Am Freitag hat Sprint-Superstar Usain Bolt bei Borussia Dortmund mittrainiert. Ob der Termin mehr als ein riesiger PR-Gag ist, wird sich zeigen müssen.
Dortmund - Leichtathletik-Superstar Usain Bolt hat am Freitagvormittag sein viel beachtetes öffentliches Training beim Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund absolviert. Vor 1400 Zuschauern im Dortmunder Trainingszentrum stand der Jamaikaner eine gute Stunde mit Profis wie Mario Götze und Nuri Sahin sowie einigen Jugendspielern auf dem Platz. Bolt machte dabei eine ordentliche Figur und glänzte im Trainingsspiel sogar als Torschütze.
BVB-Trainer Peter Stöger attestierte seinem prominenten Trainingsgast einige gute Ansätze, sieht aber auch noch viel Arbeit. "Man sieht, dass er das Spiel versteht und Spaß hat, sagte Stöger: "Er ist talentiert. Aber wenn er sich im höheren Bereich durchsetzen will, ist noch einiges zu tun."
Bereits am Donnerstag hatte der achtmalige Olympiasieger Bolt mit dem BVB trainiert, allerdings unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Der 31-jährige Bolt wird wie der BVB von Puma ausgerüstet. Als reinen PR-Gag will Bolt seinen Auftritt in Dortmund aber nicht verstehen. Dem Vernehmen nach träumt der Jamaikaner von einer zweiten Karriere als Profifußballer.
Vorwarnung via Twitter
Als spaßige Vorwarnung hatte er bei Twitter unter dem Hashtag #BVBolt geschrieben: "BVB, mach dich bereit für Freitag". Dazu postete Bolt ein Comic-Bild, das ihn im BVB-Trikot zeigt. Ab 10.30 Uhr spielte der Jamaikaner öffentlich in Dortmund vor, übte Doppelpass mit Mario Götze - und wollte dabei offensichtlich eine gute Figur machen. Schon am Donnerstagnachmittag probte er daher mit den BVB-Profis, ganz ohne Publikum.
BVB, get ready for Friday. #BVBOLT #NewLevels @bvb09 @pumafootball pic.twitter.com/rO1jNPLtrA
— Usain St. Leo Bolt (@usainbolt) 21. März 2018
Der BVB freute sich nun auf die Gaudi am Freitag, schließlich ist der Besuch des achtmaligen Olympiasiegers und Weltrekordhalters über 100 und 200 Meter sowie mit der 4x100-m-Staffel ein riesiger PR-Coup. "Bolt is coming!", jubelte der Klub bei Twitter. Die Dortmunder und der schnelle Mann aus der Karibik haben denselben Ausrüster.
"Die Einladung haben wir schon vor anderthalb Jahren ausgesprochen", sagte Carsten Cramer, BVB-Geschäftsführer für Vertrieb und Marketing, dem SID. Doch die Olympischen Spiele in Rio und einige Verletzungen bei Bolt verhinderten ein früheres Erscheinen im Ruhrpott. Nun wird die öffentliche Einheit im Trainingszentrum an der Adi-Preißler-Allee aber steigen, Einlass ist ab 9.45 Uhr - die wenigen Zuschauerränge dürften schnell gefüllt sein.
Bolt will beweisen, dass er kicken kann
Bolt will schon lange beweisen, dass er nicht nur schnell geradeaus laufen kann. Immer wieder hatte er während seiner Leichtathletik-Karriere damit kokettiert, später Fußballer zu werden. Nicht nur beim BVB schaut man sich genau an, was er wirklich am Ball kann. "Es ist ein Traum, ein neues Kapitel in meinem Leben. Ich möchte das wirklich machen und sehen, wie weit ich komme", hatte Bolt - glühender Anhänger von Manchester United - zuletzt über seinen Traum von der Fußball-Karriere gesagt: "Es ist ein persönliches Ziel, es ist mir egal, was andere Leute denken."
In Dortmund rechnen sie derweil nicht damit, dass Peter Stöger sofort auf eine Verpflichtung Bolts drängt. "Das muss man natürlich mit einem Augenzwinkern sehen", sagte Cramer über den Besuch, "aber: Es gibt ein paar herausragende Sportler auf der Welt, wenn die sich für Borussia Dortmund interessieren, fühlen wir uns geehrt. Da übernehmen wir gerne die Gastgeberrolle." Die Borussia wollte dem prominenten Gast, der nach der WM 2017 seine Leichtathletik-Laufbahn beendet hatte, den Aufenthalt so angenehm wie möglich machen: "Wir werden uns so um ihn kümmern, dass er mehr von Dortmund kennenlernt als den BVB."
Der große Showman will selber "nichts überstürzen. Ich werde meine Tests absolvieren, und dann kann ich sagen, ob ich es kann oder nicht", sagte Bolt, der derzeit auf Werbetour in Europa weilt: "Danach werde ich mit Vereinen sprechen. Im Moment möchte ich mich damit noch nicht befassen, bis ich sehe, auf welchem Niveau ich bin."
SID