Keine Souveränität, aber sechs Punkte nach der Startphase: Werder-Coach Kohfeldt nach Bielefeld-Spiel „hochzufrieden“

Ja, es war eine knappe Kiste, Fabian Klos. Aber das dürfte Florian Kohfeldt, dem Cheftrainer des SV Werder Bremen, nach dem Heimsieg gegen Arminia Bielefeld letztlich herzlich egal sein.
 ©gumzmedia

Der SV Werder Bremen hat das Bundesliga-Spiel gegen den DSC Arminia Bielefeld hauchzart gewonnen und hat nach drei Spielen bereits sechs Punkte - sehr zur Zufriedenheit von Werder-Trainer Florian Kohfeldt. Der Nachbericht der DeichStube*.

Bremen – O, dieser Blick auf die Tabelle! So wenig angsteinflößend. So beruhigend. So wohltuend. Nach drei Spieltagen in der Fußball-Bundesliga steht Werder Bremen in der oberen Hälfte des Tableaus. Platz sechs noch am Sonntagvormittag, Platz sieben dann, nachdem der FC Bayern München gegen Hertha BSC gewann. Aber hey, sechs Punkte und weit weg von der Abstiegsregion mit den punktlosen Teams 1. FC Köln, Mainz 05 und Schalke 04 – das hätte sich jeder Werder-Fan als Ergebnis der Startphase gewünscht. Und nun ist es tatsächlich so, weil die Bremer dem 3:1 bei Schalke 04 einen 1:0-Sieg über Aufsteiger Arminia Bielefeld folgen ließen. „Hochzufrieden, wirklich hochzufrieden“ ist Trainer Florian Kohfeldt mit diesem Ist-Zustand.

Alles andere wäre auch Unsinn, denn nach dem erschreckenden 1:4 gegen Hertha BSC zum Saisonauftakt musste befürchtet werden, dass Werder Bremen als Fast-Absteiger der vergangenen Saison direkt wieder ins Schlammassel gerät. Aber jetzt, nach zwei Siegen in Folge (was zuletzt am dritten und vierten Spieltag der Vorsaison geglückt war), sieht Sportchef Frank Baumann „ein sehr kleines, aber schon auch wichtiges Fundament“ gegossen. Eines, auf dem die Bremer eine ruhigere Spielzeit bauen wollen, als es die vergangene war.

Werder Bremen hatte gegen Arminia Bielefeld „am Ende auch Glück, dass es beim 1:0 geblieben ist“

Ob es gelingt? Nach dem Spiel gegen Arminia Bielefeld fällt es nicht so leicht, mit Überzeugung eine Prognose zu formulieren. In der ersten Halbzeit spielte Werder Bremen so, als könne sich das Team tatsächlich alle Schwierigkeiten vom Hals halten. Der zweite Spielabschnitt war dann allerdings wieder das hilflose Rumgespiele eines Abstiegskandidaten. „Es war“, räumte selbst Trainer Florian Kohfeldt ein, „am Ende auch Glück, dass es beim 1:0 geblieben ist.“ Bielefelds Mike van der Hoorn hatte in der Nachspielzeit zum 1:1 getroffen, war dabei aber gegen Milos Veljkovic mit offener Sohle, also regelwidrig zu Werke gegangen. Kein Tor, kein Unentschieden, kein Grund, mit dem Kopf gegen die Wand zu rennen für die in der zweiten Halbzeit unerklärlich passiven Gastgeber. Ihnen reichte letztlich der Treffer von Leonardo Bittencourt (27.) zum erst zweiten Heimsieg in der Liga seit 13 Monaten.

Dass der Weg dahin am Samstag holprig war, interessierte den Torschützen nach dem Abpfiff wenig: „Vollkommen egal, wir haben die drei Punkte, das ist wichtig.“ So einfach hätte es sich Coach Florian Kohfeldt sicher auch gerne gemacht. Ging aber nicht, denn einer „richtig guten ersten Halbzeit“ folgte eben das Gegenbeispiel nach der Pause. Plötzlich war die Spielkontrolle weg, plötzlich funktionierte das mutige Pressing nicht mehr, plötzlich hatte die Arminia das Sagen. Kohfeldt: „Es ist immer weniger geworden in der zweiten Halbzeit. Zum Schluss haben wir das 1:0 nur noch über die Zeit gebracht.“ Oder besser gesagt: ins Ziel gezittert.

