Hoeneß hört als Bayern-Präsident auf - seinen Nachfolgern prophezeit er Fehler

Uli Hoeneß sitzt mit dem designierten FC-Bayern-Präsidenten Herbert Hainer auf der Tribüne.
 ©dpa / Daniel Karmann

Auch wenn Uli Hoeneß als Präsident aufhört, wird er nicht nicht komplett aus dem Bayern-Kosmos verschwinden. Von der neuen Führung erwartet er Fehler.

  • Uli Hoeneß rückt beim FC Bayern ins zweite Glied
  • Noch-Präsident erwartet Fehler von neuer Führung
  • Hoeneß will bei Ratbedarf weiter zur Verfügung stehen

München - Am Samstag endet beim FC Bayern eine Ära. Uli Hoeneß wird sich nach rund vier Jahrzehnten in führenden Ämtern auf der Jahreshauptversammlung nicht wieder zum Präsidenten wählen lassen. Hoeneß selbst sagte im Gespräch mit dem kicker: „das war‘s“. Es klingt nach Endgültigkeit.

Aber kann man sich vorstellen, dass Uli Hoeneß, Macher des FC Bayern, von einem auf den anderen Tag auf seinen Einfluss im Klub verzichten wird? Dass er nur noch als Fan ins Stadion kommt und nach dem Abpfiff gleich wieder nach Hause fährt? Dass er am Tegernsee mit seiner Frau und dem Hund ruhigen Gewissens spazieren geht, während es beim Rekordmeister brodelt? Nein, das ist bei diesem Mann, der die Geschicke des Klubs maßgeblich prägte, bei bestem Willen nicht vorstellbar. Und alle, die tatsächlich dachten, dass dessen Zeit beim FC Bayern am 15. November endet, belehrt Hoeneß jetzt höchstpersönlich eines besseren.

Uli Hoeneß gibt auf Jahreshauptversammlung Präsidenten-Amt an Herbert Hainer ab

So kündigte er nach dem 4:0-Sieg gegen Borussia Dortmund weitere Attacken an, sollte der FC Bayern seiner Meinung nach zu Unrecht kritisiert werden. Auch drohte er, dass er den Verein „wie eine Glucke bewachen“ wolle, immer wenn er Unsachliches höre. Einen anderen vielsagenden Moment gab es, als Hoeneß per Telefon zum Sport1-“Doppelpass“ zugeschaltet wurde und sich darüber ärgerte, wie schlecht die Expertenrunde doch über Bayern-Sportdirektor Hasan Salihamidzic rede. Brazzo winkt eine Beförderung zum Sportvorstand.

Auf der Jahreshauptversammlung werden die Mitglieder mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Herbert Hainer zu Hoeneß‘ Nachfolger wählen. Aber auch Aussagen zu seinem designierten Nachfolger machen deutlich, dass Hoeneß keineswegs aus dem Bayern-Kosmos verschwinden wird.

Uli Hoeneß: Büro an Säbener Straße bleibt bezogen

Hainer wird künftig erster Ansprechpartner der Basketballer sein, deren größter Förderer Hoeneß ist. „Ich bin hundertprozentig sicher, dass er den Basketball genauso forcieren wird wie ich. Und wenn er Hilfe braucht vom Tegernsee, dann werde ich immer da sein“, sagte Hoeneß nach dem BBL-Spiel der Bayern gegen Alba Berlin Magentasport.

Zwar wolle er „die Anlaufstelle Bad Wiessee“ für unzufriedene Spieler schließen, wie er dem kicker sagte. Gleichwohl stehe er „gerne zur Verfügung, wenn Ratbedarf da ist.“ Von Hainer ließ Hoeneß sich zudem zusichern, dass er sein im Herzen der Klubzentrale liegendes Büro, das noch nicht ausgeräumt ist, weiter nutzen darf.

Uli Hoeneß bleibt Mitglied des Aufsichtsrats

Hoeneß wird nicht mehr Präsident sein, auch nicht Vorsitzender des Aufsichtsrats, aber er wird einfaches Mitglied des Gremiums bleiben und so alles Wichtige im Verein mitbekommen. 

Der neuen Führung - Oliver Kahn wird Karl-Heinz Rummenigge 2022 als Vorstandsboss beerben - mit ihren Ideen wolle er nicht im Wege stehen, erklärte Hoeneß nun. Zugleich prophezeite er seinen Nachfolgern aber Fehler. „Woher sollen die Leute die Erfahrung haben?", fragte Hoeneß im kicker-Gespräch. Er habe als junger Manager schließlich auch viel Mist gebaut, sei zu emotional gewesen.

Auf die Post-Hoeneß-Ära darf man also gespannt sein. Um den Macher wird es wohl ruhiger werden, aber er wird nicht verstummen. Denn wie hatte er noch bei der Jahreshauptversammlung im November 2007 gesagt: "Ich werde dem Verein so lange dienen, bis ich nicht mehr atmen kann."

mt

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