Der Ronaldo-Wechsel und seine Auswirkungen: Geht der Transfer-Wahnsinn jetzt erst los?

Zwei Fans halten Trikots von Ronaldo hoch.
 ©AFP / ISABELLA BONOTTO

Cristiano Ronaldo ist zu Juventus Turin gewechselt. Der Transfer des Sommers könnte aber erst den Stein ins Rollen gebracht haben. Was bahnt sich auf dem Transfermarkt an?

Turin - Es ist der Transfer des Sommers: Cristiano Ronaldo hat bei Juventus Turin unterschrieben. Was vor zwei Monaten noch als undenkbar galt, ist nun Realität geworden. Das schnelllebige Fußballgeschäft hat mal wieder bewiesen, was alles möglich ist. Der gefeierte Real-Star läuft nun in der nächsten Saison in der Serie A auf. Zwischen 100 und 120 Millionen Euro überweisen die Turiner in die Hauptstadt Spaniens. Geld, mit dem die Königlichen nun auf dem Transfermarkt wildern können - Geld, das aber auch Juve wieder braucht. Geht somit jetzt der Transfer-Wahnsinn erst los, der mit einem großen Knall begonnen hat? 

Der Ronaldo-Wechsel und seine Auswirkungen:

Die große Frage, die sich die Königlichen stellen: Wie ersetzen wir Cristiano Ronaldo? Der Portugiese hinterlässt im Star-Ensemble eine große Lücke. Neben Karim Benzema war der mehrmalige Weltfußballer der einzige überdurchschnittliche „echte“ Mittelstürmer im Kader der Madrilenen. Und diese Lücke soll nun gefüllt werden. Bloß mit wem? Wir haben die möglichen Nachfolger aufgelistet. 

Neymar: Es wäre der zweite Mega-Transfer des Sommers. Nicht einmal so überraschend wie der Ronaldo-Abgang nach Italien. Denn über ein beiderseitiges Interesse zwischen Neymar und Real wird schon seit der Winterpause berichtet. Immer wieder wurde spekuliert, dass sich Neymar in Paris nicht wohl fühle. In diesem Sommer könnte also die Rückkehr des Brasilianer nach Spanien bevorstehen. Allerdings wird bei den kolportierten Ablösesummen von bis 400 Millionen Euro selbst Präsident Florentino Pérez erst einmal schlucken, bevor er seine Geldbeutel aufmacht. Die katalanische Sportzeitung Mundo Deportivo berichtet, Paris habe dem FC Barcelona 270 Millionen Euro für Philippe Coutinho geboten. Als Neymar-Ersatz? Es wird auch immer wieder berichtet, dass Paris alles dafür macht, dass es Neymar an nichts fehlt. Dazu gehört wohl unter anderem, dass Gianluigi Buffon an die Seine gewechselt ist. 

Eden Hazard: Ist es der ersehnte Traum des Belgiers für Real zu spielen? Diese Frage stellt sich die Fußball-Welt, nachdem Hazard bei BeIN Sports sagte: „Madrid lässt jeden träumen. Das Trikot von Real ist besonders“. Hazard spielt seit 2012 beim FC Chelsea. Ein nächster Karriere-Schritt mit 27 käme da genau richtig. Laut transfermarkt.de hat der Belgier einen Marktwert um die 110 Millionen Euro. Genau die Summe, die Ronaldo gerade in die Kassen gespült hat. Hazard wäre ein heißer Kandidat auf die Nachfolge, wenn leich der Offensivmann kein „echter“ Mittelstürmer ist. Der FC Chelsea soll zudem an Gonzalo Higuain interessiert sein, der bei Juve wegen Ronaldo wohl seinen Platz verliert. 

Gonzalo Higuain: Aber nicht nur der FC Chelsea, sondern auch Real Madrid könnte sich mit dem Argentinier verstärken. Juventus Turin braucht Geld, Higuain ist der wahrscheinlichste Abgang. Doch wohin zieht es ihn? Real, Chelsea oder doch woanders hin? Antonio Conte ist aktuell Trainer beim FC Chelsea. Doch es wird immer wieder von Spannungen zwischen Conte und den Verantwortlichen berichtet. Als Nachfolger gilt Maurizio Sarri vom SSC Neapel. Dort spielte auch schon Higuain unter Sarri. Higuains Wechsel zu Real scheitert am ehesten daran, dass die Madrilenen einen echten Star, ein Gesicht für ihren Verein suchen. Dafür ist Higuain mit inzwischen 30 Jahren zu alt und hat nicht den medialen Stellenwert wie ein Hazard, Neymar oder Mbappé. 