Werder Bremen: Sieg gegen Arminia Bielefeld „sehr wichtig für die Moral und das Selbstvertrauen“

Dass es so war, hat sich Florian Kohfeldt nicht gewünscht, er kann es aber gut akzeptieren, weil die Gründe für ihn klar auf der Hand liegen. „Wir haben noch nicht die Souveränität und können sie auch noch nicht haben, dass wir in so einem Spiel ein, zwei Konter setzen und sagen: ,Danke, das war‘s!‘“ Zu tief sitze noch die Verunsicherung, die das Team aus der vergangenen mit in die neue Saison genommen hat. „Ich gebe unumwunden zu, dass es uns beschäftigt hat, dass wir in der vergangenen Saison wenig Heimspiele gewonnen haben. Dieses Gefühl: ,Wir gewinnen das Ding hier jetzt einfach zu Hause‘ – wo soll das herkommen?“

Es kommt nur mit Siegen, „nur damit kannst du die Vergangenheit vergessen machen. Wir wissen doch alle noch, was letzte Saison gewesen ist“, meint Bittencourt und bucht das 1:0 und die sechs Punkte auf dem Konto als „sehr wichtig für die Moral und das Selbstvertrauen“ ab. Schließlich hatte Werder Bremen auch Schluss mit dem Dauerthema gemacht, nach einem Sieg eine Enttäuschung folgen zu lassen. Kohfeldts Fazit: „Alles in allem war es trotz der letzten 30 Minuten ein verdienter Sieg für uns und ein kleiner Schritt nach vorne.“ (csa)

Weiter zum Spielbericht vom 3. Oktober 2020:

Werder Bremen zittert sich zum Sieg gegen Arminia Bielefeld - und ist jetzt Sechster

Bremen – Wer hätte das nach dem Bundesliga-Fehlstart des SV Werder Bremen vor zwei Wochen mit dem 1:4 gegen Hertha BSC gedacht? Durch einen 1:0 (1:0)-Heimsieg gegen Arminia Bielefeld sprangen die Grün-Weißen am dritten Spieltag der Fußball-Bundesliga mit sechs Punkten auf den sechsten Rang. Matchwinner war Leonardo Bittencourt mit seinem Siegtreffer in der 21. Minute, den Youngster Manuel Mbom in seinem ersten Heimspiel - vor leeren Rängen - als Werder-Profi vorbereitet hatte.

Nach einer ordentlichen ersten Halbzeit waren die Bremer allerdings nach der Pause viel zu passiv zu Werke gegangen und hatten Glück, der der Aufsteiger das nicht bestrafte. Das Ergebnis stimmte am Ende, die fußballerische Leistung noch nicht. Es war ein Zittersieg, der nach der Zittersaison aber extrem wichtig ist, um positiv in die Zukunft blicken zu dürfen. Wenn da nur nicht der wohl bevorstehende Wechsel von Davy Klaassen zu Ajax Amsterdam wäre.

Werder Bremen gegen Arminia Bielefeld: Davy Klaassen der Kapitän in seinem vielleicht letzten Werder-Spiel

„Never change a winning team“, hatte sich Werder-Coach Florian Kohfeldt gedacht und die Startelf ins Rennen geschickt, die schon beim 3:1-Sieg auf Schalke begonnen hatte. Mit dabei auch Davy Klaassen, der auf dem Sprung zu Ajax Amsterdam ist. „Ich habe mit ihm gesprochen, und er hat mir gesagt: ,Natürlich spiele ich.' Davy ist seit über zwei Jahren hier, und ich habe nie gesehen, dass er weniger als 100 Prozent gegeben hat. Bei Davy mache ich mir da überhaupt keine Gedanken“, betonte Kohfeldt kurz vor dem Spiel.

Klaassen, der für Ersatzspieler Niklas Moisander die Kapitänsbinde trug, begann wie seine Teamkollegen sehr angriffslustig. Werder Bremen setzte auf ganz hohes Pressing – und im Vergleich zum Schalke-Spiel auf ein anderes System. Hinten vertrauten die Bremer einer Dreierkette, Manuel Mbom und Ludwig Augustinsson agierten dazu als sehr offensive Außenverteidiger. Das klappte gut, die Arminia konnte ihren langen, gefürchteten Stürmer Fabian Klos kaum in Szene setzen.

Werder Bremen gegen Arminia Bielefeld: Leonardo Bittencourt - erst Tor zurückgepfiffen, dann wieder getroffen

Obwohl Werder durchaus gut presste, auch mal den Ball eroberte, ergaben sich zunächst kaum nennenswerte Torchancen. Ein Versuch von Leonardo Bittencourt mit der Pike, der am Tor vorbeizischte, war lange Zeit die beste Gelegenheit (9.).

