Toni Kroos lässt aufhorchen: „Deutschland ist nicht mehr das Land, das es mal war“

Toni Kroos will nach seinem Karriereende eher nicht nach Deutschland zurückkehren. Die deutsche Fußball-Ikone äußert sich kritisch zu Sicherheit und Migration.

München – Das eine Puzzlestück, es fehlte zu einer perfekten Karriere – und es wird für immer fehlen: Der EM-Titel bleibt Toni Kroos verwehrt. Dennoch ist der Greifswalder der erfolgreichste deutsche Fußballer der Geschichte.

Real-Kollege Joselu behielt mit seiner forschen Ansage recht: Ausgerechnet das Land, in dem Kroos zur Fußball-Legende wurde, beendete seine Karriere endgültig. Eine Rückkehr nach Deutschland ist für Kroos und seine Familie dennoch keine Option. Im Podcast-Gespräch mit Markus Lanz und Richard David Precht erklärte er vor dem EM-Viertelfinale, warum er lieber in Spanien lebt.

Toni Kroos will nach Karriereende lieber nicht nach Deutschland zurückkehren

Mehrere Gründe spielen dabei für den Mittelfeld-Dompteur eine Rolle. Da wäre zunächst ein banal klingender, aber wichtiger Faktor für die Lebensqualität: das Wetter. „Wir fühlen uns einfach total wohl in Madrid“, sagt Kroos. Ihn ziehe von dort „nichts weg“, seine Kinder wachsen dreisprachig auf. Zudem herrsche in Spanien eine „einen Tick positivere Haltung zum Leben“.

Kroos‘ weitere Begründung kann als freilich subjektive, aber durchaus bedenkliche Bestandsaufnahme der aktuellen Situation in Deutschland verstanden werden: „Ich finde nach wie vor, dass Deutschland ein tolles Land ist. Ich bin auch gerne da. Es ist aber nicht mehr ganz das Deutschland, das es vielleicht vor zehn Jahren war, als wir gegangen sind.“

Toni Kroos spricht über Sicherheit und Migration in Deutschland

Moderator Lanz fragt: „Was hat sich verändert?“ Kroos antwortet zunächst zögerlich: „Es hat sich auf jeden Fall ein Gefühl verändert. Ein Gefühl – wie drückt man das am besten aus, ohne in eine Ecke gestellt zu werden?“ Der Weltmeister wählt schließlich ein Beispiel.

„Ich habe eine siebenjährige Tochter. Wenn mich aktuell jemand fragen würde: Würdest du deine Tochter abends um 23 Uhr in Spanien rauslassen oder in einer deutschen Großstadt? Da wäre ich tendenziell eher bei Spanien“, gibt Kroos zu. Er spricht auch über das Thema Migration, es sei „ständig präsent“.

Das gesamte Interview mit Toni Kroos, Markus Lanz und Richard David Precht:

„Teil, der uns nicht guttut“: Kroos äußert sich kritisch zu Migration in Deutschland

„Ich finde das sensationell, wie man in diesem Land Menschen mit offenen Armen begrüßt. Ich glaube aber, es war einfach zu unkontrolliert“, kritisiert er und führt weiter aus: „Wenn ganz viele Leute kommen, gibt es einen prozentualen Teil davon, der uns nicht guttut. Genauso wie das unter Deutschen auch ist – da gibt es auch einen Teil, der uns selbst nicht guttut.“

Kroos ist der Meinung, dass beim Thema Migration in der Politik Fehler gemacht wurden – und sieht darin einen der Gründe für die zunehmende Spaltung im Land. „Wenn ganz viele Leute kommen und man nicht unterscheiden kann zwischen denen, die uns guttun und die uns nicht guttun, dann wird die Haltung der Deutschen immer geteilter.“ (epp)

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