„Kenne Prozesse und Spieler“: Thomas Schaaf erklärt Trainer-Comeback bei Werder Bremens U23

Double-Coach und Vereins-Legende Thomas Schaaf ist jetzt wieder als Trainer tätig: Er hilft in der U23 des SV Werder Bremen aus.
 ©gumzmedia

Thomas Schaaf erklärt. Und er macht es gut. Wieso er bei der U23 des SV Werder Bremen in der Regionalliga den Job des Notfall-Co-Trainers angenommen hat? „Weil es zu meiner Verantwortung gehört, mich um dieses Team zu kümmern“, verrät der Double-Trainer gegenüber der DeichStube*.

Bremen – Und hört sich dabei an, als sei es das Normalste der Welt, sich als hochdekorierter Fußball-Lehrer nochmal zum Assistenten in der Regionalliga zu machen. Für Thomas Schaaf ist es das auch. Als Ersatz für den mit einem Achillessehnenriss länger ausfallenden Björn Dreyer gesucht wurde, hat er einfach zugesagt, ist jetzt bis zum Jahresende der Assistent von Konrad Fünfstück, dem U23-Coach des SV Werder Bremen. Wieso auch nicht, meint Schaaf: „Ich bin bei allen Spielen und vielen Trainingseinheiten dabei, kenne die Prozesse, die Spieler. Da war es naheliegend, dass ich es mache. Also habe ich gesagt: Okay, ich bin dabei.“

So naheliegend wie er es sagt, ist es freilich nicht, dass ein Trainer mit seiner Vita nochmal einen Posten übernimmt, der mehr Berufseinstieg als Berufshighlight ist. Aber Thomas Schaaf ist eben Thomas Schaaf – uneitel, grün-weiß, ein Mann, der macht, was gemacht werden muss. Als Technischer Direktor habe er wie jeder andere Verantwortungsträger im Leistungszentrum die Pflicht dazu. 

SV Werder Bremen: Thomas Schaaf kein Co-Trainer wie jeder andere - Legende feierte Double mit dem SVW

Da ist es ihm auch ohne Bedeutung, dass er 2004 mit Werder Bremen das Double gewonnen, 2009 noch einen weiteren DFB-Pokalsieg gefeiert hat und in den Jahren dazwischen ein Champions-League-Dauergast gewesen ist. Alles egal, wenn in der U23 Not am Mann ist: „Für mich ist es selbstverständlich, den Bedarf abzudecken, wenn er da ist. Ich sehe allein die Aufgabe, über alles andere mache ich mir keine Gedanken.“ 

Nun ist es natürlich nicht so, dass Thomas Schaaf ein Co-Trainer wie jeder andere ist. Er ist ja auch noch und in erster Linie Technischer Direktor, hat also auch andere Aufgaben zu erfüllen. Folglich wird er nicht jede Trainingseinheit mitgestalten. Aber hin und wieder schon. Bei Besprechungen und Analysen ist er sowieso dabei. War er sonst auch – aber halt als Technischer Direktor. „Jetzt sitze ich ein paar Meter weiter vorne“, sagt der 58-Jährige und lacht.

SV Werder Bremen: Thomas Schaaf plant kein dauerhaftes Comeback als Coach

Bei den Spielen nimmt er auf der Bank Platz. Zurück am Spielfeldrand von „Platz 11“ – dort, wo er als Trainer der U19 und späterer Coach der Werder-Amateure (jetzt U23) die ersten elf Jahre seiner Trainer-Laufbahn verbracht hatte. „Es ist nicht so ungewohnt dort für mich“, flachst Thomas Schaaf

Völlig ernst ist es ihm aber mit der Rollenverteilung bei der U23. Die werde eingehalten – garantiert. Heißt: „Vorne steht einer und ist verantwortlich: Und das ist Konrad Fünfstück.“ Schaaf hegt – und das ist für ihn so selbstverständlich, dass er gar nicht drüber reden mag – keinerlei Ambitionen, bei Werder Bremen wieder als Trainer ins Rampenlicht zu treten: „Da ist meine Haltung doch bekannt.“ (csa)

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zur letzten Meldung vom 20. Oktober 2019: 

Double-Coach Thomas Schaaf hilft bei Werder Bremen als Co-Trainer aus

So etwas gibt es wahrscheinlich nur bei Werder Bremen: Legende Thomas Schaaf, der mit dem Verein 2004 das Double holte, ist jetzt Assistent von U23-Trainer Konrad Fünfstück (39) in der Regionalliga Nord.