Doch dann wurde es turbulent. Nach einem Pressschlag zwischen Josh Sargent und Bielefelds Amos Pieper landete der Ball bei Bittencourt, der eiskalt vollstreckte. Doch der Video-Schiedsrichter entschied auf Abseits, eine, ganz, ganz knappe Geschichte, die am Fernseher kaum zu erkennen war (21.). Doch Werder Bremen musste sich darüber nicht lange ärgern, denn bei Bittencourts zweitem Streich war alles in Ordnung, diesmal zählte das 1:0 (27.). Ein richtig schöner Treffer. Friedl hatte das Spiel gut verlagert, Mbom den Ball direkt in die Mitte gespielt, wo Bittencourt völlig frei nach guter Ballannahme einschießen konnte. Eine verdiente Führung.

Danach passierte bis zur Pause nicht mehr viel. Werder überließ den Arminen ein wenig das Spiel, doch damit konnte der Aufsteiger nichts anfangen. „Wir sind sehr gut reingekommen, haben das Spiel 45 Minuten kontrolliert“, urteilte Clemens Fritz zur Pause, Werders Leiter Profifußball und Scouting warnte aber auch: „Bielefeld ist sehr harmlos nach vorne gewesen, aber ich will nichts beschreien, es sind noch 45 Minuten zu spielen.“

Werder Bremen gegen Arminia Bielefeld: Jiri Pavlenka muss ganze Klasse zeigen

Seine Worte wurden von den Werder-Profis nicht erhört. Denn die Bremer machten den gleichen Fehler wie auf Schalke, sie agierten nach dem Wechsel viel zu passiv, bauten die Bielefelder damit mehr und mehr auf. Und die kamen plötzlich auch zu einer ersten echten Chance. Werder-Keeper Jiri Pavlenka musste schon seine ganze Klasse zeigen, um den Kopfball von Fabian Klos aus kurzer Distanz zu entschärfen (61.). Kohfeldt reagierte – und das ziemlich überraschend: Er nahm Davy Klaassen vom Feld, dabei deutete nichts auf eine Verletzung hin (75.). Allerdings hatte der Noch-Bremer auch nicht wirklich gut gespielt und es als Kapitän nicht geschafft, seine Mannschaft aus der Passivität zu befreien.

Für Klaassen kam Christian Groß – und gleichzeitig Tahith Chong für Füllkrug. Verteidigt wurde nun mit Viererkette im 4:2:3:1. Immerhin konnte sich Werder Bremen nun mal befreien, verzeichnete durch Chong auch eine Chance. Dessen Schuss ging allerdings über das Tor (78.).

Werder Bremen: Zitter-Nachspielzeit - Tor von Arminia Bielefeld zurückgepfiffen

Es folgten prompt die nächsten Bremer Wechsel: Davie Selke für Sargent und Johannes Eggestein für Bittencourt (81.). Die Partie wurde dadurch noch zerfahrener. Ein Bremer Zitterspiel gegen eine Arminia, die zwar den Ausgleich wollte, aber dabei letztlich zu harmlos wirkte. Kohfeldt brachte kurz vor Schluss noch Niklas Moisander für Mbom, um den knappen Vorsprung über die Zeit zu bringen. Und es wurde noch richtig eng, weil Werder immer mehr wackelte. Pavlenka rettete grandios gegen Joan Simun Edmundsson. Anschließend beförderte zwar Mike van der Hoorn die Kugel über die Linie, doch Schiedsrichter Robert Schröder entschied sofort auf Foulspiel des Arminen und gab das Tor nicht (90.+2). Nachvollziehbar, denn der Niederländer war mit offener Sohle gegen Veljkovic zu Werke gegangen.

Tiefes Durchatmen bei Werder Bremen – und dann großer Jubel beim Schlusspfiff. Denn nach dem Erfolg auf Schalke tut der zweite Sieg in Folge richtig gut. Mit sechs Punkten aus drei Spielen lässt sich entspannter in die Länderspielpause gehen. (kni)

Werder Bremen: Pavlenka - Gebre Selassie, Veljkovic, Friedl, Augustinsson - M. Eggestein - Mbom (89. Moisander), Klaassen (75. Groß) - Bittencourt (81. J. Eggestein), Füllkrug (75. Chong), Sargent (81. Selke).

Arminia Bielefeld: Ortega - Brunner, Pieper, van der Hoorn, Lucoqui (71. Laursen) - Prietl - Doan (88. Edmundsson), Hartel - Soukou (88. Yabo), Klos, Cordova (71. Schipplock).

Tore: 1:0 (27.) Bittencourt

Werder Bremen gegen Arminia Bielefeld: Live-Ticker zum Nachlesen

>>> AKTUALISIEREN <<<

Abpfiff! Werder siegt am Ende relativ glücklich mit 1:0 gegen Arminia Bielefeld und fährt damit den zweiten Dreier in Folge ein. Torschütze des Tages war erneut Leonardo Bittencourt in der 27. Minute.

