Eintracht Frankfurt hat Arthur Theate als würdigen Nachfolger für Willian Pacho verpflichtet. Sportvorstand Markus Krösche hat damit seine Fähigkeiten eindrucksvoll gezeigt.
Frankfurt - Als Arthur Theate am vergangenen Sonntagvormittag bei Eintracht Frankfurt offiziell vorgestellt wurde, hatte Sportvorstand Markus Krösche einen wilden Ritt hinter sich. Das Rennen um den ersten Belgier im Trikot der Hessen war eng, es musste mit heißer Nadel gestrickt werden. Die TSG Hoffenheim wollte im letzten Moment noch dazwischengrätschen und bot Stade Rennes mehr Geld als die Eintracht.
Krösche stand nur kurz „unter Druck“
Zu diesem Zeitpunkt hatte Krösche den 24-Jährigen aber schon vollumfänglich von einem Engagement in Frankfurt überzeugt. Der Sportvorstand der Eintracht hatte somit Wort gehalten. Dazu aber gleich mehr. Dabei lagen Tage zurück, in denen er in Medien und sozialen Netzwerken mächtig Gegenwind. Der Druck sei gewachsen, er müsse jetzt liefern, schließlich war auch knapp eine Woche nach dem feststehenden Abgang von Willian Pacho in Richtung Paris Saint-Germain noch kein Nachfolger da.
Und dann tauchten am Dienstag, 13. August, erstmals Gerüchte darüber auf, dass der VfL Wolfsburg Konstantinos Koulierakis verpflichten will und wird. Die Eintracht, die monatelang an einem Transfer des Griechen in Diensten von PAOK gestrickt hatte, war auf den ersten Blick ausgestochen. Allerdings gab es Andeutungen für diese Wende nach fussball.news-Informationen bereits am Freitag, 8. August.
Vor einem Jahr lehnte Rennes noch eine 30-Millionen-Euro-Offerte ab
Krösche, um den Faden wieder aufzunehmen, hatte also bewiesen, gut vorbereitet zu sein. Der Eintracht-Macher befand sich bereits mehrere Jahre im Austausch mit der Theate-Seite. Die verhandelten Konditionen sind stark: Leihe mit einer Kaufoption in Höhe von 13 Millionen Euro. Der finanzielle Druck bei Stade Rennes war groß, die TV-Gelder-Situation in der Ligue 1 ist äußerst schwierig.
Vor zwei Jahren hatte Rennes noch 21 Millionen Euro bezahlt und vor einem Jahr eine 30-Millionen-Euro-Offerte von RB Leipzig abgelehnt. Die Eintracht aber blieb dran und war da, als sich das Türchen öffnete. Der Nationalspieler, der bei der Europameisterschaft dreimal zum Einsatz kam, kann in der Innenverteidigung und als linker Außenverteidiger agieren. Ob Theate auch in einer der stärksten Ligen der Welt auf Topniveau performen kann, muss sich noch zeigen.
Suche nach Ersatz lief nicht immer reibungslos
Doch die Idee hinter diesem Deal ergibt Sinn und zeigt, dass die Eintracht nach dem Pacho-Abgang verschiedene Pläne in der Schublade hatte. Das war durchaus wichtig für Krösche. Denn in den vergangenen Jahren verlief die Suche nach einem Ersatz nicht immer reibungslos. André Silva wurde am Ende durch Sam Lammers (nur ein Bundesligator) ersetzt, Filip Kostić durch Luca Pellegrini (war ein halbes Jahr später wieder weg) und Randal Kolo Muani ging Last-Minute. Aufkommende Kritik konnte der Eintracht-Macher diesmal verstummen lassen.