Stefan Kuntz ist als Fußball-Nationaltrainer der Türkei entlassen worden. In den vergangenen Tagen gab es Verwirrung um die Personalie.
Update vom 20. September, 14.48 Uhr: Nach knapp zwei Jahren ist Stefan Kuntz als Fußball-Nationaltrainer der Türkei entlassen worden. Der Verband TFF trennte sich am Mittwoch vom Europameister von 1996. „Wir möchten Herrn Stefan Kuntz für seinen Beitrag zu unserer Fußball-Nationalmannschaft danken und wünschen ihm viel Erfolg für seinen weiteren Lebensweg“, hieß es in der Stellungnahme auf der Verbands-Webseite. Vorausgegangen sei ein „Bewertungstreffen“ zwischen dem 60-Jährigen und der Verbandsspitze.
Am Sonntag hatten türkische Medien bereits übereinstimmend vom Aus des ehemaligen U21-Trainers des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) berichtet, der türkische Verband wies diese Berichte aber als „nicht der Wahrheit“ entsprechend zurück.
Erstmeldung vom 18. September: Ankara – Ist Stefan Kuntz noch Nationaltrainer der Türkei? Eigentlich hatte die türkische Nachrichtenagentur DHA am Sonntagabend die Entlassung des Deutschen vermeldet. Und das per Telefon! Mehrere Medien bestätigten in der Folge die Meldung. Jetzt kommt es aber zur überraschenden Kehrtwende.
Stefan Kuntz | |
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Geboren: | 30. Oktober 1962 (Alter 60 Jahre) in Neunkirchen |
Derzeit tätig als: | Nationaltrainer Türkei |
Größte Erfolge als Trainer: | 2x U21-Europameister (2017, 2021) |
Kuntz-Entlassung nur aufgehoben?
Wie der türkische Verband TFF am Montag auf seiner Internetseite mitteilte, entsprächen anders lautende Berichte in den Medien „nicht der Wahrheit“, der Vertrag des 60-Jährigen laufe noch.
Der TFF gab bekannt, dass Kuntz für Mittwoch ins nationale Trainingszentrum bei Istanbul eingeladen worden sei, um dort Gespräche mit Verbandschef Mehmet Büyükeksi zu führen. Danach werde es eine öffentliche Mitteilung geben.
Kuntz auch als neuer Bundestrainer im Gespräch
Ob es sich um eine Wende in der Causa Kuntz handelt oder der Rausschmiss nur aufgeschoben ist, bleibt vorerst noch unklar. Der 60-Jährige zählte nach seinem vermeintlichen Aus in der Türkei auch zum Kandidatenkreis auf den Posten als Nachfolger von Bundestrainer Hansi Flick. Sollte Kuntz nicht entlassen werden, müsste der DFB im Fall der Fälle mit dem türkischen Verband in Verhandlungen treten.
Nach der kürzlichen Niederlage der türkischen Nationalmannschaft gegen Japan und dem 1:1 in der EM-Qualifikation gegen Außenseiter Armenien war die Kritik an Kuntz deutlich lauter geworden. Dabei steht die Türkei nach fünf von acht Quali-Spieltagen punktgleich mit Tabellenführer Kroatien auf dem zweiten Platz, und hat die EM-Qualifikation nach wie vor in eigener Hand.
Joachim Löw als Nachfolger von Kuntz gehandelt
In den türkischen Medien wurden nach der vermeintlichen Kuntz-Entlassung bereits neue Nationaltrainer diskutiert. Einer von ihnen: Deutschlands Weltmeister-Trainer Joachim Löw. (kk)