90. Min+4: Nochmal Bielefeld. Edmundsson köpft frei Pavlenka an, der trotzdem gut reagiert. Van den Hoorn mit gestrecktem Bein zur Stelle - Bugsiert den Ball hinter die Linie. Schiri Schröder pfeift das Tor sofort zurück und zückt gelb für den Niederländer. Es bleibt beim 1:0!

90. Min+4: Die Zeit läuft von der Uhr. Nur noch eine Minute. Hier heißt es nur noch lang und weit auf beiden Seiten.

90. Min+3: Noch zwei Minuten zu spielen. Pavlenka hat den Ball in den Händen. Es riecht nach drei Punkten!

90. Min+1: Es gibt vier Minuten Nachspielzeit. Werder hat wieder Zeit an der Eckfahne. Sehr schlau gelöst von Eggestein.

90. Min: Moisander darf auch noch ein paar Minuten ran. Mbom, der wieder richtig stark gespielt hat, verlässt langsam den Rasen.

89. Min: Freistoß Bielefeld. Chong kann klären. Bielefeld hat in der Zwischenzeit noch Yabo und Edmundsson gebracht.

88. Min: Werder lässt sich jetzt so richtig viel Zeit bei einer Ecke.

86. Min: Maxi Eggestein hat vorne etwas Platz und marschiert Richtung Strafraum. Der Pass auf Selke war keine gute Idee, da dieser den Ball vertendelt. Schwach.

85. Min: Bremen muss hier richtig zittern. Schipplock, der Ex-HSV-Spieler, hat hier nochmal richtig Gefahr mit aufs Feld gebracht. Noch hält die Bremer Führung.

83. Min: Ein Ausgleich wäre tatsächlich nicht unverdient. Es ist allerdings auch nicht so, dass Bielefeld nun ohne Kompromisse auf den Ausgleich drücken kann.

81. Min: Nochmal Doppelwechsel Grün-Weiß! Selke und Jojo Eggestein kommen für Bittencourt und Sargent.

78. Min: Gebre Selassie hat die Hand an der Schulter eines Bielefelder Stürmers. Die Gäste fordern Foul, doch Schröder lässt weiterlaufen. Auf der Gegenseite endlich mal wieder ein Bremer Torschuss. Chong gerät allerdings in Rücklage, so dass der Ball über das Gehäuse von Stefan Ortega fliegt.

Werder Bremen gegen Arminia Bielefeld im Live-Ticker: Bielefeld wird immer stärker

76. Min: Bielefeld nähert sich weiter an. Schipplock legt den Ball nach einem Freistoß in die Mitte, wo der hochgewachsene van den Hoorn hochsteigt. Drüber!

74. Min: Nun die Wechsel. Davy Klaassen verlässt wahrscheinlich ein letztes Mal den Bremer Rasen. Zudem hat Niclas Füllkrug ausgedient. Groß und Chong sind nun auf dem Platz.

73. Min: Auch Werder wechselt doppelt. Groß und Chong stehen bereit. Vorerst wird das Spiel aber nochmal angepfiffen.

71. Min: Bielefeld wechselt doppelt. Laursen und Schipplock kommen für Locuqui und Cordova.

69. Min: Endlich mal wieder Werder vorne. Bittencourt rennt Richtung Grundlinie. In der Mitte findet er leider keinen Abnehmer.

68. Min: Wieder wird Bittencourt von Locuqui gelegt. Uwe Neuhaus wäre gut beraten den gelb vorbelasteten Deutsch-Angolaner bald vom Feld zu nehmen.

66. Min: Der Bremer Torschütze läuft wieder eingermaßen rund. Trotzdem könnte Florian Kohfeldt langsam mal über den ein oder anderen Wechsel nachdenken.

65. Min: Keine guten Nachrichten für Werder. Bielefeld wird immer stärker und Leo Bittencourt muss am Sprunggelenk behandelt werden. Zumindest mal Zeit um Durchzuschnaufen.

62. Min: Cordova, Leihgabe vom FC Augsburg kommt zur Direktabnahme. Zum Glück trifft der nicht richtig.

61. Min: Da ist sie, die Großchance der Bielefelder. Fabian Klos steigt zum Kopfball, Pavlenka kann sich auszeichnen. Werder tut sich jetzt richtig schwer.

59. Min: Werder wirkt nach dem Seitenwechsel viel zu passiv, während Bielefeld aktiver wird. So haben wir uns das nicht vorgestellt.

