„Körper hat genug gelitten“: Ex-Nationaltorwart Adler beendet Karriere

Vergangenheit: René Adler wird nicht mehr zwischen die Pfosten zurückkehren.
 ©dpa / Arne Dedert

Rene Adler galt einst als größtes deutsches Torwarttalent. Doch Verletzungen warfen ihn immer wieder aus der Bahn. Nun zieht der Vorgänger von Manuel Neuer einen Schlussstrich.

Update vom 17. Februar 2020: Im Hause Adler stehen nun andere Dinge im Vordergrund. Zum Beispiel die Familie. Und die darf sich auf baldigen Zuwachs freuen. Doch vorher rückt Ehefrau Lilli Hollunder noch einmal den Körper in den Fokus und freut sich tierisch über ihre neue Oberweite

Erstmeldung vom 01. Juni 2019: Mainz - Rene Adler gibt sich dem eigenen Körper geschlagen. Nach einem Jahr Leidenszeit hängt der ehemalige Nationaltorwart die Handschuhe an den Nagel und beendet am Saisonende seine aktive Fußball-Karriere. "Das Vertrauen in den Körper ist einfach nicht mehr da. Es macht deshalb keinen Sinn mehr, darum höre ich nun auf", sagte der 34 Jahre alte Profi des Bundesligisten 1. FSV Mainz 05 dem Magazin Stern.

Sein letztes Bundesligaspiel bestritt Adler am 29. April 2018 beim FSV-Sieg (3:0) gegen RB Leipzig. Danach setzte ihn eine Knorpelverletzung im Knie außer Gefecht. Schon in der Vorsaison hatte Adler lediglich 14 Spiele für die Mainzer bestritten. Erst laborierte er an einer Oberschenkelverletzung, anschließen plagten ihn Adduktorenbeschwerden. "Ich hätte mir zwar gewünscht, mehr zu spielen, aber ich hatte in Mainz trotz der Verletzungen eine wunderbare Zeit", gab der Torwart zu Protokoll.

Adler stellt fest: „Mein Körper hat genug gelitten“

Seine gesamte Laufbahn bezeichnete Adler als "mentalen Kraftakt". Er habe dafür einen hohen Preis bezahlt, so Adler: "Mein Körper hat genug gelitten." Insgesamt absolvierte der gebürtige Leipziger 269 Bundesligaspiele für Mainz, den Hamburger SV und Bayer Leverkusen. Für Deutschland spielte Adler zwölf Mal. "Meine Ängste und Zweifel waren meine größten Treiber. Aber sie haben mich auch daran gehindert, alles aus meinem Talent rauszuholen. Meine Erwartung war höher", sagte Adler.

So hatte eine im Frühjahr 2010 erlittene Rippenverletzung, die ihn um die WM-Teilnahme in Südafrika brachte, für Adler im Rückblick psychosomatische Gründe. "Ich bin davon überzeugt, dass mein Körper damals mit den Verletzungen darauf reagiert hat, dass ich mir zusätzlich zu diesem Druck von außen auch selbst einen immensen innerlichen Druck gemacht habe", äußerte der Keeper: "Der Rippenbruch im Frühjahr 2010 war das Stoppschild meines Körpers."

Parallelen zu Enke entdeckt

Vor Jahren hatte Adler bereits bekannt, dass er aufgrund seiner langen Verletzungspausen ein ähnliches Schicksal wie das von Robert Enke fürchtete. "Wir haben gefühlt, dass wir ähnlich sind. Deshalb hat es mir ja Angst gemacht, dass ich einen ähnlichen Weg einschlagen könnte", sagte Adler mit Blick auf Enke, der an Depression litt und sich im Jahr 2009 das Leben nahm.

Enke war einst Adlers Rivale im Kampf um den Stammplatz im deutschen Tor. Nach Enkes Tod war Adler kurzzeitig zur deutschen Nummer eins aufgestiegen, bevor er seinen Platz - natürlich verletzungsbedingt - an Manuel Neuer verlor.

Fokus nicht mehr nur auf den Fußball gelegt

Als Folge seiner Verletzungen änderte Adler die Einstellung zu seinem Beruf. "Mein Leben war früher sehr auf den Fußball fokussiert. Ich habe gemerkt, dass das nicht gut und sogar kontraproduktiv für mich ist", sagte der Torwart: "Ich habe gelernt, Distanz zu bewahren."

Dieser Ansatz dürfte ihm nach dem Karriere-Ende sicher weiterhelfen.

Weil sie ein Bild der Leiche von Emiliano Sala verbreitet haben sollen, sind zwei Männer festgenommen worden. Das Champions-League-Spiel zwischen Tottenham Hotspur und Ajax Amsterdam wurde von einer Verletzung von Jan Vertonghen überschattet. Ex-Profi Christian Ziege hat einen neuen Trainerjob angenommen - einer der Spieler kennt er bestens.

sid

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