So etwas gab es wohl schon lange nicht mehr: England sucht auf eine Art und Weise einen Nationaltrainer, die als kurios bezeichnet werden kann.
Manchester - Wer wird der nächste englische Nationaltrainer? Gareth Southgate beendete seine Tätigkeit nach dem erneuten zweiten Platz bei der Europameisterschaft. Schnell tauchten die ersten Namen von Jürgen Klopp, der wohl schon den Daumen gesenkt hat, bis Thomas Tuchel und Pep Guardiola auf. Müssen sie nun den Stift in die Hand nehmen und sich ganz profan auf den neuen Job bewerben?
„Offenes Einstellungsverfahren“ beim englischen Fußballverband
Der englische Fußballverband (FA) setzt auf ein „offenes Einstellungsverfahren“. Auf der offiziellen Homepage können sich die interessierten Trainer unter dem Zeichen „NFCSGP0377“ melden. Die Deadline ist am 2. August. Tuchel, Guardiola und Co. haben im Fall der Fälle also genügend Zeit, ihre Unterlagen zu sortieren und die möglicherweise etwas eingestaubten Lebensläufe zu aktualisieren.
Die Suche wird dabei zwar nicht nur auf Männer beschränkt. Aber das Anforderungsprofil ist so groß, dass die Bewerber höchstwahrscheinlich nicht Schlange stehen werden. Der Southgate-Nachfolger (oder die Southgate-Nachfolgerin) solle das Team „führen und entwickeln“. Das Ziel ist ganz klar: Erstmals seit dem Gewinn der Weltmeisterschaft 1966 soll wieder „ein großes Turnier“ gewonnen werden.
Gewaltiges Anforderungsprofil bei der Suche nach dem Southgate-Nachfolger
Doch damit nicht genug. Die Three Lions sollen weiterhin „als eine der besten Mannschaften der Welt eingestuft werden“. Dafür seien „signifikante Erfahrung im englischen Fußball“, eine „starke Erfolgsbilanz in der Premier League oder führenden internationalen Wettbewerben“ sowie hervorragende Soft Skills nötig. Eine „inspirierende Führung“ solle Jude Bellingham, Harry Kane und Co. zukünftig antreiben.
Bestenfalls verknüpfe der neue Mister X (oder die neue Miss X) eine „außergewöhnliche Führungspersönlichkeit“ mit hoher Belastbarkeit und einem Wohlfühlen in einer „sehr öffentlichkeitswirksamen Rolle“. Immerhin: Eine Reihe von Kandidaten sei bereits identifiziert worden, nun wolle man ein „offenes Einstellungsverfahren“ gewähren. Ob Tuchel und Co. sich darauf einlassen?