56. Min: Eine aussichtsreiche Freistoßsituation der Arminen landet fast im Seitenaus. Gut für Werder.

52. Min: Der Linksverteidiger der Bielefelder Anderson Lucoqui sieht nach einem Foul zurecht die gelbe Karte.

51. Min: Pavlenka hält sich schon seit Mitte der ersten Hälfte den Obrschenkel. Hoffentlich ist es nichts Schlimmeres.

50. Min: Eggestein erneut mit einem exakten langen Pass auf Bittencourt. Der versucht Füllkrug in der Spitze in Szene zu setzen. Ein Bielefelder Abwehrbein ist dazwischen.

47. Min: Im Vergleich zum Schalke-Spiel hat sich die Passquote übrigens offenbar stabilisiert. 79 Prozent in Halbzeit eins ist ein akzeptabler Wert.

Werder Bremen gegen Arminia Bielefeld im Live-Ticker: Die zweite Halbzeit ist angepfiffen

46. Min: Der Ball rollt wieder. Werder spielt nun auf die verwaiste Ostkurve.

16.32 Uhr: Zur zweiten Hälfte wird es keine Wechsel geben.

Halbzeit im Weserstadion. Werder führt nach 45 Minuten verdient mit 1:0 durch ein Tor vom auffälligsten Bremer - Leonardo Bittencourt. Bielefeld wirkt offensiv zu passiv, Bremen sollte trotzdem nach der Halbzeit nachlegen.

45. Min: Noch zwei Minuten Nachspielzeit, dann ist die erste Hälfte Geschichte.

44. Min: Augustinsson hält Brunner im linken Halbfeld. Doan zieht die Pille auf den zweiten Pfosten. Pavlenka, wie angewurzelt, hat Glück, dass Prietl den Ball nicht kontrolliert köpfen kann. Trotzdem gibt es im Anschluss eine Ecke für Bielefeld, die nichts einbringt.

42. Min: Eggestein mit einem guten Ball in die Spitze, wo Bittencourt den Ball nicht unter Kontrolle bringen kann. Da hätte mal Füllkrug stehen sollen.

40. Min: Gelbe Karte für Friedl nach laschem Foul an Soukou. Friedl regt sich zurecht auf. Kohfeldt diskutiert auch nach zwei Minuten noch mit dem vierten Offiziellen. Das war nun wirklich nicht gelbwürdig.

39. Min: Kopfballgelegenheit von Augustinsson nach Bittencourt-Flanke. Da muss mehr Wucht hinter.

36. Min: Werder steht in der Blitztabelle gerade auf Rang vier. Champions League. Man darf ja mal träumen dürfen.

34. Min: Weiterhin findet das Spiel hauptsächlich in der Bielefelder Hälfte statt. Ballbesitz und Zweikämpfe halten sich jeweils die Waage.

31. Min: Ganz unverdient ist diese Führung nicht! Werder wirkte sehr spritzig und motiviert, fand nur noch nicht die richtigen Mittel. Mbom macht wieder einen hervorragenden Eindruck.

27. Min: Die Hälfte dieses Treffers gehört Mbom. Dieser Direktpass war perfekt!

Werder Bremen gegen Arminia Bielefeld im Live-Ticker: Leonardo Bittencourt trifft zum 1:0

26. Min: Schön rausgespielt von Werder! Friedl mit einer eigentlich ungefährlichen Halbfeldflanke auf Mbom, der rechts im Strafraum direkt in die Mitte zurück legt. Auf Höhe des Elfmeterpunkt steht Bittencourt, der im vierten Versuch endlich Ortega bezwingen kann.

26. Min: Tooooor für Werder Bremen! Leo Bittencourt mit Verspätung doch noch zum 1:0!

24. Min: Diese Führung hätte der Mannschaft einiges an Sicherheit geben können. Die Passquote ist wieder einmal ausbaufähig. Selbst gegen Schalke kamen nur untersdurchschnittlich 59 % aller Bälle beim eigenen Mann an.

22. Min: Bittencourt trifft nach Sargent-Pass ins Tor. Der Assistent hebt direkt die Fahne, Schiri Schröder lässt lange prüfen und zeigt an, dass der kleine Deutsch-Brasilianer ganz knapp im Abseits stand. Das war so knapp, dass es selbst die TV-Bilder nicht richtig auflösen können.

20. Min: Erster Schuss aufs Tor. Fabian Klos wird gut freigespielt und kommt vom Strafraumeck zum Schuss. Pavlenka ist zur Stelle.

18. Min: Nicht viel los gerade auf dem Rasen. Werder kommt nicht durch, Bielefeld lauert.

15. Min: Nach einer Viertelstunde haben wir zwei Torschüsse der Heimelf gesehen. Zwingend war das allerdings noch nicht. Ein taktisch geprägtes Spiel.

12. Min: Klaassen mit Platz im Mittelfeld. Er wählt die Option über Augustinsson auf links. Der Schwede scheitert mit seiner Flanke an Brunner.

