Kandidaten für den Ballon d‘Or 2024: Drei deutsche EM-Stars dürfen sich Hoffnungen machen

Nach dem Ende der EM und der Copa América richten sich die Augen auf den Ballon d‘Or 2024. Wer wird Lionel Messi als Weltfußballer ablösen?

Paris – Die Spielzeit 2023/24 ist abgeschlossen und alle Titel sind vergeben. Auch die Europameisterschaft und die Copa América sind vorüber. Nun rückt die Frage in den Fokus: Wer wird im Oktober 2024 im Pariser Théâtre du Châtelet mit dem Ballon d‘Or geehrt? Es gilt, einen Nachfolger für Lionel Messi zu finden, dem im Vorjahr zum achten und möglicherweise letzten Mal der prestigeträchtige Weltfußballer-Award verliehen wurde.

Seit 2022 orientiert sich der Bewertungszeitraum des Ballon d‘Ors nicht mehr am Kalenderjahr, sondern an der abgelaufenen Saison, in diesem Fall also an 2023/24. Die Nationalmannschaftswettbewerbe werden ebenfalls berücksichtigt. fussball.news listet die Kandidaten für den diesjährigen Ballon d‘Or auf.

Drei Deutsche unter den Kandidaten für den Ballon d‘Or 2024

Unter den Anwärtern befindet sich Jamal Musiala, der bereits 2022 in einem Interview mit dem kicker gestand, „schon als Kind vom Ballon d‘Or geträumt“ zu haben. Musiala erzielte in der vergangenen Saison zwölf Tore in 38 Pflichtspielen für den FC Bayern und bereitete acht weitere vor. Allerdings blieb er mit den Münchnern ohne Titel. Bei der Europameisterschaft war Musiala ein entscheidender Faktor für die deutsche Nationalmannschaft und zählte mit drei Toren zu den besten Torschützen des Turniers.

Doch im Viertelfinale hatte er Pech, als Schiedsrichter Anthony Taylor nach Musialas Schuss an die Hand von Spaniens Verteidiger Marc Cucurella weiterspielen ließ und keinen Elfmeter pfiff. Deutschland und Musiala schieden mit 1:2 gegen den späteren Europameister Spanien aus. Damit verpasste Musiala seine letzte Chance auf einen Titel in dieser Saison – und wahrscheinlich auch auf den Ballon d‘Or.

Dasselbe scheint für Florian Wirtz zu gelten. Wirtz gewann mit Bayer Leverkusen zwar das Double aus Meisterschaft und DFB-Pokal und verbuchte in 49 Pflichtspielen 18 Tore und 20 Assists. Damit spielte sich der 21-Jährige in die Liste der Anwärter auf den Ballon d‘Or. Doch nach der EM wird sich Wirtz hinsichtlich der Vergabe des Ballon d‘Ors noch hinten anstellen müssen.

Und was ist mit Toni Kroos? Im Mai zählte Carlo Ancelotti, Trainer von Real Madrid, seinen Schützling noch zu den Favoriten auf den Ballon d‘Or: „Warum nicht? Er kann darum kämpfen, ihn zu gewinnen.“ Kroos verabschiedete sich mit der spanischen Meisterschaft und seinem insgesamt sechsten Champions-League-Titel von Real Madrid. Im Endspiel gegen Borussia Dortmund lieferte er die Ecke für das Führungstor von Daniel Carvajal.

Ein EM-Titel mit Deutschland hätte die Chancen von Kroos auf den Ballon d‘Or erheblich verbessert. Doch der 34-jährige Mittelfeldspieler war im Viertelfinale von Krämpfen geplagt und konnte das Ausscheiden gegen seine Wahlheimat nicht verhindern. In seinem Podcast Einfach mal Luppen äußerte Kroos kürzlich, dass der Ballon d‘Or sowieso „nie mein Ziel“ gewesen sei. „Wenn es jemand von Real wird, was ich auch glaube, dann bin ich damit fein.“

