Auch bei Hertha: Ohne Aubameyang strauchelt Dortmund erneut

Der Berliner Niklas Stark (r) versucht Dortmunds Mario Götze vom Ball zu trennen.
 ©dpa

Es läuft weiter nicht rund beim BVB: Der Wirbel um Torjäger Aubameyang bremst Borussia Dortmund in der Bundesliga. Auch im zweiten Rückrundenspiel in Berlin gelingt nur ein Remis.

Berlin - Der wechselwillige Pierre-Emerick Aubameyang wird für Borussia Dortmund auch sportlich zum Problem. Wie schon zum Rückrunden-Auftakt, als der Torjäger suspendiert war, kam der BVB im Freitagabendspiel der Bundesliga beim 1:1 (0:0) bei Hertha BSC nicht über ein Remis hinaus.

Das erneute Fehlen von Aubameyang, der zu Hause in Dortmund trainieren musste, raubte dem Team von Trainer Peter Stöger lange Zeit seine Stärken. Davie Selke brachte die Berliner nach 46 Minuten in Führung. Für die dann anrennenden Dortmunder reichte es vor 65 893 Zuschauern durch Shinji Kagawa (71.) nur noch zum Ausgleich. Damit droht der Borussia am Wochenende das Abrutschen aus den Champions-League-Rängen.

«In der zweiten Halbzeit haben wir einen Gang zugelegt und hätten das Spiel gewinnen müssen», sagte BVB-Verteidiger Ömer Toprak. Die Berliner blieben zum vierten Mal nacheinander im eigenen Stadion gegen die Dortmunder unbesiegt. Mit nun 25 Punkten ist die Hertha weiter Tabellenelfter. «Du musst das zweite Tor machen. Wir sind zufrieden mit dem Punkt», sagte Hertha-Coach Pal Dardai.

Die Dortmunder verzichteten wie schon bei der Nullnummer gegen Wolfsburg in der Vorwoche auf ihren besten Torschützen Aubameyang, weil der Gabuner nach Ansicht der sportlichen Leitung derzeit nicht bei der Sache ist. Ein Abschied des Angreifers, an dem der FC Arsenal interessiert sein soll, sei aber noch nicht beschlossen, versicherte BVB-Sportdirektor Michael Zorc. «Wir planen weiter mit Aubameyang. Wir haben derzeit nichts auf dem Tisch, da ist viel Luft dabei», sagte Zorc dem TV-Sender Eurosport vor Anpfiff und ergänzte: «Es gibt einen Weg zurück in die Mannschaft, dazu gehört Professionalität.»

Für Aubameyang stand Weltmeister André Schürrle erstmals nach zwei Monaten wieder in der Startelf, zudem schickte Coach Stöger erneut den 17 Jahre alten Jordan Sancho von Beginn an aufs Feld. Die erste Dortmunder Chance hatte indes Kagawa per Kopf (14.). Die Gäste konnten ihre Offensivqualitäten jedoch lange Zeit nicht beweisen, auch weil die Gastgeber aggressiv störten.

Freitagsspiel: Dortmund ließ noch Chancen auf den Sieg aus

Die Hertha hatte in der ersten Halbzeit die besseren Chancen und schlug unmittelbar nach der Pause zu. Nach schönem Doppelpass mit Ondrej Duda flankte Lazaro präzise auf Selke, der direkt einschoss. BVB-Abwehrchef Sokratis war zu weit weg und konnte nicht mehr entscheidend stören.

Umgehend erhöhten die Dortmunder ihre Bemühungen, die Hertha zog sich weit zurück. Christian Pulisic scheiterte nach feiner Einzelleistung am Berliner Ersatztorwart Thomas Kraft (56.), der kurzfristig den am Oberschenkel verletzten Rune Jarstein ersetzte. Kurz darauf traf Kagawa den Ball freistehend vor dem Tor nicht richtig (59.).

Die Gastgeber setzten nun auf Nadelstiche. In der 63. Minute jubelten die Berliner erneut, doch Duda hatte einen Schuss von Salomon Kalou aus Abseitsposition über die Linie bugsiert, obwohl der Ball vermutlich auch so ins Tor getrudelt wäre.

Diese Tölpelei wurde wenig später durch Kagawa bestraft, der nach fatalem Ballverlust von Duda und Flanke des quirligen Sancho frei aus kurzer Distanz zum Ausgleich einköpfen konnte. Sancho (81.), Jeremy Toljan (84.) und Alexander Isak (86.) verpassten in der Schlussphase den möglichen BVB-Siegtreffer.

dpa

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