Manuel Neuer fliegt gegen Leverkusen vom Platz, der FC Bayern scheidet aus dem DFB-Pokal aus. Ist Neuers Zeit vorbei? Stefan Effenberg mahnt.
München – In seinem 867. Spiel im Profifußball kassierte Manuel Neuer am Dienstagabend im Achtelfinale des DFB-Pokals seinen ersten Platzverweis. Infolge einer Notbremse gegen Jeremie Frimpong flog der Kapitän und Torhüter des FC Bayern in der 17. Minute mit der Roten Karte vom Feld. Die Münchner verloren daraufhin gegen Bayer 04 Leverkusen mit 0:1 und verabschiedeten sich aus dem Wettbewerb.
So bewertet Effenberg Neuers Rote Karte
Es sei „eine klare Rote Karte“ gewesen, „da soll mir niemand etwas anderes erzählen“, schreibt Stefan Effenberg in seiner Kolumne für t-online. „Er war letzter Mann, er hat Leverkusens Jeremie Frimpong gefoult – also war der Platzverweis folgerichtig.“ Man könne natürlich infrage stellen, ob Neuer „in diesem Moment die Situation richtig eingeschätzt hat“, so Effenberg, „schließlich waren Konrad Laimer und Dayot Upamecano mit Frimpong mitgelaufen“.
Es gebe jedoch auch ein Aber und dieses lautet: „Ein konsequenter Torwart, der einmal einen Entschluss gefasst und den ersten Schritt gemacht hat, der zieht diesen dann auch weiter durch und zögert nicht.“ Neuer wurde dies gegen Leverkusen „leider zum Verhängnis“, so Effenberg.
„Neuer wird selbst entscheiden, ob er noch ein Jahr dranhängen will“
Neuers Vertrag beim FC Bayern läuft zum Saisonende aus. Ob der 38-Jährige verlängert, steht noch aus, auch wenn der Rekordmeister den Kontrakt nach fussball.news-Informationen grundsätzlich verlängern will. „Neuer wird selbst entscheiden, ob er noch ein Jahr dranhängen will, ob er den Klub verlässt oder sogar ganz aufhört“, meint Effenberg. „Und diese Entscheidung wird und muss er zeitnah treffen, um für alle Seiten Klarheit zu schaffen.“
Mit dem Rücktritt im Sommer aus der Nationalmannschaft habe Neuer „ja selbst vorgemacht, wie es geht“, so Effenberg. „Genau so muss er das nun auch auf Vereinsebene handhaben.“ Infragestellen will der Ex-Profi Neuer indes nicht. „Neuer ist noch immer ein sehr, sehr guter Torwart. Es sollte jetzt nicht der Fehler gemacht werden, ihn wegen dieses einen – zweifelsohne verheerenden – Patzers öffentlich anzuzählen. Das wäre lächerlich“, mahnt Effenberg.