entwicklung in Heidenheim fokussiert ist, ist aller Voraussicht nach keine zeitnahe Entscheidung zu erwarten. Auch deshalb misst Österreichs Nationaltrainer Ralf Rangnick der Teilnahme am Lehrgang der deutschen U21-Nationalmannschaft keine große Bedeutung bei.
Rangnick wirbt weiter um Wanner
„Das hat zunächst gar keine Aussagekraft. Entscheidend wird es, wenn er sich entscheiden will oder muss, in welcher A-Nationalmannschaft er spielt“, wird Rangnick nach einer Medienrunde am Mittwoch vom kicker zitiert.
Rangnick, der im Frühjahr beim FC Bayern für den Cheftrainerposten im Gespräch war, kämpft um Wanner. „Ich bin regelmäßig im Austausch mit Paul, habe auch vor zwei Wochen mit ihm länger telefoniert“, berichtete der Coach. „Er hat mir gesagt: Er kann und will diese Entscheidung jetzt noch nicht treffen, und das ist auch vollkommen okay für mich.“
Schmeicheleien bringen indes wenig, um Wanner von einer Nationalmannschaft zu überzeugen, wie Rangnick weiß. „Am Ende ist es eine Frage, wo er für die nächsten Turniere größere Chancen sieht, regelmäßig zum Einsatz zu kommen“, so der 66-Jährige.
U21-Coach Di Salvo: „Für mich ist das schon ein Zeichen“
Womöglich hat Österreich in diesem Punkt einen Vorteil. In der deutschen Nationalmannschaft sind Jamal Musiala, Florian Wirtz und Kai Havertz auf den Positionen hinter der Sturmspitze gesetzt, während bei der ÖFB-Elf die Konkurrenz aus Christoph Baumgartner, Romano Schmid und Kevin Stöger bestünde.
Der DFB gibt im Werben um Wanner aber keinesfalls auf. „Für mich ist das schon ein Zeichen, wenn er weiter für Deutschland spielen will“, sagte U21-Trainer Antonio Di Salvo mit Blick auf das voraussichtliche Debüt des Bayern-Talents in der höchsten Nachwuchsmannschaft.
„Natürlich sind wir im Austausch. Aber für mich steht im Vordergrund, dass er sich entschieden hat, für uns zu spielen“, betonte Di Salvo, der ergänzte, „faire“ Gespräche mit Wanner zu führen: „Ich glaube, es ist falsch, ihm etwas vom Mond zu erzählen. Sondern es muss realistisch sein - und das tun wir.“ Denn mit falschen Versprechungen zu locken, würde dem Youngster nicht gerecht.