Der BVB wird von einer Grippeepidemie heftig getroffen. Coach Nuri Şahin gibt Einblicke, wie die Lage in Dortmund vor dem 2:3 gegen Leverkusen war.
Dortmund – Nuri Şahin stand vor der Herausforderung, seine Abwehr gegen Bayer 04 Leverkusen komplett neu zu formieren. Zahlreiche Ausfälle sorgten allein dafür, dass die ersten fünf Innenverteidiger keine Optionen darstellten.
Ausfälle durch Grippewelle für Şahin „wie ein schlechter Witz“
„Das war wie ein schlechter Witz“, sagte Şahin angesichts der Grippewelle, die derzeit beim BVB grassiert. „Ich hatte das Gefühl, dass ich jede Stunde eine neue Nachricht bekomme, dass ein Spieler ausfällt.“
Derzeit sind Nico Schlotterbeck, Waldemar Anton, Emre Can, Ramy Bensebaini, Alexander Meyer und Filippo Mane erkrankt, während Niklas Süle verletzt ist. Pascal Groß, der gesperrt ist, wird erst am kommenden Freitag gegen Eintracht Frankfurt (20.30 Uhr) wieder spielen können.
„Wir konnten die letzten zwei Tage nur in kleinen Gruppen trainieren, weil wir aufpassen mussten und wollten“, skizzierte Şahin die dramatische Lage beim BVB. Trotzdem breitete sich das Virus weiter aus.
Şahin: „Ich suche nicht nach Alibis“
Die Konsequenz der vielen Ausfälle: Mit Yannik Lührs und Julian Ryerson in der Innenverteidigung kassierte Borussia Dortmund in den ersten neunzehn Minuten drei Gegentore. Das Spiel endete mit 2:3.
„Ich suche nicht nach Alibis“, betonte Şahin, doch „ich gehe fest davon aus, dass wir da mit eingespielten Jungs besser verteidigen. Trotzdem erwarte ich auch so mehr.“ Die Gegentore seien „auch in dieser Konstellation, in der wir wahrscheinlich nie wieder spielen werden, viel zu einfach“ gefallen.
Torhüter Gregor Kobel äußerte sich bei DAZN: „So dürfen wir nicht ins Spiel starten. Wir haben gekämpft und alles reingehauen. Das ist extrem bitter.“
Şahin über mögliche Comebacks: „Riesenhoffnung habe ich nicht“
BVB-Kapitän Julian Brandt sagte: „Wir hatten uns eine Menge vorgenommen vor eigenem Publikum. Aber wir wissen, wie wir mit der Situation umgehen müssen und versuchen, das Beste aus dem Spiel mitzunehmen.“ Şahin hofft nun, „dass die Jungs wieder gesund werden, dass wir am Dienstag wieder einige Spieler mehr zur Verfügung haben“. Doch den Kranken „geht es allen so schlecht, so Riesenhoffnung habe ich da nicht“.
Am kommenden Dienstag (18.30 Uhr) tritt Borussia Dortmund in der Bundesliga in Kiel an. Nach 16 Spielen hat der BVB erst 25 Punkte auf dem Konto. Das Minimalziel bleibt die Qualifikation für die Champions League.
BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke betonte im SportBild-Interview: „Für mich geht es in allererster Linie darum, dass wir – in einer Saison, in der wir in vielen Bereichen des Klubs große Veränderungen haben – das Minimalziel Champions-League-Qualifikation erreichen.“ Dieses Minimalziel zu erreichen, „ist ein Muss“.