Wie tief wird Gladbach auf dem Transfermarkt in die Tasche greifen?

Borussia Mönchengladbach drohen mehrere Abgänge. Wie viel Geld wird der Bundesligist auf dem Transfermarkt investieren, um diese zu ersetzen?

Mönchengladbach – Das Sommertransferfenster ist für viele Fans die aufregendste Zeit im Fußball. Es ist das große Spiel der Millionen, täglich werden neue Gerüchte in Umlauf gebracht, regelmäßig wird ein spektakulärer Deal vollzogen.

Hinter Gladbach liegen zähe Sommer

Fans von Borussia Mönchengladbach brauchten in den vergangenen Jahren allerdings einen langen Atem und viel Geduld, ehe die ersehnten Verstärkungen präsentiert worden sind. Unter Roland Virkus, der nach seinem Amtsantritt im Februar 2022 mit den Nachwirkungen der Corona-Pandemie zu kämpfen hatte, verliefen die Sommertransferfenster bislang nach einem festen Muster.

Auf ein bis zwei frühe Transfers folgte das große Warten auf Millionen-Angebote für das Tafelsilber des Kaders. Da Matthias Ginter, Ramy Bensebaini und Marcus Thuram allesamt ablösefrei gingen, verpasste Gladbach viele Gelegenheiten auf einen lukrativen Deal und musste andere Wege einschlagen.

So brachten Jordan Beyer und Jonas Hofmann im Sommer 2023 kumuliert 25 Millionen Euro ein, die unter anderem in die Transfers von Tomáš Čvančara, Franck Honorat und Julian Weigl investiert worden sind.

Das Portal Transfermarkt weist für die Saison 2022/23 eine Transferbilanz von -1 Million Euro auf, 2023/24 wurden -4,98 Millionen Euro verbucht und 2024/25 +10 Millionen Euro. Entgegen der Darstellung der AS Rom, Manu Koné sei samt einer verpflichtenden Kaufoption über 18 Millionen Euro ausgeliehen worden, betont Borussia stets, es sei ein direkter Verkauf ausgehandelt worden.

Gladbach drohen schmerzhafte Abgänge

Nach mehreren Jahren der Reparaturarbeit freut sich Virkus darauf, im Sommer 2025 mehr gestalten zu können. Gleichwohl steht der Sport-Geschäftsführer vor der Aufgabe, die Abgänge mehrerer Stammkräfte zu kompensieren.

Bei Ko Itakura bahnt sich ein Abschied an, auch Nico Elvedi hält sich diesen Schritt offen. Sport Bild brachte vor wenigen Wochen einen Verkauf von Rocco Reitz ins Spiel, um noch mehr Geld für den Umbruch herauszuschlagen. Offen ist zudem, ob Luca Netz und Joe Scally einen Abschied in Erwägung ziehen werden.

Mit Kevin Diks und Jens Castrop ist Gladbach bereits in Vorleistung gegangen und hat einen Teil der Koné-Millionen aufgebraucht. Ob ohne vorherige Verkäufe weiteres Geld investiert wird, liegt nicht nur in Virkus‘ Hand.

Ex-Finanzgeschäftsführer Stephan Schippers schlug nach der Corona-Pandemie einen vorsichtigen Kurs ein. Borussia sollte mit den verfügbaren Mitteln hart am Wind segeln, sich anders als der Hamburger SV oder FC Schalke 04 in früheren Tagen aber nicht übernehmen.

Teile der Fans warfen Schippers in den sozialen Netzwerken vor, zu vorsichtig gehandelt und weniger Geld freigegeben zu haben, als möglich gewesen wäre. Die sportliche Leitung erhielt vor einem Jahr zwar sieben Millionen Euro für den Transfer von Tim Kleindienst, musste um diesen Betrag aber ringen.

Wie weit öffnet Gladbach im Sommer die Schatulle?

Am 7. August 2024 kommunizierte Gladbach den überraschenden Rückzug von Schippers, Vizepräsident Dr. Stefan Stegemann hat die zum 1. Januar die Nachfolge angetreten. Eine entscheidende Frage für den Verlauf des Transfersommers wird sein, wie Stegemann operieren wird.

Verlassen Itakura, Elvedi und potenziell weitere Stammspieler den Verein, bleibt abzuwarten, wie viel Geld Virkus und Co. auf dem Transfermarkt reinvestieren dürfen. Es ist ein Spagat zwischen finanzieller Risikobereitschaft und der sportlichen Notwendigkeit.

Gladbach will in erster Linie entwicklungsfähige Spieler verpflichten und nach einigen Jahren gewinnbringend verkaufen. Itakura wird im Falle eines Abgangs als Prototyp der Virkus-Ära dienen. Gleichwohl gilt es, Qualitätsspieler so gut wie möglich zu ersetzen, was wiederum einen höheren finanziellen Aufwand erfordert.

In jeder Mannschaft braucht es Gerüstspieler, an deren Seite die Talente reifen können. Das sind in der Defensive Itakura und Elvedi, im Mittelfeld Weigl und im Sturm Kleindienst. Diks kann ein solcher Gerüstspieler werden, doch es wird bei weitreichenden Veränderungen in der Abwehr noch mehr Investitionen brauchen, um die Qualität zu ersetzen. Denn bei aller Demut blickt Borussia ambitioniert in die Zukunft und hofft, eines Tages wieder nach Europa zurückkehren zu können.

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