Verlässt Trainer Fabian Hürzeler Aufsteiger FC St. Pauli in Richtung Brighton? Es wäre nur auf den ersten Blick eine Überraschung.
Hamburg – Fabian Hürzeler hat als Trainer des FC St. Pauli einen beeindruckenden Karrierestart hingelegt. Er übernahm die „Boys in Brown“ im Januar 2023 als Kellerkind und führte sie 18 Monate später als Meister in die Fußball-Bundesliga. Der 31-Jährige hatte seinen Vertrag im Frühjahr verlängert. Nach Informationen der Sport Bild gibt es zwar keine Ausstiegsklausel. Doch man habe ihm versprochen, bei einem Top-Angebot „gesprächsbereit“ zu sein und „eine Lösung zu finden“. Fix ist der Deal also noch nicht.
Hürzeler hätte mit Brighton eine große Chance
Brighton Hove & Albion wäre allerdings eine solche Spitzen-Offerte. Hürzeler gilt als großer Fan von Brightons Spielstil, er könnte nun Roberto De Zerbi dort beerben. Die Chance, in der Premier League trainieren zu dürfen, gibt es nicht jedes Jahr. Der Bundesliga-Klassenerhalt wäre einerseits zwar eine reizvolle Aufgabe. Die Hanseaten dauerhaft ganz oben zu etablieren, ist aber nur sehr schwer möglich. Es gibt natürliche Grenzen, das Wachstumspotenzial der Paulianer ist endlich. Hürzeler will daher offenbar weg.
Brighton hat sich seit dem Aufstieg 2017 in der wohl herausforderndsten Liga der Welt stets behauptet und vor einem Jahr erstmals die Europa League erreicht. Der Marktwert des Kaders wird auf über 500 Millionen Euro geschätzt. Hürzeler hätte bei der Mannschaftszusammenstellung viele Gestaltungsmöglichkeiten. Für ihn würde damit ein Traum in Erfüllung gehen, er wäre überhaupt erst der achte deutsche Trainer auf der Insel. Das wäre ein Riesenschritt für einen Mann, der 2016 noch Spielertrainer beim FC Pipinsried in der Bayernliga war.
Englische Teams schauen auch genau in die 2. Bundesliga
Spannnend: Wie fussball.news aus Funktionärskreisen aus der Premier League erfahren hat, überrascht der Brighton-Plan mit Hürzeler keineswegs. Der Pauli-Trainer stand bereits bei dem ein oder anderen englischen Topklub auf der Beobachtungsliste, der sogenannten „Schattenliste“ – nicht kurzfristig, aber mit Sicht auf die kommenden Jahre.
Prinzipiell richtet sich der Blick von Mannschaften aus der Premier League und der zweiten Liga, der Championship, auch auf die 2. Bundesliga. Ihnen entgeht nicht, wenn Trainer oder Spieler bei Zweitligisten (über-)performen. Immer wieder gab es aus deutscher Sicht überraschende Abgänge nach England, die ordentliches Geld in die Kasse spülten. Die Scouts schauen genau hin und überlegen, wer in die Mannschaft passt. Bei Brighton haben sie sich dabei offenbar von Hürzeler vollumfänglich überzeugen lassen.