Die Abonnenten von Sky müssen sich zum Start in die neue Saison auf eine veränderte Übertragung einstellen. Das ruft drastische Reaktionen hervor.
München - Ab dem kommenden Wochenende rollt der Ball wieder in der 2. Bundesliga. Wie in den letzten Jahren können die Zuschauer im Pay-TV alle Spiele exklusiv live und in voller Länge bei Sky sehen. Hinzu kommt die Konferenz. Die Konferenz gibt einen Überblick über alle Spiele, die zeitgleich stattfinden. Wann immer eine besondere Entscheidung fällt, wechselt die Regie zu jenem Spiel.
Die Konferenz ist ein beliebtes Feature. Deswegen wird die neueste Entwicklung, die Sky nun bekannt gegeben hat, einigen Abonnenten wohl nicht gefallen. Zum Start der neuen Saison schafft der Pay-TV-Sender die exklusiven Konferenz-Kommentatoren ab.
Sky: Konferenz wird sich verändern
Bislang war es so, dass für Sky pro Spiel zwei Kommentatoren im Einsatz waren. Der eine hat das Einzelspiel kommentiert, der andere in der Konferenz. Der Konferenz-Kommentator war damit für die Fans nicht immer zu hören, sondern nur dann, wenn die Regie sich entschieden hat, das jeweilige Spiel in den Fokus der Konferenz zu rücken. Die Kommentare haben das Geschehen zusammengefasst. So konnten die Zuschauer nachvollziehen, was passiert ist, seitdem sie das letzte Mal einen Blick auf das Spiel erhielten.
Künftig berichtet bei der 2. Bundesliga allerdings nur noch ein Kommentator vom Spiel. Er ist sowohl für das Einzelspiel, als auch für die Konferenz zuständig. Ein Moderator wird nun von einem Stadion ins andere geben. Das hatten zuvor die Kommentatoren untereinander gemacht.
Sky will wohl Ausgaben einsparen
Das von Sky verwendete Konzept stammt aus den US-amerikanischen Football-Übertragungen. Sky selber nutzt es bei den Übertragungen der Handball-Bundesliga, und auch Streaming-Konkurrent DAZN berichtet in der Form von den Spielen der Europa League.
Wie das Medienmagazin DWDL.de berichtet, erhofft sich Sky von der veränderten Darstellung eine höhere Dynamik. Nun stellt sich die Frage, ob die bisherigen Konferenzen etwa nicht dynamisch genug waren. Das wäre verwunderlich, da bei den Bundesliga- und Champions-League-Konferenzen weiterhin das bekannte Schema verwendet wird. Vielmehr wird dahinter die Absicht vermutet, dass Sky durch den Einsatz von weniger Reportern Ausgaben sparen wolle. Sky hatte mit den Einsparungen schon im vergangenen Jahr beginnen. Seitdem berichten in der 2. Bundesliga nicht mehr alle Reporter live aus dem Stadion. Stattdessen kommentieren sie aus einem Studio.
Sky: Fans sind verärgert
Die Fans reagieren verärgert über die Entscheidung. „Unnötig“, sagt ein User auf Facebook. Ein anderer findet: „Sky ist der letzte Schrott. Ab und an ein Film über iTunes leihen oder kaufen, dazu noch DAZN und man hat das perfekteste und flexibelste PayTV mit super Preis-Leistungsverhältnis.“ Andere spotten sogar: „Man sollte sich in Zukunft Sky sparen“ oder „Und wenn ein Tor fällt, schreit da zuerst der Moderator und übergibt dem Kommentator oder wie“. Ein Abonnent hat bereits eine drastische Entscheidung angekündigt: „Ich habe zum nächstmöglichen Zeitpunkt gekündigt. Vor allem aus qualitativen Gründen, die Inkompetenz und Ignoranz mancher Sky-Kommentatoren ist nicht mehr auszuhalten.“
Immerhin gibt es auch User, die der Entscheidung von Sky etwas Gutes abgewinnen können. „Das ist in der Tat eine Verbesserung. Die Redzone auf DAZN hat eine ganz andere Dynamik als die Sky-Konferenz. Würde es mir auch für die 1. Liga wünschen“, sagt einer auf Facebook.
Nachdem DAZN kürzlich die Übertragungsrechte für einige Bundesliga-Spiele von Eurosport erhalten hatte, griff Sky-Chef Jacques Raynaud mit einer Kampfansage an. Er sagte: „Aber wir haben mit der Art der Fußball-Live-Übertragung rund um die Bundesliga, aber auch der UEFA Champions League Qualitätsmaßstäbe gesetzt.“ In diesem Jahr konnte der Pay-TV-Sender mit der Übertragung eines Spiels in der Champions League eine neue Rekord-Reichweite erzielen. In der kommenden Saison müssen sich die Zuschauer auf einige Veränderungen einstellen. Bei einigen Bundesliga-Sendern stehen Personalveränderungen an.
dg