Taktik-Check: Darum ist ein Zweitligakicker für Jogi so wichtig

Jonas Hector spielt im DFB-Team ein wichtige Rolle.
 ©dpa / Ina Fassbender

Gegen Südkorea kommt es im letzten Gruppenspiel vor allem auch auf die Taktik an. Wir verraten, wer bei Jogi Löw dabei eine wichtige Rolle spielt.

Kasan - Wer hätte das gedacht? Ausgerechnet ein Zweitliga-Kicker hat bei Jogi mittlerweile den Status der Unverzichtbarkeit erreicht: Jonas Hector als linker Außenverteidiger. Während seine Mannschaft nach dem Abstieg gestern die Vorbereitung auf die anstehende Saison im Unterhaus startete, saß der Kölner in Kasan und sprach vor der Weltpresse. 

Wir erklären zusammen mit den Taktik-Experten des Internationalen Fußball Instituts, warum der Abwehrspieler für das deutsche Offensivspiel so wichtig ist – vor allem im Gruppen-Finale gegen Südkorea.

Hectors Bedeutung dürfte spätestens nach dem verlorenen Spiel gegen Mexiko klar geworden sein. Bei der 0:1-Pleite musste der 28-Jährige wegen Magen-Darm passen. Marvin Plattenhardt ersetzte ihn. Im Laufe der Partie wurde man das Gefühl nicht los, dass Plattenhardt damals auf seiner Position schon fast mit System von seinen Mitspielern ignoriert wurde. 

Ohne Hector: Deutsches Spiel berechenbar

Dadurch agierte die DFB-Truppe nicht nur mit fast einem Mann weniger im Spiel mit dem Ball, sondern wurde auch extrem berechenbar für den Gegner, da alles über den rechten Flügel gespielt werden musste.

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Markus Brunnschneider, Spielanalyst am Internationalen Fußball Institut, erklärt: „Die Freistoßsituation zum entscheidenden 2:1 gegen Schweden entstand über Hectors Seite, auch beim 1:1 öffnete er den Raum für Werner, der bereits in der ersten Halbzeit als nomineller Stürmer häufiger auf die Flügel auswich. 

Werners große Stärke, die Schnelligkeit – sowohl mit als auch ohne Ball –, kam vor allem in der zweiten Halbzeit zum Tragen, als er auf der linken äußeren Mittelfeldposition agierte. Den nötigen Raum für seine Aktionen hatte er im Wesentlichen Hector zu verdanken.“ Jonas, der Raum-Öffner!

Und das funktioniert laut Brunnschneider so: „Hector setzt meist nicht selbst die offensiven Ausrufezeichen, auch wenn er die Qualität dazu hätte, sondern öffnet die Räume und Passwege für Mitspieler. Insbesondere durch seinen Laufweg aus dem Halbraum in die Schnittstelle ermöglicht er einen entscheidenden Passweg auf den Flügel für den nachrückenden Sechser, zumeist Kroos.“ 

Hectors Spitzname ist Schlaubi

Die unauffällige, aber effektive Spielweise passt zu Schlaubi (Spitzname wegen seiner Brille in Anlehnung an Schlaubi Schlumpf). Hector gilt neben dem Platz als ruhiger Typ. Wenn der Ur-Kölner aber den Mund aufmacht, haben seine Worte Gewicht.

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Am Mittwoch kommt es erneut auf die Qualitäten des baldigen Zweitliga-Spielers an, um einen erfolgreichen Achtelfinal-Einzug zu garantieren, wie Taktik-Experte Brunnschneider ankündigt: „Besonders gegen kompakt und tiefstehende Gegner, wie wohl auch Südkorea, sind diese Wege unverzichtbar, um die Ordnung des Gegners zu stören. Hector wird also ein wichtiger Schlüssel für den erhofften deutschen Erfolg sein.“ Gut möglich, dass der Raum-Öffner gegen die Südkoreaner zum Zerstörer wird.

Manuel Bonke

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