Kylian Mbappé: Cristiano Ronaldo gilt als großes Vorbild von Kylian Mbappé. Der Youngster hatte als 14-Jähriger mehrere Ronaldo-Plakate in seinem Zimmer hängen. Es gibt auch ein Foto des jungen Teenagers Mbappé mit der Legende. Ob er nun in seine Fußstapfen tritt? Erst kürzlich berichteten Medien von einer Schlägerei zwischen ihm und Neymar und dass diese den Wechsel von Mbappé herbeiführen könnte. Nach seinen Leistungen bei der Weltmeisterschaft dürfte so ziemlich jeder Verein, der liquide ist, an dem Franzosen interessiert sein. Sollte Mbappé gehen, wäre die Türe für Julian Draxler und Angel di Maria bei Paris wieder offen, die beim Überangebot des Vereins im Sturm vielleicht sogar aufs Abschiebegleis geraten könnten. 

Robert Lewandowski: Eigentlich war Lewandowski schon bei Real. Er wechselte den Berater und bat um die Freigabe beim FC Bayern München. Doch dann kamen die schwachen Auftritte für Polen bei der WM und der Stürmer hat wieder die Motivation, beim Rekordmeister aufzulaufen. Wahrscheinlich auch, weil Real bei den Leistungen genauer hingesehen hatte. Schon in beiden Halbfinal-Spielen des FC Bayern gegen Madrid blieb der 29-Jährige blass. Wohingegen sein Gegenüber - Karim Benzema - mit tollen Spielen glänzte und auch im Finale seine Näschen bewies. Lewandowski wäre der perfekte Stürmer für das System von Real. Er könnte von Bale, Isco, Asensio und Co. vorzüglich mit Bällen versorgt werden und seine Kaltschnäuzigkeit in der Primera Divison präsentieren. Jedoch scheint ein Neufang bei Niko Kovac und dem FCB wahrscheinlicher. 

Michy Batshuayi, Alvaro Morata und Olivier Giroud: Alle drei spielen beim FC Chelsea, sind aber nicht sattelfest an der Stamford Bridge. Batshuayi ist nach seinen Leistungen in Dortmund wieder in das Blickfeld weiterer Teams gerückt. Morata und Giroud konnten nicht vollends überzeugen. Wechseln also mindestens zwei der drei plus Hazard weg von den Blues, haben die Londoner wieder Geld und Not im Sturm. Sowohl Morata, Batshuayi und Giroud wurden bei Borussia Dortmund gehandelt - mehr aber nicht. Diese drei Stürmer könnte als guter Lückenfüller für Abgänge rund um den Ronaldo-Transfer eingesetzt werden. 

Harry Kane: Er ist Englands Fußballgott. Harry Kane kann alles - und als Brite sogar Elfmeterschießen. Mit seinen sechs Toren hat der Stürmer die Weichen gestellt und die Three Lions unter die vier besten Mannschaften der WM geführt. Er ist Kapitän der Nationalmannschaft und bei Tottenham schon eine Legende. Schwer vorstellbar, dass der Angreifer nicht mehr an der White Hart Lane sein Können zeigt. Aber bei Ablösesummen im mittleren dreistelligen Millionenbereich ist heutzutage nichts mehr undenkbar. Bei einem Kane-Transfer (Marktwert 150 Millionen Euro) wird auch wieder ein Platz bei Champions-League-Teilnehmer Tottenham frei. Dann könnten auch Higuain, Batshuayi, Morata, Giroud oder weitere interessant werden. Kanes Vertrag läuft noch bis 2024. 

Wie auch immer Real das gerade erst erworbene Geld investiert wird, könnte es der Anfang einer Reihe an Transfers werden. Die Transferperiode in der Premier League endet am 9. August um 23:59 Uhr. Die Transferphase in Italien geht bis um 18. August um 20 Uhr. In Deutschland (18 Uhr), Frankreich und Spanien (jeweils 23:59 Uhr) macht das Wechselfenster am 31. August zu. 

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