Sao Paulo/Rio de Janeiro - Ein Scharfschütze einer Spezialeinheit hätte um ein Haar während des Eröffnungsspiels der Fußball-WM für einen dramatischen Zwischenfall gesorgt.
Der Präzisionsschütze hatte in der Nähe der mit Staatsoberhäuptern besetzten Ehrentribüne einen bewaffneten Mann erblickt und um „Feuer frei“ gebeten. Nach hektischen Minuten wurde der vermeintliche Attentäter jedoch als Mitglied der Militärpolizei erkannt und die Schussfreigabe verweigert.
Der Vorfall wurde erst jetzt vom zuständigen Amt für Öffentliche Sicherheit der Stadt Sao Paulo, in der am 12. Juni der WM-Auftakt zwischen Brasilien und Kroatien stattfand, publik gemacht und am Freitag bei der Pressekonferenz des Weltverbandes FIFA zur WM-Halbzeit von Sportminister Aldo Rebelo bestätigt. „Der Schütze bat um Erlaubnis, den Verdächtigen zu erschießen. Der Befehl wurde verweigert“, sagte Rebelo.
Auf der Ehrentribüne saßen neben Brasiliens Staatschefin Dilma Rousseff, UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon und FIFA-Boss Joseph S. Blatter weitere hochrangige Gäste aus dem In- und Ausland. Der vermeintliche Attentäter trug eine Weste der Militärpolizei, die Behörde hatte für diesen Bereich jedoch keine Zugangserlaubnis.
Der Beamte, der angab, sich wegen eines möglichen Bombenalarms umgesehen zu haben, erhielt umgehend von der Kommandostelle die Anweisung, den Bereich zu verlassen. Daraufhin entspannte sich die Situation.
sid