Der FC Schalke 04 hat einen gewaltigen Umbruch zu verzeichnen. Kaderplaner Ben Manga hat bei der Suche nach neuen Spielern ganz klare Prinzipien.
Gelsenkirchen - Der FC Schalke 04 startet am Samstagabend (20.30 Uhr) im ersten Topspiel der zweiten Liga in die neue Saison. Der Kader ist dabei runderneuert. Nach dem Fast-Abstieg im Vorjahr haben die Verantwortlichen einen Umbruch in die Wege geleitet. Dieser betraf nicht nur die Mannschaft, sondern auch die sportliche Führung. Neben Sportdirektor Marc Wilmots und Vorstandschef Matthias Tillmann steht Kaderplaner Ben Manga im Fokus.
Manga erklärt seine Prinzipien
Die neue YouTube-Dokumentation „AUF IN DIE SAISON!“ gibt dabei Einblicke in die Arbeitsweise des früheren Profis. Das Smartphone? Es ist ein ständiger Wegbegleiter bei der Suche nach neuen „Perlen“. Manga verriet einige seiner Prinzipien: „Ich hole keinen Spieler, mit dem ich nicht selber gesprochen und mit dem ich mich nicht beschäftigt habe.“ Er wolle mit dem potenziellen Neuzugang etwas Essen gehen und somit auch dessen persönliches Umfeld kennenlernen: „Wie ist der Spieler charakterlich?“
Manga nimmt dabei den in der Öffentlichkeit häufig kontrovers diskutierten Begriff „Mentalität“ in den Mund. Der Mann aus Äquatorial-Guinea erklärte: „Der Spieler braucht Mentalität. Das bedeutet, er muss Einsatz, Laufbereitschaft und den nötigen Willen zeigen. Unser Stadion entfaltet eine Wucht. Dafür braucht er einen klaren Kopf.“ Es sind die Basics und Grundtugenden, auf die Manga großen Wert legt.
Gier, Einstellung, Laufbereitschaft, Willen - das sucht Manga mit seinem Team
Es gehe darum, auf und neben dem Platz, die nötige „Gier und Einstellung, die wir als Schalke 04 auch sehen wollen“, zu zeigen: „Ich muss stark sein - gegen mich selbst, aber auch gegen den Gegner. Das wird hier gebraucht. Und das kann nicht automatisch jeder Spieler.“ Der 50-Jährige ist zwar nun eines der Gesichter der Gelsenkirchener. Doch Manga betont bei jeder Gelegenheit, wie wichtig ihm das Team herum ist.
Mit Wilmots hat er eine klare Aufgabenteilung, die Kommunikation zwischen den beiden Machern ist eng. Sie sind bei Trainingseinheiten dabei, unterstützten Coach Karell Geraerts und die gesamte Mannschaft. Luftschlösser werden nicht mehr gebaut, die prekäre Finanzlage macht die Aufgabe nicht einfach. Auch die Neuzugänge wie Felipe Sanchez (für 0,8 Mio € aus Argentinien), Moussa Sylla (2,5 Mio aus von Pau FC) oder Emil Höjlund (0,3 Mio € aus Kopenhagen) werden Zeit benötigen.
Manga weiß, wie wichtig seine Scouts für den Erfolg sind
Doch Manga setzt dabei auf den Faktor Vertrauen und Geduld. Mit den Scouts, die er um sich herum aufgebaut hat, arbeitet er schon viele Jahre zusammen. Manga weiß, wie wichtig sein Team ist. Und er kann auf eine Anhängerschaft setzen, die ihn mit offenen Armen empfangen hat. Wie schnell der Weg nach oben führt, lässt sich kaum prophezeien. Die ersten Schritte aber haben dafür gesorgt, dass ein frischer Wind über das prächtige Gelände des Klubs am Ernst-Kuzorra-Weg 1 weht.