Vier DFB-Fußballer kennen die meisten der spanischen Nationalspieler aus dem Effeff. Ein Vorteil für das EM-Viertelfinale gegen La Furia Roja.
Herzogenaurach – Mit Marc-André ter Stegen und Ilkay Gündogan (FC Barcelona) und Antonio Rüdiger und Toni Kroos (Real Madrid) stehen gleich vier DFB-Kicker bei spanischen Clubs unter Vertrag. Im Falle von Kroos sind an dieser Stelle kleine Abstriche zu machen, immerhin sind die Arbeitspapiere des Mittelfeldspielers bei den Königlichen am 1. Juli ausgelaufen. Trotzdem tummeln sich in der Nationalmannschaft einige Akteure, die den spanischen Fußball und die spanische „La Liga“ aus dem Effeff kennen.
Können die Spanien-Spione zum großen Trumpf im Viertelfinale-Duell am Freitag in Stuttgart gegen Spanien (18 Uhr, ARD und Magenta TV) werden?
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Vor allem das Insider-Wissen von Gündogan wird gefragt sein, immerhin arbeitet im Verein täglich mit dem 16-jährigen Überflieger Lamine Yamal zusammen. Der DFB-Kapitän sieht durchaus Möglichkeiten, sich die Schwächen des Wunderkinds zu Nutze zu machen.
„Er muss noch viel lernen. Gerade seine Aktivität im Verteidigen ist nicht die größte. Da gibt es für uns vielleicht Möglichkeiten, Räume zu bespielen, die er nicht so gut abdeckt“, sagte Gündogan in der ARD. In der Vorwärtsbewegung sei Yamal dagegen nur schwer zu stoppen. „Wenn du die Bälle zu schnell verlierst, ist er vielleicht der Haupt-Umschaltspieler der Spanier, fast schon auch der gefährlichste“, sagte Gündogan.
Die meisten spanischen Nationalspieler spielen in La Liga
Die meisten spanischen Nationalspieler verdienen ihr Geld in der heimischen Liga. Mit Unai Simon (Athletic Bilbao), Daniel Carvajal (Real Madrid), Robin Le Noramnd (San Sebastian), Pedri (Barcelona), Yamal, Alvaro Morata (Atletico Madrid) und Nico Williams (Athletic Bilbao) standen gleich sieben Akteure mit spanischen Arbeitgebern in der Achtelfinal-Startelf.
Hat die Analyse-Abteilung von Bundestrainer Julian Nagelsmann also weniger Arbeit, wenn Gündogan & Co. ihre Expertise in die Gegner-Beobachtung mit einfließen lassen? „Da sind keine großen Überraschungen zu erwarten“, meint Mittelfeldchef Kroos und ergänzt: „Die Spieler hat jeder auf dem Zettel. Es gibt vielleicht ein paar Einzelheiten, die man einem Spieler – den man besser kennt – mitgibt. Aber den Großteil übernehmen unsere Analysten!“
Deutschland gegen Spanien: „Wer das Spiel hier mehr kontrollieren kann, hat größere Chance auf den Sieg“
Kroos rechnet damit, dass das Spiel – trotz der Ausnahmequalität der Flügelspieler auf beiden Seite – in der Mitte entschieden wird: „Wer das Spiel hier mehr kontrollieren kann, hat die größere Chance auf den Sieg. Aktionen über Außen können die Partie auch entscheiden, aber beide Teams wollen den Ball haben.“
Während es auf den Flügeln also zu den Vergleich zwischen Yamal/Jamal Musiala und Williams/Florian Wirtz oder Leroy Sané kommt, muss sich Kroos im Zentrum mit Rodri von Manchester City messen. Der gilt aktuell als bester Sechser der Welt. „Er ist einer der entscheidenden Spieler im Club und der Nationalelf. Er strahlt Ruhe aus, ist nicht fehleranfällig und hat auch wichtige Tore gemacht.“ Ähnliche Attribute, die auch Spanien-Spion Kroos auszeichnen. Manuel Bonke, Philipp Kessler