Gianluigi Buffon beendet am kommenden Samstag seine Karriere bei Juventus Turin , das erklärte der 40-Jährige am Donnerstag. Ob er aber ganz aufhört, ließ er offen.
Die Tränen blieben aus, das endgültige "Ciao" auch. Nach 17 bewegten Jahren nimmt das lebende Torwart-Denkmal Gianluigi Buffon Abschied von seiner großen Liebe Juventus Turin - doch das muss es nicht gewesen sein. Ob der italienische Weltmeister von 2006 künftig bei einem anderen Verein auf dem Platz stehen wird, ließ er (noch) offen. "Ich habe interessante Angebote, sowohl als Spieler als auch für Funktionen außerhalb des Platzes", sagte er am Donnerstag.
Fest steht lediglich, dass Buffon im Alter von 40 Jahren am Samstag gegen den Absteiger Hellas Verona sein letztes Spiel für die "Alte Dame" bestreiten wird. "Ich hatte immer befürchtet, das Ende meiner langen Reise bei Juventus zu verkünden, nachdem mein Zenit überschritten ist, doch das ist nicht der Fall", sagte der Kapitän. Am Ende seiner Zeit in Turin wird er 640 Spiele in der Serie A sowie 117 Partien in der Champions League absolviert haben. "Ich werde nach meinem letzten Spiel ein paar Tage brauchen, um alles zu reflektieren, und mich dann entscheiden", sagte der italienische Rekord-Nationalspieler (175 Spiele). Nur so viel: "Ich werde nicht in unteren Ligen enden." Giorgio Chiellini soll Buffon als Juve-Spielführer beerben.
Buffon entschuldigt sich und zeigt Größe
Eigentlich sollte 2018 noch einmal das große Jahr des "ewigen Gigi" werden: noch einmal die große Bühne bei der Weltmeisterschaft in Russland, noch einmal ein Angriff auf den "Henkelpott" der Champions League. Doch bereits im November 2017 scheiterte Teil eins des Plans, als Italien in den Play-offs zur WM in Russland an Schweden scheiterte. Buffon weinte bittere Tränen und trat aus der Squadra Azzurra zurück.
Fünf Monate später verabschiedete er sich mit wüsten Beschimpfungen gegen Schiedsrichter Michael Oliver aus der Champions League. Im Viertelfinal-Rückspiel bei Real Madrid hatten die Königlichen kurz vor Ende einen umstrittenen Elfmeter zugesprochen bekommen, Cristiano Ronaldo verwandelte eiskalt zum Halbfinal-Einzug. "Fahr zur Hölle", hatte Buffon dem englischen Referee auf dem Platz entgegen geschrien und war mit Rot vom Platz geflogen. Am Donnerstag bat er für seine derben Worte um Entschuldigung. "Ich habe übertrieben, es tut mir extrem leid", sagte Buffon, dem ein Triumph in der Königsklasse bisher verwehrt geblieben ist. Schon 2003, 2015, 2017 scheiterte er mit der "Alten Dame" jeweils im Endspiel der Königsklasse.
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„Grande Gigi“ soll Juve erhalten bleiben
In die Unsterblichkeit hoben ihn die Fans in Turin bereits vor zwölf Jahren. Als Turin in Folge des Manipulationsskandals in Italien in die 2. Liga abstieg, blieb Buffon seiner Liebe treu - und kehrte mit ihr sofort in die Erstklassigkeit zurück. Mittlerweile ist Juve mit sieben Scudettos in Folge wieder die unangefochtene Nummer eins in Italien. Der 14. Triumph in der Coppa Italia machte die insgesamt erfolgreiche letzte Saison des Keepers perfekt. "Juventus bleibt wie eine Familie für mich", sagte er.
Anschuldigungen, Buffon habe illegal auf Partien der Serie A gewettet, ließen sich bisher nicht bestätigen. Auch wegen der Verwendung rechtsextremer Symbolik ist der Italiener mehrfach in die Kritik geraten.
Bei Juventus und zahlreichen Fußballfans bleibt "Grande Gigi" aber unberührt. Sie hoffen auf einen Verbleib ihrer Legende in Turin - und dürfen sich wohl berechtige Hoffnungen machen. "Wenn jemand mich braucht", sagte Buffon, "wird Juve immer meine erste Wahl sein."
sid