"Algerier werden um ihr Leben spielen"

DFB-Chefscout Urs Siegenthaler.
 ©dpa

Porto Alegre - Nach Bundestrainer Joachim Löw hat auch DFB-Chefscout Urs Siegenthaler eindringlich vor Achtelfinal-Gegner Algerien gewarnt. Er bereitet die Spieler ganz individuell auf den Gegner vor.

Sie kennen sich seit vielen Jahren, arbeiten eng zusammen, vertrauen einander. Jogi Löw und sein Schweizer Chefscout Urs Siegenthaler sind ein Team bei der Analyse und Vorbereitung der kommenden Gegner. Heute könnte das so wichtig werden wie nie! Es geht in ein K.o.-Spiel gegen einen weitgehend unbekannten Gegner: Algerien.

Hier muss Siegenthaler zum Sieger-Thaler werden! Und der 67-Jährige warnte bereits: „Ich will das nicht überhöhen, aber ich erwarte, dass die Algerier so spielen, als ging es um ihr Leben.“ Für den Schweizer ist klar: Mit den Nordafrikanern bekommen wir den härteren der beiden gehandelten Gegner. Russland wäre für das deutsche Team leichter zu bespielen gewesen. Und auch besser auszurechnen! Daher kommt es nun besonders auf den Scout an.

Während der Fußball des letzten Kontrahenten, der USA, praktisch ohne Geheimnisse daherkommt, der Fußball des vermeintlich nächsten Gegners, der Franzosen, gut zu entschlüsseln ist, sind die Nordafrikaner ein unbeschriebenes Blatt. Wer organisiert die Abwehr, wie bauen die Algerier ihr Spiel auf, wer ist der Kopf in der Offensive? Siegenthaler stellt für jedes Team ein Gesamtprofil zusammen, hinzu kommen Einzelpräsentationen, sodass sich jeder Spieler des DFB individuell auf sein Gegenüber einstellen kann.

Siegenthaler: "Wir müssen aufpassen"

Beispiel Linksaußen, Abdelmoumene Djabou: Unser Rechtsverteidiger Jerome Boateng wird genau gebrieft, welche Stärken der Algerier im Eins-gegen-Eins hat, ob er in die Mitte zieht oder lieber zum Flanken durchläuft bis zur Grundlinie. Wie schnell ist er, wie aggressiv in der Zweikampfführung? Während Cristiano Ronaldo nicht groß erklärt werden muss, sind bei diesem Spieler ein paar Informationen angebracht. Doch es geht nicht nur um Fakten. Es geht auch um die Einstellung. Siegenthaler: „Wir müssen aufpassen. Auch 1982 waren wir klarer Favorit – und die anderen haben 2:1 gewonnen.“

Jogi Löw hat die Warnungen seines Kollegen bereits verinnerlicht, sagt selbst: „Die Algerier sind erst am Anfang, sie haben eine Mannschaft, die noch kommen wird.“ Seine Analyse vor der Presse fällt allgemein aus. Algerien habe schnelle Stürmer, „sie stehen hinten kompakt und sind geschickt im Zweikampf“. Für seine Jungs hat er aber detailliertere Informationen über die weitgehend unbekannten Spieler, die zum Teil in der Heimat spielen, in Tunesien, in Bulgarien oder in der zweiten englischen Liga. Dort, wo nur ein echter Scout hinschaut.

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