Trainer-Ikone Christian Streich macht Schluss

Das Ende einer Ära ist besiegelt: Christian Streich wird den SC Freiburg am Saisonende verlassen. Das gab der Klub aus dem Breisgau am Montag bekannt.

Freiburg – Er schuf sich selbst ein Denkmal – jetzt ist Schluss: Christian Streich und der SC Freiburg werden sich am Saisonende trennen, sein auslaufender Vertrag wird nicht verlängert. Die Bundesliga verliert damit eine ihrer prägendsten Figuren der vergangenen Jahre.

„Ich habe lange überlegt. Wir haben lange gesprochen“, sagte Streich (58), der zuvor schon viele Jahre Jugendtrainer des SC war, in einer vom Verein verbreiteten Videobotschaft. „Es war mir immer sehr, sehr wichtig, dass ich den Zeitpunkt nicht verpassen wollte, in dem ich glaube, dass es Zeit ist zu gehen.“

Christian Streich tritt beim SC Freiburg ab: „Dieser Verein ist mein Leben“

Streich macht nach 29 Trainer-Jahren in Freiburg Schluss. Nach erfolgreichen Jahren als Jugendtrainer übernahm er in der Saison 2011/12 die SC-Profis und machte den Klub zum festen Bestandteil der Bundesliga

Es brauche nun „neue Energie“ im Verein und in der Profimannschaft. „Dieser Verein ist mein Leben und ich bin außergewöhnlich dankbar für die große Unterstützung und Zuneigung, die ich immer erfahren habe.“ 

Trainer-Ikone Streich hört nach über zwölf Jahren beim SC Freiburg auf

Zum Ende der laufenden Saison wird Streich mit einer Amtszeit von dann fast zwölfeinhalb Jahren ohne Unterbrechung bei einem Verein als der am zweitlängsten amtierende Coach unter den aktuellen Bundesliga-Trainern abtreten. Nur Frank Schmidt vom 1. FC Heidenheim ist noch ein paar Jahre länger im Amt, bestreitet mit dem FCH jedoch erst seine Premieren-Saison in der Bundesliga.

Streich führte die bodenständigen Freiburger zweimal ins Achtelfinale der Europa League und vor zwei Jahren ins Endspiel des DFB-Pokals, stieg 2015 aber auch einmal mit ihnen ab. Der Verein hielt damals jedoch an ihm fest und stieg sofort wieder auf.

Christian Streich: Mehr als nur ein Bundesliga-Trainer

Streich genießt auch über den Sport hinaus große Popularität. Zu politischen und gesellschaftlichen Themen bezog er in den vergangenen Jahren klar Stellung. Er fiel nicht nur mit seinem Dialekt und seiner häufig sehr emotionalen Art an der Seitenlinie auf. Viele Fans sahen ihn als eine Art gutes Gewissen der zunehmend kommerzialisierten Fußball-Branche.

Seinen Vertrag beim SC hatte der langjährige Jugendtrainer Streich in den vergangenen Spielzeiten stets nur um ein Jahr verlängert. Auch das war ein eher ungewöhnliches Vorgehen. Es findet jetzt in Freiburg keine Fortsetzung mehr. Stattdessen muss sich der Verein auf die Suche nach einem Nachfolger machen. Er wird in große Fußstapfen treten.

Große Emotionen zeigte Streich zuletzt nach dem Tod von Franz Beckenbauer: Der Große verabschiedete sich vom Größten. (epp/dpa)

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