Skandal bei Fußball-Spiel: Schweigeminute für Opfer des Anschlags in Magdeburg durch Zwischenruf unterbrochen

Beim Drittliga-Spiel zwischen Rot-Weiß Essen und dem VfB Stuttgart II störte ein Mann mit einem rassistischen Zwischenruf. Die Polizei ermittelt.

Essen – Auch im deutschen Fußball ist die Trauer um die Opfer des Anschlags auf einen Weihnachtsmarkt in Magdeburg am Freitagabend (20. Dezember) groß. Die DFL hielt die Vereine an, am letzten Spieltag vor der Winterpause mit Trauerflor zu spielen und eine Schweigeminute vor Anpfiff abzuhalten. Bei der Partie zwischen Rot-Weiß Essen und dem VfB Stuttgart II (2:2) am Samstagnachmittag rief ein Fan offenbar eine rassistische Parole dazwischen.

Skandal bei Fußball-Spiel: Schweigeminute für Anschlagsopfer unterbrochen

Als es kurz vor der Drittliga-Begegnung leise wurde und Spieler und Publikum an der Hafenstraße innehielten, sorgte ein Mann auf den Rängen für einen handfesten Skandal. Nach Angaben der Sportschau soll der vermeintliche Fan den rassistischen Ausruf „Deutschland den Deutschen“ von sich gegeben haben.

Dies sei sogar in der TV-Übertragung der Partie zu hören gewesen. Doch der Großteil der Essener Zuschauerschaft steuerte mit Buhrufen, Pfiffen und „Nazis raus!“-Sprechchören entgegen. Rot-Weiß Essen reagiert ebenfalls prompt auf den empörenden Vorfall – und verurteilte diesen.

Mann erhält nach Zwischenruf Hausverbot im Essener Stadion –Polizei ermittelt

„Die Person, die während der Schweigeminute vor dem Anpfiff der Partie einen volksverhetzenden Ausruf getätigt hat, wurde vom Ordnungsdienst identifiziert und zur Stadionwache gebracht“, informierte der Drittliga-Klub noch in der Halbzeitpause via X. Der Mann bekomme „Hausverbot und eine Anzeige wegen Volksverhetzung“, teilten die Essener weiter mit.

Die Polizei teilte indes auch dem SWR mit, der Mann sei sofort des Stadions an der Hafenstraße verwiesen worden. Außerdem habe sie ein Ermittlungsverfahren gegen ihn eröffnet. Noch sei unbekannt, welchen der beiden Vereine der Mann unterstütze.

Fans von Rot-Weiß Essen bringen Mitgefühl mit Anschlagsopfern zum Ausdruck

Die Fans der Gastgeber bekundeten beim Heimdebüt von Trainer Uwe Koschinat außerdem ihr Mitgefühl mit den Opfern des Anschlags sowie allen Betroffenen in Magdeburg. „Stark bleiben, Magdeburg“, war auf einem Spruchband in der Westtribüne zwischenzeitlich zu lesen.

Am Freitagabend war ein aus Saudi-Arabien stammender Arzt mit einem Auto auf einen Weihnachtsmarkt in Magdeburg gerast. Dabei starben mindestens fünf Menschen, 200 weitere wurden teils schwer verletzt. Sein Motiv war womöglich Unzufriedenheit mit der deutschen Einwanderungspolitik. (wuc)

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