Die Altersgrenze bei Schiedsrichtern hat einige Karrieren frühzeitig beendet. Doch diese Regel ist gekippt - sehr zur Freude von Dr. Felix Brych.
Frankfurt - Der 25. November 2023 war eigentlich ein Feiertag für Dr. Felix Brych. Das Duell zwischen Eintracht Frankfurt und dem VfB Stuttgart war sein 344. Einsatz in der Bundesliga, er zog mit dem bisherigen Rekordhalter Wolfgang Stark gleich. Brych rutschte dann aber in Spielminute 32 aus, musste lange behandelt und zur Halbzeit ausgewechselt werden. Kreuzbandriss lautete die niederschmetternde Diagnose. War es das also für den gebürtigen Münchner?
Kircher adelt Brych
In den Jahren zuvor wurde das Thema „Altersgrenze“ (Manuel Gräfe hatte im Sommer 2021 seine Karriere wegen Erreichen der Altersgrenze von 47 Jahren beenden müssen und klagte gegen „Altersdiskriminierung“) bei den Unparteiischen bereits aufgeweicht, nun ist es „nicht mehr existent“, wie der neue Schiedsrichter-Boss Knut Kircher bei einer Medienrunde in der DFB-Zentrale in Frankfurt am Main am Dienstagnachmittag auf fussball.news-Nachfrage verriet. „Es gibt klare Regularien und Regeltests. Das ist der Rahmen für Schiedsrichter. Wenn du alle physischen und psychischen Voraussetzungen erfüllst, dann darfst du Spiele leiten.“
Was bedeutet das für Brych? Kircher: „Er ist fit und hat die Leistungstests bestanden.“ Sprich: Dem seit 3. August 49-Jährigen winken schon an den ersten Spieltagen Einsätze. Brych wird also, wenn nichts mehr schief gehen sollte, bald alleiniger Rekordhalter sein. Kircher schwärmte von Brych, dem Star der deutschen Schiedsrichter-Zunft: „Jede Liga in Europa kann sich glücklich schätzen, einen Felix Brych als Schiedsrichter auf dem Platz zu haben.“
Bundesligadebüt vor genau 20 Jahren
Brychs stehe für Leistungsfähigkeit und eine konsequente Spielleitung. Er ist seit 1999 DFB-Schiedsrichter und feierte sein Debüt in der Bundesliga vor ziemlich genau 20 Jahren, am 28. August 2004 in der Partie Hertha BSC gegen den 1. FSV Mainz 05. Seit Januar 2007 ist er FIFA-Schiedsrichter. Mit der Partie FC Liverpool gegen PSV Eindhoven gab er 2008 sein Debüt in der UEFA Champions League.