Was ist möglich bei Winter-Transfers für Werder Bremen? Delaney, Vestergaard und Djilobodji zeigen es

Werder Bremen lieh Papy Djilobodji am 21. Januar 2016 vom FC Chelsea aus - der Innenverteidiger erwies sich als Soforthilfe.
 ©imago images / Sven Simon

Palma – Wintertransfers! Für Trainer sind sie in sportlichen Notlagen oft der letzte Rettungsanker. Für Sportchefs und Manager sind sie nicht nur bei Werder Bremen die größte Herausforderung, die Königsdiszplin gewissermaßen.

Denn die Spieler, die geholt werden, sollen a) eine Soforthilfe für die Mannschaft sein, dürfen b) aber nicht zu viel kosten. Und sie sollen c) nach Möglichkeit auch noch das Potenzial für einen lukrativen Weiterverkauf besitzen – sofern sie nicht nur ausgeliehen werden.

Der SV Werder Bremen steht aktuell vor eben dieser Aufgabe, muss Defensive und Offensive stärken, sich dabei aber auf einem Markt umschauen, der selbst mehr Verzweifelte als Hoffnungsträger zu bieten hat. Denn im Winter sind meistens nur die zu haben, die selbst in eine sportliche Sackgasse geraten sind. Und die sollen dann an anderer Wirkungsstätte eine Soforthilfe sein?

Dass es möglich ist, zeigen ein paar Beispiele aus den vergangenen Werder-Jahren. Thomas DelaneyJannik Vestergaard, Papy Djilobodji, Koen Casteels und Markus Rosenberg– sie alle kamen im Winter und halfen Werder Bremen sofort weiter.

Thomas Delaney: Januar 2017 Transfer zu Werder Bremen

Der Däne wechselte am 1. Januar 2017 für eine Ablösesumme in Höhe von zwei Millionen Euro vom FC Kopenhagen nach Bremen, nachdem Werder den Deal bereits im Sommer zuvor perfekt gemacht hatte. Als Thomas Delaney kam, rangierte Werder auf Tabellenplatz 15, nur drei Zähler Vorsprung waren es auf den Relegationsplatz. Der neue Mann wurde auf Anhieb zur Führungsfigur und verpasste in der Rückrunde nur deswegen fünf Spiele, weil er sich zweimal verletzte (Mittelgesichtsbruch, Muskelfaserriss). Unvergessen: Delaneys Dreierpack im Auswärtsspiel beim SC Freiburg. Nach der zweiten Saisonhälfte hatte sich Werder bis auf Platz acht vorgearbeitet. Delaney blieb noch bis Sommer 2018, wechselte dann nach 49 Pflichtspielen für Werder zu Borussia Dortmund - und spülte den Bremern eine Ablösesumme von 20 Millionen Euro in die Kasse.

Papy Djilobodji: Wechsel zu Werder Bremen im Januar 2016

Werder Bremen lieh den Innenverteidiger aus dem Senegal am 21. Januar 2016 vom FC Chelsea aus. Die Leihgebühr, die der Tabellen-16. der Bundesliga damals nach England überwies, betrug 400.000 Euro. Zwar blieb Papy Djilobodji nur ein halbes Jahr lang, ehe er zum FC Sunderland weiterzog - bis heute ist er in Bremen aber unvergessen, weil er im großen Abstiegsfinale zum entscheidenden 1:0 gegen Eintracht Frankfurt traf und Werder damit rettete. Insgesamt absolvierte der heute 31-Jährige 16 Pflichtspiele für Werder.

Jannik Vestergaard: Werder-Soforthilfe im Januar 2015

Es war ein echter Coup, als Werders damaliger Sportchef Thomas Eichin den langen Dänen am 27. Januar 2015 aus Hoffenheim nach Bremen lotste. 4,5 Millionen Euro ließen sich die Bremer, die auf Rang 16 überwinterten, die Dienste des Innenverteidigers kosten - und das war sehr gut investiertes Geld. Jannik Vestergaard war in der Abwehrmitte sofort gesetzt und sorgte für Sicherheit. Verpasste in der Rückrunde wegen Knieproblemen nur zwei Spiele und trug seinen Anteil dazu bei, dass Werder Bremen am Ende als Zehnter ins Ziel kam. Im Sommer 2016 verkauften die Bremer den Nationalspieler für zwölf Millionen Euro an Borussia Mönchengladbach.

Koen Casteels: Torwart wechselt 2015 auf Leihbasis zu Werder Bremen

Der Torhüter kam ebenfalls in der Winterpause 2014/2015 zu Werder Bremen - per Leihe aus Wolfsburg (Leihgebühr: 150.000 Euro). Blieb in den ersten elf Spielen der Rückrunde zwar ohne Einsatz, weil Raphael Wolf den Vorzug erhielt, verdrängte seinen Rivalen aber auf der Zielgeraden der Saison aus dem Tor. Am Ende bestritt Koen Casteels nur sieben Pflichtspiele für Werder, hatte mit seinen starken Leistungen aber großen Anteil daran, dass der Verein mit dem Abstieg nichts mehr zu tun bekam. Die Bremer Versuche, den Belgier fest zu verpflichten, scheiterten. Casteels kehrte im Sommer 2015 nach Wolfsburg zurück, wo er bis heute die Nummer eins ist.

Markus Rosenberg-Transfer zu Werder Bremen im Januar 2007

Als Herbstmeister war Werder Bremen in der Saison 2006/2007 in die Winterpause gegangen, hatte zudem mit Abstand die meisten Tore aller Bundesligisten geschossen (47) - legte in der Offensive aber trotzdem noch nach. Markus Rosenberg kam für drei Millionen Euro von Ajax Amsterdam. In Bremen musste sich der Schwede Rosenberg, der jüngst seine Karriere beendet hat, zwar erst zurechtfinden, dann lieferte er aber ab: Acht Tore und eine Vorlage standen nach der Saison, die Werder hinter dem VfB Stuttgart und Schalke 04 auf Platz drei beendete, in seiner Bilanz. Rosenberg blieb - unterbrochen von einer einjährigen Leihe zu Racing Santander - bis 2012 in Bremen und wechselte dann zu West Bromwich Albion. Insgesamt bestritt der Stürmer 165 Pflichtspiele für Grün-Weiß (53 Tore, 27 Vorlagen).

Werder Bremen: Winter-Transfers, die Anlaufzeit brauchten

Ebenfalls im Winter eingekauft wurde Milot Rashica. Im Januar 2018 geholt, brauchte er aber mehrere Monate, um sich an die Bundesliga zu gewöhnen. Ähnlich war es zehn Jahre zuvor auch Mesut Özil ergangen, dessen Welt-Karriere in Bremen erst nach etwas Anlaufzeit so richtig Fahrt aufnahm. Auch Davie Selke war 2013 ein Januar-Transfer - damals aber zunächst für die U19 und U23 vorgesehen. Der nachhaltigste Winter-Transfer der letzten 25 Jahre war aber der von Torsten Frings. Er kam zu Beginn des Jahres 1997 als Talent von Alemannia Aachen nach Bremen und absolvierte bis 2011 insgesamt 449 Pflichtspiele für Werder Bremen

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