Alexander Nübel wird im Sommer beim FC Bayern anheuern. Diese Personalie bringt mächtig Bewegung in die Torwart-Hierarchie beim deutschen Rekordmeister.
- Alexander Nübel wechselt zur kommenden Saison zum FC Bayern.
- Schon jetzt ist ein Machtkampf zwischen ihm und Manuel Neuer entbrannt.
- Sven Ulreich sieht „eine neue Situation“ auf sich zukommen.
Update vom 8. Januar 2020, 19.30 Uhr: Alle Welt diskutiert über die möglichen Hierarchie-Probleme zwischen Alexander Nübel und Manuel Neuer. Dabei fällt allerdings nicht nur Torwart-Talent Christian Früchtl* hinten aus dem Blickfeld, sondern auch ein anderer, der seinen Dienst in den letzten Jahren stets tadellos und ohne Murren absolviert hat.
Sven Ulreich war sicherlich kein schlechter Ersatzkeeper. 2017/18 musste er Manuel Neuer lange vertreten und machte seine Sache so gut, dass sogar ein Kaderplatz für die Weltmeisterschaft 2018 im Raum stand.
Dass ihm mit Alexander Nübel nun ein weiterer Spitzen-Torhüter vor die Nase gesetzt wird, nimmt er dem Verein nicht einmal übel. Wenn ein solcher Torwart auf dem Markt sei, müsse man eben zuschlagen, gab er sich verständnisvoll.
Torwart-Hierarchie beim FC Bayern: „Klärendes Gespräch“ mit Hasan Salihamidzic
Dennoch räumte Ulreich gegenüber Sport1 ein, keinen Stammplatz auf der Tribüne haben zu wollen. Diesbezüglich habe es schon ein „klärendes Gespräch“ mit Sportvorstand Hasan Salihamidzic gegeben. Ulreich denkt nach eigenen Angaben an einen Abschied aus München. Ein offener Konkurrenzkampf um den Platz auf der Bank ist wohl für keinen Sportler erstrebenswert.
Ulreich will keinen Abgang erzwingen: Doch viel spricht für einen Transfer im Sommer
Trotzdem will der ehemalige Stuttgarter keinen Abgang erzwingen. Prinzipiell fühle er sich an der Säbener Straße schließlich wohl. Für einen Verkauf des 31-Jährigen spricht allerdings sein Vertrag. Ulreichs Arbeitspapier beim FC Bayern endet im Sommer 2021. Wollen die Münchner also noch eine Ablösesumme herausschlagen, werden sie Ulreich in einem halben Jahr gehen lassen müssen. Denn unter den aktuellen Bedingungen wird er wohl kaum verlängern.
Nach Nübel-Transfer: Ulreich ordnet „neue Situation“ für sich ein
Update vom 5. Januar 2020, 11.49 Uhr: Für Sven Ulreich ist die mittlerweile offizielle Verpflichtung von Alexander Nübel durch den FC Bayern ein Rückschlag. Der Backup von Manuel Neuer müsste sich ab Sommer wohl mit der Rolle als Nummer drei in der Torhüter-Hierarchie anfreunden. Ob er dazu bereit sein wird, ist jedoch fraglich. Wie der kicker berichtet, erklärte der Ex-Stuttgarter in Katar auf dem Weg zum Hotel, für ihn ergebe sich „eine neue Situation“.
Überstürzen will der 31-Jährige aber offenbar nichts, er werde „erstmal schauen“, wie er damit umgehe. Schließlich hätte auch Ulreich erst am Samstag von dem Transfer erfahren. Groll gegen seinen Arbeitgeber hegt er jedoch demnach nicht: „Wenn so ein Torhüter auf dem Markt ist, muss man natürlich hinterher sein.“
Bei Nübel-Verpflichtung: Ulreich wäre nur noch Nummer drei
Erstmeldung vom 4. Januar 2020:
München - Der bevorstehende Wechsel von Alexander Nübel von Schalke 04 zum FC Bayern scheint das Gefüge auf der Position des Torhüters mächtig durcheinanderzuwirbeln. Dabei ist der frühere Torwart der deutschen U21 noch gar nicht offiziell verpflichtet. Dennoch ist bereits jetzt der Machtkampf zwischen Nübel und der etatmäßigen Nummer eins Manuel Neuer entbrannt.
So soll sich Neuer in einem Gespräch mit Hasan Salihamidzic geweigert haben, Nübel in der kommenden Saison auch nur ein Spiel zu überlassen. Der Sportdirektor soll gefordert haben, dass der Nationaltorwart auf 15 Spiele verzichtet.
Bei Verpflichtung von Nübel: Sven Ulreich will FC Bayern vorzeitig verlassen
Doch nicht nur auf der Stammkeeper-Position gibt es ein Hauen und Stechen, auch in der zweiten Reihe deutet sich Unfrieden an. Sollte Nübel tatsächlich an die Säbener Straße wechseln, würde sich die Situation von Ersatztorwart Sven Ulreich zum Schlechten verändern. Statt Nummer zwei wäre er nur noch die Nummer drei. Für den stets loyalen 31-Jährigen könnte es den vorzeitigen Abschied beim FC Bayern bedeuten. Die Sport Bild schreibt in ihrer Donnerstagsausgabe, dass Ulreich im Falle einer Nübel-Verpflichtung die Bayern trotz eines gültigen Vertrags bis 2021 verlassen will.
Bei Christian Früchtl sind die Vorkehrungen bereits weiter fortgeschritten. Der 19-Jährige, der als großes deutsches Torwart-Talent gilt, hütet zuverlässig das Tor der Bayern-Reserve in der 3. Liga. Folgerichtig verlängerten die Münchner seinen Vertrag bis 2022. Gleichzeitig sind sich die Bosse einig, dass er woanders Spielpraxis bei einem höherklassigen Verein sammeln soll. Früchtl selbst brachte nach dem Derby gegen 1860 München im Interview mit tz.de* eine Ausleihe in der kommenden Saison ins Spiel. Zu einem Einsatz von Feuerwehr und Polizei kam es am ersten Sonntagmorgen im Jahr 2020 auf dem Vereinsgelände des FC Bayern.
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