Der 58-jährige Thomas Schaaf, der 2018 als Technischer Direktor zu Werder Bremen zurückgekehrt ist, springt für den verletzten Björn Dreyer ein. Der 30-Jährige hat sich im Training die Achillessehne gerissen und musste operiert werden.

„Thomas stellt sich absolut in den Dienst der Sache“, berichtet Björn Schierenbeck auf Nachfrage der DeichStube*. Der Direktor des Nachwuchsleistungszentrums spricht von einer optimalen Interimslösung, bis Dreyer im Januar wieder voll als Co-Trainer einsatzfähig sein soll. Thomas Schaaf sei in seiner Funktion ohnehin in engem Kontakt mit Konrad Fünfstück und der Mannschaft gewesen. „Jetzt sitzt er eben auch bei den Spielen mit auf der Bank, ist dabei Unterstützer und Ansprechpartner von Konrad, der sich diese Lösung ausdrücklich gewünscht hat“, betont Schierenbeck. Es sei auch gut möglich, dass Schaaf bei der einen oder anderen Trainingseinheit der U23 von Werder Bremen mit auf dem Platz stehen wird.

SV Werder Bremen U23: Co-Trainer Björn Dreyer kehrt nach Genesung zurück

Anfang April 2016 hatte Thomas Schaaf zuletzt als Trainer gearbeitet, war dann aber bei Hannover 96 entlassen worden. Im Sommer 2018 kehrte er zum SV Werder Bremen zurück und übernahm den neu geschaffenen Posten des Technischen Direktors, der sich unter anderem um die Spielphilosophie im Club und die Ausbildung der Trainer kümmern soll. Als Fünfstück Mitte September im Spiel gegen Weiche Flensburg die Rote Karte sah, sprang Schaaf schon einmal ein, unterstützte Co-Trainer Dreyer.

Nun gibt er dessen Ersatz – und das ist gut für alle Beteiligten. Der SV Werder Bremen muss keinen externen Trainer holen oder durch eine interne Lösung für ein Problem bei einer anderen Mannschaft sorgen. Und Dreyer kann problemlos wieder auf seinen Posten zurückkehren. Neben Konrad Fünfstück und Thomas Schaaf kümmern sich auch Manuel Klon (Torwarttrainer) und Henrik Frach (Athletikcoach) um die Mannschaft. Der ehemalige Co-Trainer Mirko Votava ist derweil seit Sommer fest im Scouting eingeplant.

Werder Bremen: Sportlich läuft es nicht so gut für die U23 des SVW

Sportlich läuft es bei der U23 gerade nicht so gut, es gab drei Niederlagen am Stück. Das liegt gewiss auch am großen Verletzungspech der Profis. Viele U23-Spieler müssen oben aushelfen, Kapitän Christian Groß ist sogar schon in der Abwehr des Bundesligisten fest gesetzt. Ein normaler Trainingsbetrieb war für Konrad Fünfstück kaum möglich – und nun hat sich auch noch sein Co-Trainer verletzt.

Doch Thomas Schaaf steht parat, ist sich nach seinen großen Erfolgen als Spieler und Trainer auf der großen Fußball-Bühne nicht zu schade, in der Regionalliga auszuhelfen. Ein Erfolgserlebnis war ihm bislang allerdings nicht vergönnt gewesen, gegen Norderstedt, Lübeck und Drochtersen/Assel setzte es mit Schaaf auf der Bank jeweils eine Niederlage für die U23 des SV Werder Bremen. (kni)

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