Carvajal und Rodri zählen zu den Ballon d‘Or-Favoriten

Nach dem EM-Triumph von Spanien gibt es einen neuen Geheimfavoriten, der für Real Madrid spielt: Daniel Carvajal. Er müsse „ohne Zweifel Weltfußballer werden“, so die spanische Sportzeitung AS. Der Rechtsverteidiger hatte bereits zuvor gegenüber dem spanischen Hörfunksender SER erklärt: „Wenn ich bei der Europameisterschaft gute Leistungen zeige und wir sie gewinnen, kann ich auf der Liste der Kandidaten stehen. Das wäre nicht verrückt.“

Carvajal erzielte nicht nur das Führungstor für Real Madrid im Champions-League-Finale, sondern trug auch maßgeblich zum EM-Titel von Spanien bei. Einige Fans fanden es daher absurd, dass die UEFA den Engländer Kyle Walker statt Carvajal in die Top-Elf der EM berief.

Ein Verteidiger als Gewinner des Ballon d‘Or wäre etwas Außergewöhnliches. Der letzte Defensivspieler, der den begehrten Preis erhielt, war der Italiener Fabio Cannavaro im Jahr 2006. Seitdem wurden stets Offensivspieler – mit Ausnahme von Mittelfeldspieler Luka Modrić 2018 – zum Weltfußballer gekürt.

Hat es deshalb auch Rodri schwer? Der Mittelfeldstratege wurde mit Manchester City erneut englischer Meister und bei der Europameisterschaft zum besten Spieler des Turniers gewählt. Die Wahrscheinlichkeit, dass er den Ballon d‘Or gewinnt, scheint hoch zu sein. Spaniens Nationaltrainer Luis de la Fuente forderte: „Rodri sollte für den Ballon d‘Or sein. Er ist einfach der beste Spieler der Welt.“

Vinícius und Bellingham vorne dabei – auch Mbappé zählt dazu

Einige sehen Vinícius Júnior derweil auf dem Thron. Der Brasilianer gewann mit Real Madrid die Meisterschaft und die Champions League und traf im Finale gegen Dortmund. Bei der Copa América schied Vinícius mit der Seleção jedoch im Viertelfinale gegen Uruguay aus. Für Jude Bellingham ist Vinícius jedenfalls „der Beste der Welt“.

Nach Vinícius‘ Ansicht gilt das wiederum für Bellingham. Gemeinsam mit dem Brasilianer wurde Bellingham Meister und Champions-League-Sieger mit Real Madrid. Bei der Europameisterschaft traf er im Achtelfinale mit einem sehenswerten Fallrückzieher gegen die Slowakei, doch im Endspiel gegen Spanien trat der Engländer kaum in Erscheinung und ging als Verlierer vom Platz. Vinícius und Bellingham sind beim Rennen um den Ballon d‘Or dennoch den Favoriten zuzuordnen.

Darüber hinaus gehört auch Kylian Mbappé, wie in den Vorjahren, zu den Anwärtern. Bei Paris Saint-Germain erzielte er in 48 Pflichtspielen stolze 44 Tore und lieferte zehn Vorlagen. Mbappé wurde mit PSG erneut französischer Meister, blieb bei der Europameisterschaft als Kapitän der französischen Nationalmannschaft jedoch hinter den Erwartungen zurück. Als „Scheitern“ betitelte der Stürmer seine EM, die im Halbfinale gegen Spanien endete.

Für Mbappé begann das Turnier bereits denkbar unglücklich: Im ersten Spiel gegen Österreich zog er sich einen Nasenbeinbruch zu. Danach trug er – mit Ausnahme des Halbfinales – eine Maske, die ihn laut Frankreichs Trainer Didier Deschamps „doch schon sehr beeinträchtigte, nicht nur mit seinem Sichtfeld.“ In Bezug auf den Ballon d‘Or ist bei Mbappé wohl noch Geduld gefragt. Dafür spielt er nun bei Real Madrid. Beim „größten Klub der Welt“, wie er es sieht, will der Franzose seine Chancen auf den Ballon d‘Or perspektivisch erhöhen.

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