Taktischer Plan B: Nagelsmann setzt auf die Wucht von Füllkrug

Die Hoffnungen der deutschen Nationalmannschaft ruhen auf den Zauberfüßen von Jamal Musiala und Florian Wirtz. Doch was passiert, wenn Plan A scheitert?

Nürnberg – Die Auswahl von Julian Nagelsmann im Max-Morlock-Stadion am Montagabend war nicht weit von der vermuteten EM-Startelf entfernt. Toni Kroos und Antonio Rüdiger, die Champions-League-Gewinner von Real Madrid, waren noch abwesend, aber der Bundestrainer vertraute ansonsten auf seine wahrscheinlich bevorzugte A-Elf. Dass sie gegen die defensiv orientierten Gäste aus der Ukraine ohne Torerfolg blieben, ist noch kein Grund zur Sorge.

Sollte sich dieses Szenario jedoch während des EM-Turniers wiederholen, das in zehn Tagen mit dem Eröffnungsspiel gegen Schottland startet, könnten unweigerlich Erinnerungen an die WM 2022 in Katar aufkommen. Es ist fast vergessen, dass Deutschland bei diesem Winterturnier in der Vorrunde die offensivstärkste Mannschaft war, aber zahlreiche Chancen verpasste und hauptsächlich deshalb nach drei Spielen die Heimreise antreten musste.

Was, wenn das magische Dreieck von Julian Nagelsmann nicht funktioniert?

Seitdem hat sich einiges verändert, einschließlich der Ersetzung des unglücklichen Hansi Flick durch Julian Nagelsmann als Bundestrainer. Die Hoffnungen der Mannschaft liegen auf den magischen Füßen von Jamal Musiala und Florian Wirtz, die zusammen mit Stürmer Kai Havertz kreative Lösungen finden können. Wenn diese jedoch schwierig sind, zum Beispiel weil ein Gegner wie die Ukraine sprichwörtlich Beton anrührt, ist ein Plan B erforderlich.

Am Montagabend bestand dieser aus ungewöhnlich vielen Flanken, für die es keinen idealen Empfänger gab. Es war bezeichnend, dass Kapitän İlkay Gündoğan in der ersten Halbzeit die größte Chance aus nächster Nähe nach einer Flanke von Pascal Groß verpasste. Später ließ auch Havertz eine gute Kopfballchance ungenutzt.

Der Bundestrainer vermisste am Montag Niclas Füllkrug

Die Taktik der Flanken von den Seiten macht durchaus Sinn, da die Außenverteidiger Joshua Kimmich und Maximilian Mittelstädt sehr geschickte Füße dafür haben. Im Zentrum braucht es jedoch auch den passenden Zielspieler. „Ich glaube, so ein ‚Fülle‘ hätte uns heute noch gutgetan für die Flanken, mit seiner Wucht und Kopfballstärke“, sagte Nagelsmann nach dem Spiel in der ARD-‚Sportschau‘.

Er bezog sich auf Niclas Füllkrug, der bereits am Montag zum DFB-Team gestoßen war und damit seine Pause nach dem verlorenen Champions-League-Finale mit Borussia Dortmund verkürzt hatte. Füllkrug beobachtete das Spiel zusammen mit dem letztmals rotgesperrten Leroy Sané von der Seitenlinie. Beide dürften bei der Endrunde eine wichtige Rolle spielen, obwohl derzeit nicht davon ausgegangen wird, dass sie zum Turnierbeginn in der Startelf stehen.

BVB-Star Füllkrug überzeugte schon in Katar

Bisher galt Füllkrug nicht unbedingt als Gewinner der Amtszeit von Julian Nagelsmann. Der Bundestrainer hat Havertz als erste Wahl im Sturm etabliert und verschiedene andere Angriffsoptionen getestet. Aber nur Füllkrug bringt das Profil des echten Neuners mit der entsprechenden Statur und Körperlichkeit mit.

Der 31-jährige Füllkrug, der in seinen ersten 15 Länderspielen elf Tore erzielt hat, kann daher darauf hoffen, bei der EM eine der ersten Wechseloptionen zu sein. Insbesondere, wenn die Heimmannschaft noch ein Tor benötigen sollte. Schon in Katar hatte Füllkrug sich nicht von der Chancenverschwendung seiner Kollegen anstecken lassen und bei nur 66 Einsatzminuten zweimal getroffen.

28.02.2021

Landpark Lauenbrück

12.02.2021

Winterlandschaft in Rotenburg

22.12.2020

Weihnachtsbilder

29.10.2020

Herbstfotos der Leser