Manuel Neuer ist in Deutschland seit 15 Jahren die Nummer 1. Wer wird langfristig dessen Nachfolger? Beim 1. FC Köln spielt ein talentierter Torhüter.
Köln - Manuel Neuer hat am 2. Juni 2009 bei einem Testspiel gegen die Vereinigten Arabischen Emirate (7:2) sein Debüt für Deutschland gefeiert. In den darauffolgenden Monaten gab es zunächst noch einen Konkurrenzkampf mit René Adler. Doch spätestens nach dessen Verletzung war der Weg frei für Neuer, der eine Ära prägt. Ob es für den inzwischen 38-Jährigen nach der Europameisterschaft noch weitergeht, ist zwar offen. Klar ist allerdings: Deutschland braucht wieder neue Hoffnungsträger.
Kaum junge deutsche Torhüter auf dem Markt
Bundestrainer Julian Nagelsmann nahm neben Neuer noch Marc-André ter Stegen (32) und Oliver Baumann (34) mit. Bernd Leno (32) verpasste das Turnier verletzungsbedingt, Kevin Trapp (bald 34) rutschte in der Hierarchie ab. Sie alle eint, dass vorne bereits die „3“ steht. Auch Alexander Nübel (27) ist kein Jungspund mehr. Wo sind sie, die Hoffnungsträger zwischen den Pfosten, die sich bestenfalls ein Duell wie damals Neuer und Adler liefern?
Noah Atubolu wird beim SC Freiburg gefördert, er verpasste in der vergangenen Saison keine einzige Bundesliga-Minute. Der 22-Jährige wirkte zu Beginn zwar nicht immer sattelfest. Ex-Trainer Christian Streich ließ aber keinerlei Zweifel an ihm aufkommen und Atubolu bedankte sich mit einer tollen Entwicklung für das in ihn gesetzte Vertrauen. Möglicherweise sollte sich der Blick auch in die 2. Liga richten.
Urbig hat in Regensburg und Fürth geglänzt
Dort hat sich Jonas Urbig zunächst in Regensburg und zuletzt in Fürth ins Schaufenster gestellt. Der 20-Jährige kehrte zum Absteiger 1. FC Köln zurück. Und dort wird Urbig den bisherigen Stammkeeper Marvin Schwäbe verdrängen. Geschäftsführer Christian Keller bezeichnet ihn im kicker als „einen der talentiertesten überhaupt im deutschen Fußball“. Auch die Kollegen schwärmen von dem sehr selbstbewusst auftretenden Urbig.
Luca Waldschmidt etwa sagte über ihn: „Er nimmt kein Blatt vor den Mund und coacht die Jungs von links nach rechts. Die Energie und den Ehrgeiz, die er in sich trägt, will er voll auf die Jungs übertragen.“ Urbig zählt daher offenbar zu den Kandidaten für den Mannschaftsrat. Sie wollen ihn fördern Köln und das Juwel schleifen. Ob er auf lange Sicht der nächste Neuer wird? Das ist schwer zu prognostizieren. Bei den Rheinländern ist die Hoffnung jedenfalls groß, mit Urbig einen starken Torhüter zu stellen.