9. Min: Nochmal Bittencourt aus rund 18 Metern, der den Ball erst schön an Pieper vorbei legt, dann aber deutlich vorbei schießt

8. Min: Werder macht das hier in den ersten Minuten sehr gut. Die Frage ist, wie lange man so ein Tempo gehen kann.

6. Min: Sargent wird au dem Weg zum Tor gelbwürdig gefoult. Der Schiri lässt die Karte stecken und der Freistoß bleibt ungefährlich.

4. Min: Kurz durchatmen: Hartel passt auf den durchstartenden Klos. Zum Glück knapp Abseits.

3. Min: Florian Kohfeldt hat sein Team direkt auf frühes Pressen eingestellt. Bielefeld kann sich bisher noch gut befreien.

2. Min: Bittencourt mit dem ersten Schussversuch aus der zweiten Reihe. Da war mehr Schienbeinschohner als Fußballschuh am Werk.

Werder Bremen gegen Arminia Bielefeld im Live-Ticker: Anpfiff im Weserstadion

1. Min: Ab dafür! Kapitän Davy Klaassen pusht seine (Noch-)teamkameraden nochmal lautstark.

15.28 Uhr: Die Teams betreten den Rasen, ,,Lebenslang Grün-Weiß‘‚ dröhnt aus den Boxen.

15.24 Uhr: In rund fünf Minuten geht es los. Schiedsrichter ist Robert Schröder aus Hannover.

15.18 Uhr: Anders als am ersten Spieltag gegen Hertha, dürfen heute keine Zuschauer im Weserstadion ihre Plätze einnehmen. Die Infektionslage in Bremen liegt über dem kritischen Wert von 35 Neuinfektionen á 100.000 Menschen in sieben Tagen, weshalb die Tribünen heute leer bleiben. Böse Zungen behaupten, mit Blick auf die letzten Ergebnisse vor Fans, dass dies für die Werderelf eher von Vorteil sein könnte.

15.10 Uhr: Davy Klaassen wird wohl wahrscheinlich bis Montag noch gehen. Für Milot Rashica gibt es offenbar momentan keinen Abnehmer. Stellt sich die Frage, ob Frank Baumann nochmal personell nachlegt. Ein hartnäckiges Transfergerücht kann heute definitiv zu den Akten gelegt werden: Amin Younes wird nicht zu Werder sondern zu Eintracht Frankfurt wechseln.

15.05 Uhr: Das ist schon ziemlich komisch. Davy Klaassen will Werder verlassen, spielt aber heute nicht nur für die Bremer, sondern trägt auch die Kapitänsbinde. Ajax lässt nicht locker, um den grün-weißen Forderungen möglichst nahe zu kommen.

15.01 Uhr: Für das Team von Uwe Neuhaus zählt in dieser Saison nur der Nichtabstieg. Der Start war schon mal ziemlich vielversprechend. Mit vier Punkten aus den beiden Spielen gegen Frankfurt und Köln dürfte jeder, der es mit der Arminia hält, sehr zufrieden gewesen sein.

14.54 Uhr: Nach dem Bundesliga-Abstieg im Jahr 2009 wurde es merklich ruhig um die Arminen. Drei Jahre später ging es für den Club sogar in die Dritte Liga. Es dauerte, bis es wieder bergauf ging. Im Jahr 2020 konnten die Bielefelder Fans dann die Rückkehr ins Oberhaus feiern.

14.49 Uhr: An eines der letzten Bundesligaspiele zwischen Bielefeld und Bremen werden sich die Werder-Fans ganz besonders gern zurück erinnern. In der Saison 2007/2008 setzte es ein 8:1 für Werder. Torschützen der Bremer: Niemeyer, Almeida (2), Sanogo (2), Mertesacker, Rosenberg und Diego... Schöne Zeiten!

14.42 Uhr: Und Bielefeld? Der Aufsteiger läuft heute mit Fabian Klos auf. Der Bielefelder Goalgetter hat seit dem Jahr 2011 in 296 Spielen 132 Tore für die Arminen erzielt. Der 32-jährige Routinier wurde zwei Mal Torschützenkönig der dritten und ein Mal Torschützenkönig der zweiten Liga. Auch wenn er in Liga eins noch nicht geknipst hat, ist Vorsicht geboten.

14:32 Uhr: Wo ist Patrick Erras? Mit seinen 1,96 Meter Körpergröße hätte er doch eigentlich gut zum Arminia-Riesen Fabian Klos (1,94 Meter) gepasst. Doch der Neuzugang aus Nürnberg hat es erneut nicht in den Kader der Grün-Weißen geschafft. Wie auch schon auf Schalke erhielt Christian Groß den Vorzug und darf auf der Bank auf einen Einsatz hoffen. Weitere Werder-Reservisten sind: Stefanos Kapino (Tor), Felix Agu, Niklas Moisander, Tahith Chong, Yuya Osako, Davie Selke, Johannes Eggestein und Nick Woltemade.

Werder Bremen gegen Arminia Bielefeld im Live-Ticker: Florian Kohfeldt lässt die Siegelf vom letzten Wochenende ran!

14.30 Uhr: „Never change a winning team“ – Werder-Coach Florian Kohfeldt schickt die Startelf ins Rennen, die schon beim 3:1-Sieg auf Schalke begonnen hat. Mit dabei auch Davy Klaassen, der eigentlich auf dem Sprung zu Ajax Amsterdam ist. Ob es sein letztes Spiel für Werder ist? Der Niederländer bildet das Mittelfeld mit Maximilian Eggestein und Manuel Mbom. Für Tore sollen im Angriff Leonardo Bittencourt, Josh Sargent und Niclas Füllkrug sorgen. Die Viererkette besteht erneut aus Theodor Gebre Selassie, Milos Veljkovic, Marco Friedl und Ludwig Augustinsson. Im Tor steht natürlich Jiri Pavlenka.

14.25 Uhr: Und hier ist sie schon: Die Elf, die heute den zweiten Saisonsieg einfahren soll: Pavlenka - Augustinsson, Friedl, Veljkovic, Gebre Selassie - Klaassen, M. Eggestein, Mbom, Bittencourt - Sargent, Füllkrug

An dieser Stelle entsteht der Live-Ticker zum Bundesliga-Spiel von Werder Bremen gegen Arminia Bielefeld. Anpfiff im Bremer Weserstadion ist um 15.30 Uhr, hier geht es bereits um 14.30 Uhr mit den Aufstellungen los!

Zum Vorbericht vom 2. Oktober 2020:

Werder Bremen gegen Arminia Bielefeld - Florian Kohfeldt: „Unterschätzen? Das wäre Wahnsinn!“

Der SV Werder Bremen holte gegen Schalke 04 (3:1) den ersten Saisonerfolg 2020/21. Aufsteiger Arminia Bielefeld ist mit vier Punkten aus zwei Partien noch unbesiegt. Am Samstag (15.30 Uhr, DeichStuben-Liveticker) empfangen die Grün-Weißen einen Gegner, der in der Bundesliga in keinem Stadion mehr Niederlagen als im Weserstadion kassierte. Eine gute Ausgangslage für den SVW? Der Vorbericht der DeichStube*.

Bremen - Fünf Mal, ganz kurz nur, aber doch sehr gut hörbar, klatschte Florian Kohfeldt während der Pressekonferenz vor dem Heimspiel von Werder Bremen gegen Arminia Bielefeld plötzlich in die Hände. Er tat es nicht vor Begeisterung, auch nicht aus Höflichkeit, und schon gar nicht, weil er den Schmetterling erwischen wollte, der sich da in den Medienraum des Weserstadions verirrt hatte – nein. Werder Bremens Trainer wollte seinen ohnehin schon eindringlichen Worten durch das Klatschen noch etwas mehr Eindringlichkeit verleihen. Und das klang dann so: „Diese Spannung, klatsch! dieses Intrinsische, klatsch! das müssen wir, klatsch!, doch immer haben, klatsch! jedes Spiel gewinnen wollen, klatsch! und wenn es 2:0 steht, müssen wir das 3:0 machen wollen!“ Sein Punkt wurde deutlich. Dranbleiben jetzt! Nach dem 3:1-Erfolg auf Schalke jetzt gegen Arminia Bielefeld bloß nicht nachlassen!

Denn auch Florian Kohfeldt weiß, dass es sie im Fußball nun mal gibt, diese Gefahr, einen Gegner mit weniger klangvollem Namen nach einem Erfolgserlebnis zu unterschätzen. Die Vorsaison des SV Werder Bremen hatte da gleich mehrere Beispiele geliefert, die sich auf gar keinen Fall wiederholen sollen. Erinnert sei an dieser Stelle an zwei davon, weil sie auch Kohfeldt bei diesem Thema sofort in den Sinn kamen. Nummer eins: Dem überzeugenden 3:2-Erfolg beim VfL Wolfsburg folgte Anfang Dezember 2019 ein schlimmes 0:1 gegen Paderborn. Nummer zwei: An den furiosen 3:2-Pokalsieg gegen Dortmund reihte sich im Februar 2020 ein 0:2 gegen Union Berlin.

Werder Bremen gegen Arminia Bielefeld: „Es ist ein wichtiges Spiel für uns“

Beides schon länger her, klar, deswegen aber nicht vergessen, weil solche Spannungs- und Leistungsabfälle vor der corona-bedingten Unterbrechung der vergangenen Saison eine große Werder-Schwäche waren. „Jetzt haben wir aber eine komplett neue Saison, eine komplett neue Gruppe“, betont Kohfeldt. Und zwar eine Gruppe, da ist sich der Trainer sicher, die sich des Ernstes der Lage bewusst ist. Auch am dritten Spieltag schon. Auch vor dem Duell von Werder Bremen gegen Aufsteiger Arminia Bielefeld.

„Es ist für uns ein wichtiges Spiel“, sagt Florian Kohfeldt, für den der Mut, mit dem seine Mannschaft auf Schalke aufgetreten war, nun eine Art interner Gradmesser ist: „Es war taktisch nicht immer perfekt, aber wir hatten den Mut und die Intensität, um den letzten Schritt zu gehen. Diesen Weg wollen wir gegen Bielefeld weitergehen.“ Es habe doch jeder in der Vorwoche gesehen, „wie wir aktuell Bundesligaspiele gewinnen können“. Das, so Kohfeldts Appell an seine Spieler, „müssen wir auch gegen Bielefeld am Wochenende abrufen“.

Werder Bremen-Trainer Florian Kohfeldt hält viel von Arminia Bielefeld und Trainer Uwe Neuhaus

Der Aufsteiger aus Ostwestfalen, der vor der Saison nach elfjähriger Abstinenz in die Bundesliga zurückgekehrt war, hat dort einen sehr beachtlichen Start hingelegt. 1:1 in Frankfurt, dann 1:0 gegen Köln – macht vier Punkte und damit einen mehr, als Werder bisher verbuchen konnte. Kohfeldt hält generell viel vom Gegner und dessen Trainer Uwe Neuhaus. Während der Pressekonferenz stimmte er ein wahres und ziemlich langes Loblied auf die Arminia an. Mannschaftliche Geschlossenheit, taktische Variabilität, dazu ein guter Torhüter (Stefan Ortega), ein spielstarkes Mittelfeld, sehr viel Tempo und ein wuchtiger Mittelstürmer (Fabian Klos) – all das ließ Werders Trainer zu der Erkenntnis kommen: „Wir dürfen nicht den Hauch an Aufmerksamkeit verlieren, sondern müssen im Vergleich zum Schalke-Spiel eher noch was drauflegen.“ Die Aufgabe sei nämlich mindestens genauso schwer, „wenn nicht noch schwerer“, weil sie Werder Bremen vor andere Probleme stelle, „die uns bei weitem nicht so liegen, wie das, was wir auf Schalke machen konnten“.

Werder Bremen gegen Arminia Bielefeld: „Unterschätzen? Das wäre Wahnsinn!“

 
Die Partie in Gelsenkirchen hatte im Vorfeld medial in ganz Deutschland viel Aufmerksamkeit erfahren. Ob der angespannten Lage beider Vereine bekam sie vom Boulevard gar ein eigenes Label verpasst: „El Schrottico“. „Auf dem Schalke-Spiel war Druck, es war deutschlandweit im Fokus“, sagt Kohfeldt, dessen Team diesem Druck erst standgehalten und ihn durch den 3:1-Erfolg schließlich deutlich gesenkt hatte. Resultat: Vor dem Spiel gegen Arminia Bielefeld fühlt es sich für die Öffentlichkeit anders an. Und genau das ist der Punkt, gegen den Kohfeldt anarbeitet. „Wir sind im letzten Jahr 16. geworden! Da kann es doch jetzt keinen Spannungsabfall geben! Es kann auch nicht die Aufgabe der Verantwortlichen sein, dass wir darauf immer wieder hinweisen müssen. Die Spieler wissen, was auf sie zukommt“, sagt Florian Kohfeldt – und fasst sicherheitshalber nochmal zusammen: „Unterschätzen? Das wäre Wahnsinn!“ Ein Ergebnis, wie es beide Teams vor 13 Jahren einmal zustande gebracht hatten, erwartet der 37-Jährige deshalb wenig überraschend nicht.


Damals, im Herbst 2007, schoss Werder Bremen Arminia Bielefeld mit 8:1 aus dem Weserstadion. Kohfeldt, seinerzeit Nachwuchstrainer, sagt heute: „Das 8:1 ist das letzte Bundesligaspiel gegen Bielefeld hier im Weserstadion, an das ich mich erinnere.“ Ob er seinen Spielern davon erzählen wird? Unwahrscheinlich, weil einfach zu lange her. Motiviert müssten sie nach der öffentlichen Ansprache ihres Trainers ja eigentlich auch so schon genug sein. Klatsch! (dco) *DeichStube.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerkes.

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